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Idun ist ehrgeizig und angepasst - bis Mai in ihr Leben tritt, ihre emotionale, immer am Rande des Abgrunds balancierende Cousine. Mai wirft sich jedem Jungen an den Hals und verliebt sich ausgerechnet in den jungen Straftäter Johan, der auf einer Gefängnisinsel im Fjord seine Strafe absitzt. Von Anfang an ahnt der Leser die bevorstehende Katastrophe. Die Lage spitzt sich zu, als Mai Idun dazu überredet, mit ihr zu der Gefängnisinsel zu rudern ... Ein atmosphärisch dichter Roman über das Ausloten von Grenzen, das Spiel mit der Gefahr und die komplizierten Gefühle zweier junger Mädchen an der Schwelle zum Erwachsenwerden.…mehr

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Produktbeschreibung
Idun ist ehrgeizig und angepasst - bis Mai in ihr Leben tritt, ihre emotionale, immer am Rande des Abgrunds balancierende Cousine. Mai wirft sich jedem Jungen an den Hals und verliebt sich ausgerechnet in den jungen Straftäter Johan, der auf einer Gefängnisinsel im Fjord seine Strafe absitzt. Von Anfang an ahnt der Leser die bevorstehende Katastrophe. Die Lage spitzt sich zu, als Mai Idun dazu überredet, mit ihr zu der Gefängnisinsel zu rudern ... Ein atmosphärisch dichter Roman über das Ausloten von Grenzen, das Spiel mit der Gefahr und die komplizierten Gefühle zweier junger Mädchen an der Schwelle zum Erwachsenwerden.
Autorenporträt
Hilde K. Kvalvaag, geboren 1968 in Oslo, studierte Sozialanthropologie und arbeitet heute als Redakteurin für ein Forschungsmagazin der Universität Bergen. Sie schreibt Romane für Jugendliche und Erwachsene.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Friedrich Ani sagt nicht viel darüber, was er von Hilde K. Kvalvaags Jugendroman "Prison Island" hält. Der Autorin gelingt auf hundertvierzig Seiten "spielerisch das plastische Porträt" eines pubertierenden Mädchens, Idun, das neben ihrer Ambitionen als 800-Meter-Läuferin nicht viel Anderes im Kopf hat, meint er jedenfalls. Als ihre Cousine Mai in der namenlosen, norwegischen Kleinstadt auftaucht, verändert sich so ziemlich alles, fasst der Rezensent zusammen: Mai interessiert sich für Jungs, richtiger: für einen erwachsenen Mann, der auf der nahe gelegenen Gefängnisinsel einsitzt, weil er seinen Vater brutal mit einem Messer ermordet hat. Idun lässt sich überreden, mit ihr auf die Insel zu fahren, und bändelt dort mit dessen bestem Freund an, berichtet der Rezensent und verrät: beschaulich endet die Geschichte nicht. Kvalvaags Entscheidung, immer wieder Iduns Tagebucheinträge einzustreuen, schadet zwar der Spannung, findet Ani, es hilft ihm aber ein wenig dabei, in die Psyche eines pubertierenden Mädchens einzutauchen. Er empfiehlt das Buch Jugendlichen, die "noch nicht so genau wissen, ob sie sich trauen sollen zu springen".

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.12.2012

Jugendliteratur: Das fiel mir auf
Herzensschöner
In „Prison Island“ entwickelt die norwegische Autorin
Hilde K. Kvalvaag das Drama einer pubertären Liebe
VON FRIEDRICH ANI
Sie will perfekt sein. Zumindest will sie schneller sein als ihre ärgste Konkurrentin Ane Mo. Um dieses Ziel zu erreichen, trainiert sie hart, jeden Tag, mit eiserner Disziplin und bedingungsloser Hingabe. Aber warum? Nur, um am Ende ein paar Hundertstel Sekunden Vorsprung zu haben? Auf diese Frage weiß die fünfzehnjährige Idun aus der namenlosen norwegischen Kleinstadt, in der ihre Geschichte spielt, vermutlich selbst keine Antwort.
  Idun lebt mit ihrer Mutter in einem billigen Haus, geht brav zur Schule und erlebt sonst nicht viel. Ihr älterer Bruder Morten ist schon ausgezogen, und ihr Vater radelt zwar jeden Morgen auf dem Weg zur Fabrik am Haus vorbei, kümmert sich ansonsten aber um seine eigenen Angelegenheiten. Er hat eine neue Frau und seine Schwermut nach der Trennung von seiner Familie offensichtlich überwunden. Manchmal besucht Idun ihn ohne Wissen ihrer Mutter. Dann essen sie Pfirsiche aus der Dose und denken an alte Zeiten und schwelgen in kargen Erinnerungen: Bootsausflüge zum Angeln im Fjord, das Beobachten des Leuchtturm-Scheinwerfers, kleine Dinge aus einem kleinen Leben.
  Doch eines Tages im August fällt ein Meteor in Menschengestalt auf Iduns beschaulichen Planeten. Ihre Cousine Mai taucht auf, und sie kommt nicht zu Besuch, sondern um zu bleiben. Von nun an wohnt Mai im Zimmer von Iduns Bruder. Ihre Mutter kam mit Mai nicht mehr zurecht und bat ihre Schwester um Hilfe. Von dieser familiären Zwangszusammenführung ist Idun zunächst überhaupt nicht begeistert.
  Im Gegensatz zu Idun ist Mai ein Lebemädchen. Schon im vergangenen Jahr, als die beiden den Sommer gemeinsam verbrachten, flirtete Mai leidenschaftlich mit Jungs, mit einigen von ihnen ging sie ins Bett. Naturgemäß stehen diese jetzt wieder auf ihrer Matte, vor allem Anders, dessen Schüchternheit und Sanftmut Idun berühren, Mai jedoch eher kalt lassen.
  Denn Mai ist sterblich verliebt – und nicht in einen netten Jungen von nebenan. Ihr Herzensschöner ist ein erwachsener Kerl, lebt auf einer Insel im Fjord und hat, wie Idun herausfindet, seinen Vater mit neunundvierzig Messerstichen ermordet.
  Der 23-jährige Johan gehört zu einer Gruppe von Straftätern, die auf der nahen Gefängnisinsel einsitzen und tagsüber Ausgang haben, um zu arbeiten oder zu studieren. Johan hat einen besten Freund, Aleksander, und dieser findet Gefallen an Idun. Durchaus praktisch, denn jetzt endlich können die beiden Cousinen bei Nacht und Nebel einen Ausflug zur verbotenen Insel unternehmen. Obwohl die Männer sich halbwegs friedlich verhalten, eskaliert die Situation bald. Aus einer stürmischen Liebelei samt schönem Sex für alle Beteiligten und nächtlichem Kekse-Essen anlässlich Iduns 16. Geburtstags entwickelt sich unaufhaltsam ein tödliches Drama. Die Schriftstellerin Hilde K. Kvalvaag erzählt in Prison Island ihre Geschichte ganz aus Iduns Perspektive, streut Tagebucheintragungen ein, die vielleicht der Spannung nicht unbedingt guttun, aber den Blick auf den Charakter des hin und her gerissenen pubertierenden Mädchens noch einmal schärfen.
  Auf einer Länge von nicht einmal 140 Seiten gelingt Hilde Kvalvaag beinah spielerisch das plastische Porträt einer 800-Meter-Läuferin, deren Ziel am Ende nicht mehr ist, unter allen Umständen schneller zu sein als ihre Hauptgegnerin Ane Mo. Idun hat ihren eigenen Rhythmus gefunden – egal, was ihr allmächtiger Trainer dazu meint.
  Ein Buch für Jugendliche, die auf dem Sprung sind, aber noch nicht so genau wissen, ob sie sich trauen sollen zu springen. Nach der Lektüre von Prison Island könnte es klappen. (ab 13 Jahre)  
Hilde K. Kvalvaag: Prison Island. Aus dem Norwegischen von Maike Dörries. Gerstenberg 2012. 140 Seiten, 12,95 Euro.
Ein Buch für Jugendliche,
die auf dem Sprung sind
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