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Schausteller kommen mit einem Zirkus und Jahrmarktsbuden nach Greentown, Illinois, und schlagen ihre Zelte auf. Jim und Will sind dreizehn und können es kaum erwarten. Doch irgendetwas stimmt nicht. Einer der Direktoren, Mister Dark, trägt am ganzen Körper Tätowierungen, die ein Eigenleben entwickeln. Und alle Menschen, die auf das Karussell steigen, zahlen dafür einen zu hohen Preis. Die beiden Freunde kommen Dark auf die Schliche und müssen nun selber um ihr Leben fürchten. Das Böse ist ihnen auf der Spur.

Produktbeschreibung
Schausteller kommen mit einem Zirkus und Jahrmarktsbuden nach Greentown, Illinois, und schlagen ihre Zelte auf. Jim und Will sind dreizehn und können es kaum erwarten. Doch irgendetwas stimmt nicht. Einer der Direktoren, Mister Dark, trägt am ganzen Körper Tätowierungen, die ein Eigenleben entwickeln. Und alle Menschen, die auf das Karussell steigen, zahlen dafür einen zu hohen Preis. Die beiden Freunde kommen Dark auf die Schliche und müssen nun selber um ihr Leben fürchten. Das Böse ist ihnen auf der Spur.
Autorenporträt
Ray Bradbury, geboren 1920 in Waukegan, Illinois, schrieb Romane, Erzählungen und Drehbücher. Er zählte zu den bedeutendsten Fantasy-Autoren. Viele seiner Romane, wie »Fahrenheit 451«, »Die Mars-Chroniken«, »Der illustrierte Mann« und auch »Das Böse kommt auf leisen Sohlen«, wurden verfilmt. Bradbury starb 2012.

Reinhard Kleist, geboren 1970 in Hürth bei Köln, studierte Grafik und Design in Münster. Er lebt und arbeitet seit 1996 in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Comics. Zuletzt erschienen bei ALADIN seine Illustrationen in »Auf Kaperfahrt« (Hrg. Nikolaus Hansen).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.02.2018

Karussell des Schreckens
Reinhard Kleist illustriert Ray Bradbury
Ray Bradbury war einer der Meister des Horrors und der Science-Fiction. Zeitlebens glaubte der Autor, der 2012 mit 91 Jahren starb, an die Kraft und die Macht von Büchern. Sein bekanntester Roman „Fahrenheit 451“ handelt von einem Staat, der sämtliche Bücher zu vernichten trachtet. Deren Lektüre fördert schließlich das selbständige Denken und möglichen Protest. „Ich glaube weder an Lehrer noch an Universitäten, ich glaube an Bibliotheken“, erzählte Bradbury einmal in einem Interview über sein Engagement für den Erhalt öffentlicher Bibliotheken und fuhr fort: „Die ideale Ausbildung besteht in meinen Augen darin, dass man sich zehn Jahre in eine Bibliothek setzt, ein Buch nach dem anderen liest und auf diese Weise allmählich zu Sinn und Verstand kommt.“
In einer Stadtbibliothek arbeitet auch Charles Halloway, eine von drei Hauptfiguren in dem 1962 erschienenen Roman „Das Böse kommt auf leisen Sohlen“. Ein Klassiker, der nun in einer von Reinhard Kleist grandios illustrierten Ausgabe vorliegt. Charles Halloway ist zwar in der Bibliothek „nur“ der Hausmeister, trotzdem ein Bücherkenner und als solcher vielleicht so etwas wie das Alter Ego des Autors. Nebenbei ist er der Vater von Will. Der Dreizehnjährige leidet darunter, dass sein Pa mehr ab- als anwesend ist, weil er sich sogar nachts in sein Refugium aus bedrucktem Papier zurückzieht. Auch sonst füllt er nicht sonderlich gut die Rolle eines Beschützers aus. Natürlich finden die beiden im Laufe der Geschichte zueinander, weil jeder von ihnen sich als wesentlich mutiger erweist als erwartet.
Doch zunächst ist der Vater ein vom Leben gezeichneter Melancholiker und der Sohn das, was man landläufig einen Angsthasen nennt. Und so ist der blonde Will das genaue Gegenteil seines besten Freunds Jim. Der, dunkel-wirr gelockt,stürzt sich in jede Gefahr: „Bei Jim war es so, dass er stets die Welt vor Augen hatte und nie den Blick abwenden konnte. Wenn man sein ganzes Leben lang niemals wegsieht, dann hat man mit dreizehn schon so viel gesehen wie andere mit zwanzig.“
Der Roman erzählt einerseits eine klassische Coming-of-Age-Geschichte. Andererseits stellt er die Frage nach Leben und Tod. Im Mittelpunkt steht nicht umsonst ein Karussell, das mit dem mysteriösen Jahrmarkt von „Cooger & Darks – Pandämonium – Schattenspiele“ in die kleine Stadt irgendwo in Illinois kommt und alle in seinen Bann zieht. Läuft das Karussell vorwärts, werden die Fahrgäste mit jeder Runde ein Jahr älter, läuft es rückwärts, werden sie um ein Jahr jünger. Doch die Fahrt hat ihren Preis: Gefangenschaft. Die Musik, die deshalb dazu ertönt: der Trauermarsch von Chopin. Nicht die einzige Anspielung, die Bradbury eingeflochten hat. Jugendliche Leser dürften die vielen Verweise auf die Geschichte des Kinos, der Literatur, der Psychoanalyse überlesen und sich an die rasant erzählte Story und ihre wohl kalkulierten Schauereffekte halten. Doch seine Vielschichtigkeit macht „Das Böse kommt auf leisen Sohlen“ eben auch zu einem Buch für Erwachsene. Der vielfach preisgekrönte Reinhard Kleist, von dem kürzlich die Comic-Biografie zu Nick Cave erschienen ist, hat es nun mit Illustrationen versehen, die das Fantastische der Vorlage in expressiven Schwarz-Weiß-Bildern lebendig werden lassen. Was die Zeichnungen bei allem Grusel auch besitzen: Humor. Und mit Lachen, das erfährt der Leser in Bradburys Geschichte, lässt sich sehr viel besiegen. (ab 12 Jahre)
FLORIAN WELLE
Ray Bradbury: Das Böse kommt auf leisen Sohlen. Deutsch von Norbert Wölfl. Mit Illustrationen von Reinhard Kleist. Aladin Verlag, Hamburg 2017. 352 Seiten, 25 Euro.
Illustration aus: Bradbury/Kleist: Das Böse kommt auf leisen Sohlen
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Dass sich mit Humor das Böse besiegen lässt, lernt Rezensent Florian Welle beim Anblick von Reinhard Kleists Illustrationen des Gruselklassikers von Ray Bradbury .Überragend findet er die Arbeit des Illustrators, der die fantastische Coming-of-Age-Geschichte in "expressiven" Schwarzweiß-Panels einfängt. Während sich junge Leser von der schnellen und spannenden Erzählweise mitreißen ließen, biete das vielschichtige Buch mit seinen zahlreichen Anspielungen auf Filmgeschichte, Literatur und Psychoanalyse auch unterhaltsamen Lesestoff für Erwachsene, hält der Rezensent erfreut fest.

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»Ray Bradbury ist ein Titan!« zitty Berlin zitty Berlin