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Seit Immanuel Kants Schrift "Zum ewigen Frieden" wird ein Zusammenhang von innerer Verfasstheit der Staaten und ihrem außenpolitischen Konfliktverhalten vermutet. Im Ersten Weltkrieg griff der amerikanische Präsident Wilson dieses Argumentationsmuster auf und formulierte mit seiner Forderung, die Welt müsse "sicher gemacht werden für die Demokratie" die Theorie des Demokratischen Friedens. Dass Frieden vom Grad der Demokratisierung abhänge, war auch nach dem Zweiten Weltkrieg und nicht zuletzt nach dem Ende des Ost-West-Konflikts eine häufig zu hörende These.Dieser Band zielt nicht auf eine…mehr

Produktbeschreibung
Seit Immanuel Kants Schrift "Zum ewigen Frieden" wird ein Zusammenhang von innerer Verfasstheit der Staaten und ihrem außenpolitischen Konfliktverhalten vermutet. Im Ersten Weltkrieg griff der amerikanische Präsident Wilson dieses Argumentationsmuster auf und formulierte mit seiner Forderung, die Welt müsse "sicher gemacht werden für die Demokratie" die Theorie des Demokratischen Friedens. Dass Frieden vom Grad der Demokratisierung abhänge, war auch nach dem Zweiten Weltkrieg und nicht zuletzt nach dem Ende des Ost-West-Konflikts eine häufig zu hörende These.Dieser Band zielt nicht auf eine Verifizierung oder Falsifizierung der Theorie des Demokratischen Friedens, wie sie insbesondere in der amerikanischen, skandinavischen und deutschen Politikwissenschaft entwickelt worden ist. Vielmehr will er aufzeigen, wie mittels dieser Theorie seit dem Ersten Weltkrieg Politik gemacht wurde. Hierbei kommt die Diskrepanz von Theorie und Praxis immer wieder zur Sprache und somit gelangt auch die Theorie selbst indirekt auf den Prüfstand.Mit Beiträgen aus Geschichts- und Politikwissenschaft sowie Philosophie wird ein Brückenschlag zwischen historischer und sozialwissenschaftlicher Friedensforschung angestrebt.
Autorenporträt
Jost Dülffer, geboren 1943, hat Geschichte, Politikwissenschaft, Soziologie und Latein studiert. Er wurde 1972 promoviert und 1979 habilitiert. Von 1982 bis zu seiner Emeritierung 2008 war er Professor für Neuere Geschichte an der Universität zu Köln. Seine Forschungsschwerpunkte sind die deutsche Geschichte des 19. Und 20. Jahrhunderts, die europäische Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg sowie die Historische Friedens- und Konfliktforschung.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dieser Sammelband fasst die Vorträge einer Tagung zusammen, die im Jahr 2009 stattfand und der Frage nachging, wie eng oder gar wesentlich der Zusammenhang zwischen Frieden und Demokratie ist. Die gelegentlich zu hörende These, dass Demokratien gegeneinander keinen Krieg führen, erweise sich freilich, so der Rezensent Werner Link, schon bei ein bisschen Nachdenken als gänzlich unhaltbar - Jost Dülffer etwa zählt in seinem Beitrag nicht weniger als 23 derartige Kriege auf. Als "brillant" preist der Rezensent einen Aufsatz, in dem Jonas Wolff auf den inneren Widerspruch des Projekts der allermeist unter recht "hegemonialen" Vorzeichen durchgeführten "internationalen Demokratieförderung" hinweist. Bei allem Lob für den Band und auch die abschließende Übersicht von Dieter Senghaas bedauert Link doch, dass bei diesem eine Denktradition, die bis zum Kant-Schüler Friedrich Gentz zurückreicht, keine Erwähnung findet: die Überlegungen zu einem "Mächtekonzert" als weniger illusorische Version einer globalen Vision.

© Perlentaucher Medien GmbH