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Die Elbe, ein oft bitteres Symbol für die deutsche Geschichte, ist wieder ein Strom in Mitteleuropa, wieder ein Stück Mitte. Wolfgang Tschechne beschreibt die Flusslandschaften, die zu den schönsten Europas zählen, entlang dem Elblauf, vom böhmischen Riesengebirge bis in die Nordsee. Mit Rückblicken in die Geschichte und mit Geschichten zeichnet er ein informatives und unterhaltsames Porträt der Elbe.Die großformatigen Farbfotos von Georg Jung laden dazu ein, diese Landschaft und ihren historischen Hintergrund wieder neu zu entdecken.

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Produktbeschreibung
Die Elbe, ein oft bitteres Symbol für die deutsche Geschichte, ist wieder ein Strom in Mitteleuropa, wieder ein Stück Mitte. Wolfgang Tschechne beschreibt die Flusslandschaften, die zu den schönsten Europas zählen, entlang dem Elblauf, vom böhmischen Riesengebirge bis in die Nordsee. Mit Rückblicken in die Geschichte und mit Geschichten zeichnet er ein informatives und unterhaltsames Porträt der Elbe.Die großformatigen Farbfotos von Georg Jung laden dazu ein, diese Landschaft und ihren historischen Hintergrund wieder neu zu entdecken.
Autorenporträt
Tschechne, Wolfgang§Wolfgang Tschechnegeb. 1924 in Schweidnitz/Schlesien, war viele Jahre Feuilletonleiter der "Lübecker Nachrichten". Bewusste und unbewusste Verbindungen zwischen schöpferisch tätigen Menschen und ihren Lebensräumen und Landschaften interessieren ihn. In vielen Veröffentlichungen und Rundfunksendungen widmet er sich diesem Thema.

Jung, Georg§Georg Junggeb. 1945 im Sudetenland, lebt seit einigen Jahren als freier Reiseschriftsteller und Fotograf in Hamburg. Ausgedehnte Reisen in Europa, Neuseeland/Polynesien und Alaska. Zahlreiche Veröffentlichungen von Reiseberichten und Bildbänden.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.10.2005

Irrtum im Fluß

Im Jahr 1814 wanderte Carl Maria von Weber, aus Dresden kommend, durch das Riesengebirge. Die Stolpichschlucht sah für ihn in der Dämmerung so gruslig aus, daß er sich daran erinnerte, als er die "Wolfsschluchtszene" für den "Freischütz" erfand. Die Gegend ist das Quellgebiet der Elbe. "Du mein liebes Riesengebirge, wo die Elbe so heimlich rinnt", wie es in einem Lied heißt. Am Schreckenstein bei Aussig, heute tschechisch Usti nad Labem, ist die Elbe schon ein majestätischer Fluß. Ludwig Richter hat hier 1837 eines der berühmten Elbe-Bilder gemalt, die "Überfahrt am Schreckenstein". Rilke, Kleist und Heine waren in der Gegend und haben sie besungen. Die Elbe trete unter die Felsen entlang ihrer Ufer "wie eine Jungfrau unter Männer". Kleist wagte diesen Vergleich. Die Elbe bei Torgau wurde berühmt, als am 25. April 1945 erstmals sowjetische und amerikanische Soldaten einander begegneten. Das geschah so unerwartet, daß kein Fotograf dabei war. So mußte die Szene einen Tag später noch einmal für die Kameras nachgestellt werden. Daß Uwe Johnson das Jerichow bei Magdeburg meinte, als er sein Jerichow aus den "Jahreszeiten" erfand, wie Autor Wolfgang Tschechne es sagt, ist nur eine Namensgleichheit. Johnsons Jerichow ist im Klützer Winkel zu suchen, an der Ostsee und weit weg von der Elbe. Der Hamburger Wolfgang Borchert beschreibt ein Traumbild: Daß die Elbe einen Selbstmörder einfach wieder ausspuckt: "Ne, mein Sohn, das war ein Irrtum von dir." Für Borchert war der breite Fluß kurz vor seiner Mündung in die Nordsee die "möwenmützige, graugrüne große gute Elbe". So läßt sich der Lauf der Elbe nicht nur in prachtvollen Doppelseitenfotos beschreiben, sondern auch in Geschichten und Anekdoten. Viele solcher Geschichten hat Tschechne in diesem Porträt der Elbe gesammelt. Das hebt den Bildband heraus aus den vielen, die es über den Fluß gibt, seit er wieder ein wundervoller europäischer Fluß ist und nicht mehr die scharf bewachte Grenze zwischen Ost und West.

F.P.

"Die Elbe. Von der Quelle bis zur Mündung" von Wolfgang Tschechne (Text) und Georg Jung (Fotos). Ellert und Richter Verlag, Hamburg 2005. 96 Seiten, zahlreiche Abbildungen, eine Karte. Gebunden, 14,95 Euro. ISBN 3-8329-0214-3.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Herausragend findet Rezensent "F.P." dieses Elbe-Porträt, und zwar nicht nur wegen seiner "prachtvollen Doppelseitenfotos", auf denen er in diesem Bildband dem Lauf des Flusses durch Europa folgen konnte. Auch die vielen Geschichten, Anekdoten, historischen oder literarischen Texte, in denen der Fluss eine Rolle spielt, haben sein Lesevergnügen außerordentlich positiv beeinflussen können.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.12.2005

Bücherecke
Politische Strömungen und ideologische Wellen kommen und gehen. Heute fließt die Elbe - wie hier bei Rathen - durch ein vereinigtes Europa, ruhig und unbeirrbar.
Foto: Jung
Eine stoische Europäerin
Vom Ursprung im Riesengebirge bis in die Nordsee: Die Elbe ist ein Fluss mit viel Geschichte
Noch so einer! Als sei die Flut jener Reisetagebücher, Bildbände und Wanderführer, die allesamt den Untertitel „Von der Quelle bis zur Mündung” tragen, nicht ohnehin monströs, gibt es jetzt „Die Elbe”. Mit eben jenem Zusatz. Allen Vorbehalten gegen das bewährte Konzept der reinen Flusslaufverfolgung mit Kamera und Notizblock zum Trotz, lohnt sich jedoch der intensive Blick in das bilderreiche Werk von Georg Jung (Fotos) und Wolfgang Tschechne (Text).
Im tschechischen Riesengebirge müht sich also jenes mickrige Rinnsal aus dem Fels, das später auf mehr als 1100 Kilometern Länge Geschichte schreiben und Politik machen wird wie kaum ein anderer Fluss. Teils exzellente, oft doppelseitige Fotos, unter stets sehr blauem Himmel aufgenommen, liefern die Kulisse, die den Text zum Leben erweckt.
Der Leser wird zum Mitfahrer, zum Steuermann. Tschechne erzählt freudig und ambitioniert, was dort drüben und hier hinten einmal gewesen ist. Die Autoren entfernen sich - vor allem fotografisch - bisweilen weit genug vom Fluss weg in die großen Städte wie Dresden oder Hamburg hinein, um den Betrachter nicht zu langweilen und historische Zusammenhänge zu komplettieren.
Natürlich stehen die Geschichten über die bewegende Geschichte des Flusses im Mittelpunkt, an dessen Ufern wahrscheinlich alle heutigen EU-Staaten irgendwann in irgendeinem Königshaus mitregiert haben, der deutsch-deutsche Grenze war, an dessen Seite Bismarck begraben liegt und wo aus Preußenkönig Friedrich „Friedrich der Große” wurde.
Daneben bestechen vor allem die Details. Mal empfiehlt Kapitän Tschechne einen Wein der Region oder klärt dort über die wahre Herkunft eines Städtenamens auf.
In Cuxhaven geht der Leser von Bord und hat viel gelernt über Karl Mays vermeintlichen „Rio Grande”, noch mehr hat er gesehen und wurde ganz nebenbei kurzweilig unterhalten.
FLORIAN SAILER
WOLFGANG TSCHECHNE, GEORG JUNG: Die Elbe. Von der Quelle bis zur Mündung. Ellert & Richter Verlag, Hamburg 2005. 96 Seiten, 14,95 Euro.
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