Marktplatzangebote
4 Angebote ab € 12,00 €
  • Gebundenes Buch

Eine Offenbarung für alle Bergbegeisterten und Fotofreunde! Der Montblanc gilt bis heute als der Berg der Berge und als Symbol für die unbezwingbare Natur. Schroff und rau geformt, von ewigem Eis bedeckt, entbehrte er noch in den Augen der Romantiker jeglicher ästhetischen Schönheit und wurde ihnen so zum majestätisch die Gewalt der göttlichen Schöpfung versinnbildlichenden Naturdenkmal. Nur wenige Jahre später wurde er von den frühen Alpinisten des 19. Jahrhunderts bestiegen und bezwungen, doch wie das vorliegende Buch eindrucksvoll beweist, niemals vollkommen entzaubert. Die Originalfotos…mehr

Produktbeschreibung
Eine Offenbarung für alle Bergbegeisterten und Fotofreunde!
Der Montblanc gilt bis heute als der Berg der Berge und als Symbol für die unbezwingbare Natur. Schroff und rau geformt, von ewigem Eis bedeckt, entbehrte er noch in den Augen der Romantiker jeglicher ästhetischen Schönheit und wurde ihnen so zum majestätisch die Gewalt der göttlichen Schöpfung versinnbildlichenden Naturdenkmal. Nur wenige Jahre später wurde er von den frühen Alpinisten des 19. Jahrhunderts bestiegen und bezwungen, doch wie das vorliegende Buch eindrucksvoll beweist, niemals vollkommen entzaubert.
Die Originalfotos des Bergs aus dem 19. Jahrhundert sind tief geprägt ist vom Respekt des Menschen vor dieser unwirtlichen Natur. Erstaunen ergreift den Betrachter, wenn er Zeuge der frühen Besteigungen wird, erkennt, mit welch primitiven Ausrüstungen sich die Menschen im 19. Jahrhundert an diesen Berg wagten, und unter den Alpinisten auch Frauen in langen Kleidern auf gefährlichen Bergpässen entdeckt. Der Reizdes Abenteuers, der diese Entdecker unseres Planeten vorantrieb, wird von den unglaublichen Fotos ungefiltert in unsere Zeit transportiert.
Dieses Buch ist nicht nur eine Offenbarung für alle Bergbegeisterten, sondern auch für die Liebhaber guter Fotografie. Darüber hinaus bietet es eine packende Zeitreise, die auch alle diejenigen begeistern wird, die sich eher für die historischen Aspekte des Themas interessieren.
Autorenporträt
Werner Spies, geboren 1937, leitete von 1997 bis 2000 als Direktor das Musee national d'art moderne et Centre de Creation industrielle im Centre Georges Pompidou in Paris und lehrte bis 2002 als Professor für die Kunst des 20. Jahrhunderts an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf. Zahlreiche Publikationen und Aufsätze zur Kunst des 20. Jahrhunderts, vor allem Standardwerke zu Pablo Picasso und Max Ernst. Für das Jahr 2005 bereitet er eine Max-Ernst-Retrospektive im Metropolitan Museum, New York, vor. Im Jahr 2010 erhält Werner Spies den Carlo-Schmid-Preis für sein Lebenswerk.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Schön und exzellent gedruckt findet der Rezensent mit dem Kürzel "H.E.R." diesen Band mit frühen Alpinfotografien aus der Sammlung Seydoux, die für den Rezensenten "Meilensteine der Fotografiegeschichte" sind. "Nirgends ein Hauch Bergsteigerromantik", freut er sich und bestaunt die "furchterregende Aufbäumung des Globus", als die er das Gebirge auf den Fotos abgebildet fand. Als zitatengetränkt und bildungsüberladen bekrittelt "H.E.R" dagegen das Vorwort von Werner Spiess. Informativ findet er wiederum die Darstellung der Eroberung des Montblanc durch Sylvaine de Decker Heftler, einer "Spezialistin für historische Fotografie", wie der Rezensent informiert. Wie nebenbei dokumentiert der Band für ihn auch den Rückgang der Vergletscherung in den letzten fünfzig Jahren.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.04.2004

Der Bergsteiger will trinken

In ihren frühen Jahren war die Fotografie ein mühsames Metier, die der Berge noch viel mehr.  Als sich die ersten Fotografen auf den Weg machten, in den fünfziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts, glich die Besteigung des Montblanc einer wahren Expedition. Das Unternehmen dauerte mehrere Tage, eine Truppe von zwanzig Bergführern und Trägern mußte ausgestattet und verköstigt werden, eine kostspielige Angelegenheit. Leitern, Decken, Brennholz und vieles andere war mitzuschleppen;  aber die fast hundert Flaschen mit Wein, Champagner, Cognac? Es war  eine französische Expedition und der Montblanc, zumindest seit der Abstimmung in Savoyen, ein französischer Berg. Hinzu kam  die umfangreiche fotografische Ausrüstung, "eine ganze Schiffsladung empfindlicher Apparate, Flaschen und Wannen",  ein Laborzelt, das am Berg als Dunkelkammer diente.  Das Ergebnis der frühen Alpinfotografie am Montblanc  mit achtundfünfzig ausgewählten Bildern aus der Sammlung von Sophie und Jérôme Seydoux wird in diesem schönen, exzellent gedruckten  Band präsentiert, Bilder von der wilden, rauhen Landschaft des Montblanc-Gebirges mit ihren gewaltigen, zerschrundeten, zerspaltenen Eisflächen und den düster drohenden Felsformationen - Meilensteine der Fotografiegeschichte. Nirgends ein Hauch von Bergsteigerromantik, nirgends ist dem Betrachter erlaubt, entspannt aufzuatmen und sich in idyllische Stimmungen zu verlieren, immer bleibt der Montblanc  - ehedem als Mont Maudit verflucht - eine furchterregende, lebensfeindliche Aufbäumung des Globus, in dessen unübersichtlichen  Flanken sich winzige, ameisengleiche Lebewesen hierhin und dorthin bewegen. Meistens sieht man sie aus der Distanz, wie sie,  mit Leitern, Seilen und Alpenstangen bewaffnet, durch die Gletscherbrüche krabbeln, angetan mit Jacke und Hose, als flanierten sie im Tal durch die Straßen von Chamonix. Doch immerhin: "Handschuhe aus dreifach gestrickter dicker Wolle, grauer Filzhut mit breiter Krempe, Brille mit getönten, aber nicht zu dunklen Gläsern, Gesichtsmaske mit einem durch Messingdraht verstärkten Sichtfenster und doppeltem Futter, festes Schuhwerk" empfiehlt der Bergführer Balmat dem Fotografen Bisson, der um 1860 mit seinem Bruder führend auf dem Gebiet der Alpinfotografie gewesen ist.  Der Band wird eingeleitet durch ein zitatengetränktes, bildungsüberladenes Vorwort von Werner Spies und eine informative, anschauliche Darstellung der "Eroberung des Montblanc durch die Fotografie" von Sylviane de Decker Heftler, einer Spezialistin für die Geschichte der Fotografie. Wie nebenbei dokumentiert der Band auf eindrucksvolle Weise - ganz ohne auf das Thema einzugehen - den Rückgang der Vergletscherung in den Alpen innerhalb der vergangenen hundertfünfzig Jahre.

H.E.R.

"Montblanc. Die Eroberung des Montblanc durch die Fotografie". Mit Textbeiträgen von Werner Spies und Sylviane de Decker Heftler. DuMont Verlag, Köln 2003. 160 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 49,90 Euro. ISBN 3-8321-7351-X.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.12.2003

Blitzlichtgewitter am Gipfel
Eine Geschichte der fotografischen Bezwingung des Montblanc
„Montagne maudit”, der verdammte Berg, wird er auch genannt: Der Montblanc, mit seinen besonders launischen Wetterbedingungen eine alpine Herausforderung, die jedes Jahr für zahlreiche Bergsteiger den Tod bedeutet. Einen solchen Viertausender heute zu erklimmen ist eine Sache. Es Mitte des 19. Jahrhunderts zu tun, eine andere. Nicht nur die damals zur Verfügung stehenden einfachen Hilfsmittel, auch die im Vergleich zu heutigen Bergsteigern eher mangelhafte sportliche Verfassung der Kletterpioniere erschwerte den Aufstieg erheblich. Bei einem derartig strapaziösen Unterfangen noch ebenso schweres wie empfindliches Fotoequipment mit sich zu führen, stellte daher ein Wagnis ganz eigener Art dar: Es galt nicht nur, den Gipfel zu bezwingen, sondern zudem, die schroffe Ästhetik der mächtigen Fels- und Schneewüste auf Fotopapier zu bannen – in einem umständlichen, noch nicht ausgereiften technischen Verfahren.
Zu den Ersten, die sich auf dieses Abenteuer einließen, gehörten die französischen Brüder Bisson. 25 Mann waren notwendig, um die umfangreiche Fotoausrüstung, Leitern zum Überqueren von Gletscherspalten und ausreichend Proviant den Berg hinauf zu schaffen. Bei Eis, Schnee und zweistelligen Minusgraden.
Zwei Mal zwangen Schneestürme die Brüder zur Umkehr. Erst beim dritten Versuch im Juli 1861 erreichen sie ihr Ziel – und das ersehnte Gipfelfoto. Weiteren Fotografen gelangen im Laufe der Zeit ähnliche Bilder. Nicht selten zeigen diese Aufnahmen Gestalten, die sich in steifen Reifröcken den Weg durch die Schneemassen bahnen. Im praktischen Reisekleid über Gletscherspalten – die abenteuerlustige Dame von damals verlangte sich einiges ab.
Die Fotografen erhofften sich finanzielle Vorteile von ihren Bildern. Zumindest für die Brüder Bisson ging diese Rechnung nicht auf: Kurz nach ihrer zweiten fotografischen Bezwingung des Montblanc wurde ihr Fotogeschäft inklusive der Rechte an den Montblanc-Aufnahmen versteigert – zu einem Spottpreis.
ANNETTE MENTRUP
WERNER SPIESS, SYLVAINE DE DECKER HEFTLER: Montblanc. Die Eroberung durch die Fotografie. DuMont Verlag, Köln 2003, 128 Seiten, 49,90 Euro.
Der Stolz dieses Mannes ist mehr als nur Pose. Denn es war Mitte des neunzehnten Jahrhunderts eine kühne Tat, den Gipfel des Montblanc zu bezwingen und sich dabei auch noch fotografieren zulassen. Foto: DuMont Verlag
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
…mehr