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Zu unserem Körper haben wir heute ein gespaltenes Verhältnis. Beliebig durch Sport, Chirurgie und Silikon verformbar und gleichzeitig durch Allergie, Abwehrkräftemangel bis zur Immunschwäche AIDS bedroht, steht der Körper als Mittelpunkt unerbittlicher Idealwelten einer glamourösen Medienwelt einerseits und als bedrohlicher Gegner andererseits im Zentrum unseres Interesses. Gibt es einen Gegenstand der Kunst, der uns näher läge? Kann uns die Kunst unserer Zeit Aufschluss geben über die Ängste, die unser Körpergefühl heute ausmachen? Marina Schneede vermittelt in einem Parcours kurzer,…mehr

Produktbeschreibung
Zu unserem Körper haben wir heute ein gespaltenes Verhältnis. Beliebig durch Sport, Chirurgie und Silikon verformbar und gleichzeitig durch Allergie, Abwehrkräftemangel bis zur Immunschwäche AIDS bedroht, steht der Körper als Mittelpunkt unerbittlicher Idealwelten einer glamourösen Medienwelt einerseits und als bedrohlicher Gegner andererseits im Zentrum unseres Interesses. Gibt es einen Gegenstand der Kunst, der uns näher läge? Kann uns die Kunst unserer Zeit Aufschluss geben über die Ängste, die unser Körpergefühl heute ausmachen? Marina Schneede vermittelt in einem Parcours kurzer, konzentrierter Beschreibungen von Kunstwerken, die sich mit Haut und Haaren, mit Fleisch und Blut beschäftigen, eine Geschichte der Kunst seit den 60er Jahren. Von den Wiener Aktionisten Nitsch und Brus und den Performances von Abramovic und Ulay, die um Einbeziehung des Betrachters und für die Ausstellung des Ureigensten des Körpers, die Befreiung des schamvollen Versteckens kämpften, spannt sie de n Bogen bis in die 90er Jahre, als mit den Arbeiten etwa von Robert Gober oder den Aktionen von Jenny Holzer ein Ausdruck für die zunehmende Angst vor Zerstörung und Gewalt gesucht wurde. In spannendem Layout und engem Bezug von Bild und Text wird hier an einem Motiv eine neue Form der Annäherung an zeitgenössische Kunst erprobt, die unter die Haut zu gehen verspricht.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Eine "Tendenz zum Deskriptiven und Additiven" hat Isabelle Graw in dieser Studie ausgemacht, die sich mit der "künstlerischen Verwendung des Körpers" beschäftigt. Die Rezensentin stößt sich daran, dass weder eine "Klärung des jeweiligen Körperverständnisses" vorgenommen werde noch nach den "unterschiedlichen Kontexten" gefragt, in dem die vorgestellten Kunstwerke entstanden sind. Sie kritisiert ebenfalls, dass Schneede neben der Motivgeschichte keine Ideengeschichte der künstlerischen Praxis "des verschnürten Körpers" oder der kritischen Durchsicht der Kunstgeschichte nach "Blut" oder "Haaren" versucht habe. Außerdem hat Graw irritiert, dass die "Interpretationsvorschläge der Künstler und Künstlerinnen häufig" ausgegeben sind als die tatsächliche Bedeutung ihrer Arbeiten. Das Thema "Körper" ist, wie die Rezensentin, findet, hier verfehlt worden. Denn so, wie es hier angeboten ist, werde man "kaum seinem Bedeutungshorizont, seiner historischen Situiertheit oder seiner formal-ästhetischen Sprache gerecht", urteilt Isabelle Graw.

© Perlentaucher Medien GmbH