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Der kleine Joe erblickt das Licht der Welt als Kohlenstoff-Atom in einer Sonne im Zentralbereich unserer Galaxie. Nach einer glücklichen Jugend, die nur durch ein paar Wasserstoff-Schnösel getrübt wird, macht er sich auf, das Universum zu entdecken. Dabei spielt die Tatsache, dass er so klein ist, eine große Rolle. Er schildert viele physikalische und chemische Phänomene aus atomarer Sicht quasi aus 1. Hand und macht sie damit für uns verständlicher. Er berichtet aber auch von den großen Ereignissen im Universum, wie zum Beispiel ganze Sonnensysteme entstehen und was man bei einer Supernova…mehr

Produktbeschreibung
Der kleine Joe erblickt das Licht der Welt als Kohlenstoff-Atom in einer Sonne im Zentralbereich unserer Galaxie. Nach einer glücklichen Jugend, die nur durch ein paar Wasserstoff-Schnösel getrübt wird, macht er sich auf, das Universum zu entdecken. Dabei spielt die Tatsache, dass er so klein ist, eine große Rolle. Er schildert viele physikalische und chemische Phänomene aus atomarer Sicht quasi aus 1. Hand und macht sie damit für uns verständlicher. Er berichtet aber auch von den großen Ereignissen im Universum, wie zum Beispiel ganze Sonnensysteme entstehen und was man bei einer Supernova als Atom beachten sollte. Joe erzählt die Geschichte der Atome, wie sie entstehen, das Universum erobern und bevölkern, welche Zyklen sie durchlaufen und welche großen Strukturen sie bilden. Er verschafft dem Leser einen Überblick, was seit dem Urknall alles geschehen ist und wie die Dinge zusammenhängen.
Autorenporträt
Martin Deggelmann, geboren 1963 am Bodensee, studierte Physik und promovierte 1992 in Konstanz. Er interessiert sich für Kosmologie und Entstehungsgeschichte. Bei der großen Zahl von Kohlenstoffatomen in seinem Körper ist es verwunderlich, dass er dieses Buch nicht schon früher geschrieben hat. Sicherlich haben ihn einige der Atome inspiriert. Heute arbeitet er als Manager für ein Softwarehaus und lebt mit seiner Familie in der Nähe von Heidelberg.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Von einer besonderen Zeitreise kündet Helmut Hornung dem jungen Leser. Der Physiker Martin Deggelmann lädt dazu ein, kosmisches Werden und Vergehen aus ungewohnter Perspektive zu erleben - aus Sicht des Kohlenstoffatoms Joe nämlich. Hornung warnt zwar, dass es sich mitnichten um einen coolen Jugendroman handelt, den Wert einer gut recherchierten, chronologisch angelegten, kenntnisreichen Sachgeschichte lobt er sich jedoch. Zumal der Autor nicht ironieresistent ist, wie Hornung versichert, und das Buch Stoff zum Diskutieren bietet, spätestens dann, wenn Joe seine Kumpels trifft, die, befreit aus ihren fossilen Gefängsnissen, gen Himmel schweben und die Erde erwärmen.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.09.2014

Zeitreise durch die Äonen
Joe, ein Kohlenstoffatom, beobachtet das Werden und Vergehen im Kosmos
Joe ist gut drauf. Er liebt es heiß, feiert wilde Partys – und spielt am liebsten Wasserstoffschubsen. Eine ungewöhnliche Sportart? Für ein Kohlenstoffatom nicht! Als wir Joe zum ersten Mal begegnen, steckt er mitten in einem Stern innerhalb unserer Galaxis. Dort beobachtet er seine Umgebung sehr genau und berichtet von der Kernfusion und den unterschiedlichen Schalen der stellaren Atmosphäre. Denn seine Muttersonne, so erzählt er, ist zwiebelförmig aufgebaut, Joe und seine Kumpels wohnen im Zentrum. Um sie herum brennt das Helium und erzeugt ständig neue Kohlenstoff- und ein paar Sauerstoffatome. Doch das unbeschwerte Leben im Geborgenen währt nicht ewig, der Stern gerät eines Tages ins Stottern: Die Energieproduktion läuft immer unregelmäßiger, die Temperatur steigt und heizt das nukleare Feuer an. Es kommt zum Knall, Joe treibt nach oben und findet sich an der Oberfläche eines Weißen Zwergs wieder, einer ausgebrannten Sonne. Der Blick ins Weltall ist frei, und Joe sieht eine zweite Sonne, die seinen Heimatstern umläuft. Bald wird er ein im wörtlichen Sinne erschütterndes Erlebnis haben . . .
  Ausgedacht hat sich das Szenario um das gesprächige Kohlenstoffatom – die Natur. In seinem Buch Joe und die Carbon Connection erzählt der Physiker Martin Deggelmann die Geschichte auf originelle Weise nach. Allerdings darf man trotz des Titels keinen spannenden Jugendroman mit cooler Story erwarten. Vielmehr liefert der Autor eine sauber recherchierte Sacherzählung über Werden und Vergehen im Kosmos. Dabei schildert er die Entwicklung chronologisch über Jahrmilliarden. Dank Joe, der das Geschehen scheinbar direkt mitverfolgt, wirkt die Darstellung authentisch und – im Vergleich mit konventionellen Sachtexten zu ähnlichen Themen – aus erfrischend anderer Perspektive beleuchtet.
  Der Leser erlebt gleichsam aus erster Hand die Entwicklung einer gealterten Sonne zum Weißen Zwerg, der so lange Materie eines benachbarten Sterns aufsammelt, bis er schließlich in einer gewaltigen Supernova hochgeht. Danach nimmt die Geschichte ihren Lauf. Teile der von der Explosion freigesetzten Materie, der auch Joe angehört, vagabundieren durchs All und landen schließlich in einer Wolke aus Atomen und Molekülen. Der Leser mag ahnen, dass dies der Beginn von etwas Neuem ist: Joe ist im Kreißsaal der Sonne und ihrer Planeten gelandet. Er erfährt, wie sich Molekülverbände zusammenschließen und Staub bilden. Letztlich wachsen diese winzigen Saatkörnchen mit der Zeit zu Brocken heran und formen schließlich große Körper, die Planeten. Klar, dass Joe auf dem dritten von der Sonne aus gesehen landet, auf der Erde.
  Dort geht es turbulent zu: „Kräftige Winde trieben die elektrisch geladenen Wolken weiter auseinander und es kam dauernd zu elektrischen Entladungen. Jede Menge Blitze leuchteten in den Wolken, schlugen aber auch von den Wolken direkt in die Erde oder ins Wasser. Es blitzte und donnerte, was das Zeug hielt.“ In einer Pfütze wird Joe Zeuge der ersten Zellen – mit der Geburt irdischen Lebens beginnt das vorläufig letzte Kapitel kosmischer Evolution. Es endet mit der aktuellen, vom Menschen gemachten Erderwärmung, die Joe naturgemäß gefällt. Nicht ohne Ironie lässt ihn der Autor schwärmen: „Tausende Tonnen meiner Kohlenstoff-Kumpel wurden so jeden Tag systematisch aus den fossilen Lagern befreit und konnten als Kohlendioxid in die Atmosphäre entweichen und die Freiheit über den Wolken genießen. Wer hätte gedacht, dass sich die Menschen so positiv entwickeln würden.“ Über diese Stelle lässt sich mit dem jugendlichen Leser lebhaft debattieren. Und so findet man sich nach einer Zeitreise durch die Äonen unversehens in der wenig erfreulichen Realität wieder. Und wo Joe zum Schluss landet, sei hier nicht verraten . (ab 13 Jahre)
HELMUT HORNUNG
Martin Deggelmann: Joe und die Carbon Connection. Vom Sternenstaub zum Ernst des Lebens. Verlag Komplett-Media 2013. 168 Seiten, 14,95 Euro.
Vergeht die Zeit immer gleich schnell? Werden jemals Reisen in die
Zukunft möglich sein? Diesen und anderen Fragen geht die Süddeutsche Zeitung für Kinder in ihrer nächsten Ausgabe nach. Das 32-seitige Heft liegt der SZ am Mittwoch,
24. September, bei.
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