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Ein hochpolitischer Roman über das bewegte Leben eines Kriegsverbrechers, über seine Untaten wie seine erfolgreichen Bemühungen, sich nach 1945 aus der Verantwortung zu stehlen.Bis zu seinem Tod Ende der fünfziger Jahre ist Bitter immer elegant davongekommen, nun wird ihm endlich im Erzählen der Prozess gemacht. Ludwig Laher zeichnet - minutiös recherchiert - in verschiedenen Tonlagen den bemerkenswerten beruflichen wie privaten Werdegang des Gestapo-Chefs von Wiener Neustadt und Massenmörders von Charkow nach (der in Wirklichkeit anders hieß). Manchmal ist der Erzähler distanziert wie ein…mehr

Produktbeschreibung
Ein hochpolitischer Roman über das bewegte Leben eines Kriegsverbrechers, über seine Untaten wie seine erfolgreichen Bemühungen, sich nach 1945 aus der Verantwortung zu stehlen.Bis zu seinem Tod Ende der fünfziger Jahre ist Bitter immer elegant davongekommen, nun wird ihm endlich im Erzählen der Prozess gemacht. Ludwig Laher zeichnet - minutiös recherchiert - in verschiedenen Tonlagen den bemerkenswerten beruflichen wie privaten Werdegang des Gestapo-Chefs von Wiener Neustadt und Massenmörders von Charkow nach (der in Wirklichkeit anders hieß). Manchmal ist der Erzähler distanziert wie ein Chronist, an anderer Stelle ganz nah am Geschehen, sodass er fast in den Kopf seines Helden steigt, dann wieder hält er diese Nähe nicht aus und verschafft sich in Ausbrüchen Luft. Wert legt Laher auf die kleinen, sonst oft übersehenen Details, etwa wenn er erzählt, wie Bitter nach dem Krieg ausgerechnet von einem prominenten jüdischen Anwalt verteidigt wird, dessen Eigentum er Jahre zuvor arisiert hatte, inklusive der großen Limousine, die er stolz durch Wiener Neustadt steuerte.Das moralische Urteil kann keinem Zweifel unterliegen, und doch gestattet Lahers erzählerischer Zugriff, dass man diesem Mann und den Verhältnissen, in denen er sein Unwesen trieb, ganz nahekommt.
Autorenporträt
Ludwig Laher, geb. 1955, studierte in Salzburg Germanistik, Anglistik und klassische Philologie. Ab 1979 arbeitete er als Lehrer, Übersetzer und Autor von Romanen, Erzählungen, Lyrik, Essays, Hörspielen, Drehbüchern. Seit 1998 hauptberuflich freier Schriftsteller, lebt Laher in St. Pantaleon und Wien. Übersetzungen seiner Bücher erschienen auf Englisch, Französisch, Japanisch, Kroatisch, Spanisch.Laher erhielt zahlreiche Literaturpreise; 2011 wurde er für den Deutschen Buchpreis nominiert.Zuletzt erschienen von ihm die Romane »Herzfleischentartung« (Tb 2009), »Einleben« (2009) und »Verfahren« (2011) sowie der Prosaband »Kein Schluß geht nicht« (2012).Ludwig Laher ist ein »zeitgeschichtlicher Cicerone«.Christiane Zintzen, Neue Zürcher ZeitungMehr zu Ludwig Laher auf: www.ludwig-laher.com
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Ludwig Lahers Roman über den Naziverbrecher Friedrich Kranebitter gefällt Oliver Pfohlmann als Duell zwischen einem reflektierenden Erzähler und einem Protagonisten, dem Pfohlmann als eine Art dunklem Bruder Felix Krulls sogar Sympathie entgegenbringen kann. Das ist gut, hat die historische Figur Kranebitter, deren unrühmlich ruhmvolle Nachkriegsgeschichte Laher biografisch genau erzählt, doch so gar nichts Angenehmes. Die Frage, wieso der Autor für seine Abrechnung mit Kranebitter die Form des Romans gewählt und keine Biografie verfasst hat, beantwortet Pfohlmann, indem er auf das so genutzte "Emotionalisierungspotenzial der Literatur" hinweist.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein Lehrstück, das fassungslos macht.« (Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten, 07.02.2014)