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Eine Reise zu den Wurzeln des großen amerikanischen Traums
Geert Mak hat sich wieder auf den Weg gemacht. Der Bestsellerautor von »In Europa« ist quer durch die Landschaft, durch Geschichte und Gegenwart, ja durch die Köpfe und Herzen der USA gereist. Dabei trifft er unterschiedlichste Menschen, macht außergewöhnliche Beobachtungen und erzählt hinreißende Geschichten. Mit diesem Buch begibt sich Mak auf die Suche nach den Wurzeln des großen amerikanischen Traums und beschreibt die Mythen und das Selbstverständnis jenes Landes, das uns immer noch am meisten beschäftigt.
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Produktbeschreibung
Eine Reise zu den Wurzeln des großen amerikanischen Traums

Geert Mak hat sich wieder auf den Weg gemacht. Der Bestsellerautor von »In Europa« ist quer durch die Landschaft, durch Geschichte und Gegenwart, ja durch die Köpfe und Herzen der USA gereist. Dabei trifft er unterschiedlichste Menschen, macht außergewöhnliche Beobachtungen und erzählt hinreißende Geschichten. Mit diesem Buch begibt sich Mak auf die Suche nach den Wurzeln des großen amerikanischen Traums und beschreibt die Mythen und das Selbstverständnis jenes Landes, das uns immer noch am meisten beschäftigt.

Was ist aus dem amerikanischen Traum geworden, seit John Steinbeck 1960 die USA gemeinsam mit seinem berühmten Pudel Charley durchquert hat? Dieser Frage folgt der international bekannte Publizist Geert Mak und macht sich dafür selbst auf den Weg durch die Vereinigten Staaten, fernab ausgetrampelter Pfade, quer durch ein Land, das er liebt und zugleich kritisch betrachtet. Meile um Meile dringt er tiefer in das Land und seine Mythen, sein Selbstverständnis, seine Großartigkeit und Zerrissenheit vor. Seine Reise führt ihn von den großen Ostküstenstädten über die Kartoffelacker des Hinterlandes und die Prärie des mittleren Westens bis zum Pazifik. Er trifft Menschen - setzt sich an einen Tisch mit dem Farmer, dem Fabrikarbeiter, dem Fischer, dem Lehrer. Er streift durch die riesigen Malls und die Vororte, und er sucht nach den Wurzeln des Landes, das sich radikal verändert und doch den Glauben an den amerikanischen Traum bewahrt hat.
Autorenporträt
Mak, Geert
Geert Mak ist einer der bekanntesten Publizisten der Niederlande und gehört nach drei großen Bestsellern zu den wichtigsten Sachbuchautoren des Landes. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählen »Amsterdam« (1997), »Das Jahrhundert meines Vaters« (2003) und »In Europa« (2005). Für sein Werk erhielt Geert Mak zahlreiche Auszeichnungen, so etwa 2008 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. Seine Bücher sind internationale Bestseller und wurden in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Einen Grundkurs USA absolviert Jordan Mejias mit Geert Mak und seinem Amerika-Buch. So hin- und hergerissen, wie der Autor von seinem Reiseland berichtet, scheint der Rezensent von der Lektüre zu sein. Historisch, soziologisch, psychologisch, politisch und kulturell kann ihm Mak die alten Träume und die neuen Desillusionierungen der Staaten zwar unterhaltsam nahebringen. Allerdings liest er nichts sonderlich Neues im Buch. Und dass der Autor zwar mit John Steinbeck als historischem Sozius allerhand literarische Kommentarsarbeit leistet, über die digitale Revolution jedoch kein Sterbenswörtchen verliert, findet Mejias doch etwas unverhältnismäßig.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.08.2013

Wenn sich im Diner die Gewissheiten auflösen

Man sieht nur, was man auch sehen will: Geert Mak fährt auf den Spuren John Steinbecks durch Amerika. Mit Befunden hält er sich zurück, und das Silicon Valley lässt er aus.

Als Bernard-Henri Lévy vor gut siebeneinhalb Jahren "American Vertigo" vorlegte, den Bericht über seinen damals jüngsten Ausflug durch die Vereinigten Staaten, empörte sich in der "New York Times" der Schriftsteller und Radiounterhalter Garrison Keillor: "It is the classic freaks, fatties, fanatics & faux culture excursion beloved by European journalists for the past 50 years."

Keillor konnte den Erzählungen eines Besuchers rein gar nichts abgewinnen, der zwar, wie im Untertitel seines Buches versprochen, auf den Spuren von Tocqueville durchs Land streifte, dabei aber nicht vergaß, einen Lap-Dancing Club in Vegas, den Elvis-Kult in Graceland und die Alkoholorgien der Bourbon Street zu würdigen sowie die Gelegenheit wahrzunehmen, bei Sharon Stone und John Kerry vorbeizuschauen. Vor allem störte ihn jedoch "die kindliche Liebe zum Paradox", die Lévy zwischen einem herrlichen und irren, habgierigen und bescheidenen, puritanischen und übergeschnappten, zukunftsgläubigen und vergangenheitsverliebten Amerika umherirren ließ. "Good Lord!"

Was Keillor zu Geert Maks "Amerika!" zu sagen hätte, dürfen wir nur vermuten, denn noch ist der Sechshundert-Seiten-Wälzer nicht im Land, das er beschreibt, erschienen. Ohne Paradoxe geht es auch bei dem niederländischen Journalisten nicht ab, der immer wieder hin-und hergerissen ist zwischen den Wünschen und Versprechungen Amerikas und seinen Defekten, Verfehlungen und Irrtümern.

"Danke, Kumpel", spöttelte Keillor in Richtung Lévy, als der aller Klage und Kritik zum Trotz beteuerte, nicht an den Zusammenbruch des amerikanischen Modells zu glauben. Der Dank an Mak müsste noch wenig sarkastischer ausfallen. Vom Ausrufezeichen, das im niederländischen Original "Reizen zonder John" (Reisen ohne John) fehlt, lässt sich nicht bloß auf die Begeisterung des Autors schließen. Begeistert ist er sicher, wenn er die triumphalen Nachkriegsjahre heraufbeschwört und den Traum, den sie auslösten, nämlich den europäischen Traum vom verführerischen Wunderland Amerika.

Aber dann. War seine "geheime Liebe" zu Amerika schon seit jeher eingebunden in "ein kompliziertes Verhältnis zu unseren Halbcousins und -cousinen auf der anderen Seite des Ozeans und zu unserem mächtigen ehemals steinreichen Onkel Dagobert", drängen sich ihm jetzt Fragen auf wie: "Sehen wir Amerika noch immer als unsere Zukunft wie in den fünfziger und sechziger Jahren? Ist Amerika noch immer diese unwiderstehliche Welt voller Glanz und Flitter und Pastellfarben, bewohnt von einem ganz besonderen, überlegenen, entspannten Menschenschlag, die Welt von Disneyland Dream und ,Hey-Ba-Ba-Re-Bop'?"

So zu lesen auf Seite 550, aber da hat Mak schon längst und ausführlich geantwortet. Amerika, es war einmal - keine überraschende Erkenntnis unter Intellektuellen vom anderen Kontinent. Mak umgeht jedoch geschickt die Falle, die dem enttäuschten Liebhaber und arrogant verschnupften Europäer droht. Er ist nicht allein durch Amerika gereist, neben ihm und seiner Frau hatte es sich im Jeep Liberty ein echter Amerikaner bequem gemacht, der Schriftsteller John Steinbeck.

Der war vor mehr als einem halben Jahrhundert im Pick-up durchs Land gerumpelt, eigentlich von Enttäuschung zu Enttäuschung. So erhält Mak historisch Schützenhilfe. Steinbeck ist Maks Tocqueville, und bisweilen liest "Amerika!" sich nicht wie eine Reise- und Landesbeschreibung, sondern wie ein Kommentar zu, wie eine literarische Betrachtung über "Die Reise mit Charley". Charley, das war Steinbecks Pudel, der auf dem Beifahrersitz saß und sich mitanzuhören hatte, was die Leute draußen im Land dem berühmten Autor so alles erzählten. Oder auch nicht.

Wie sich in den vergangenen Jahren herausstellte, hat Steinbeck lieber gedichtet als berichtet. Mak, der sich ihm an die Fersen heftet, muss entdecken, dass sein Vorfahrer es mit den geographischen Gegebenheiten nicht viel ernster nimmt als mit seinen Pflichten als Reporter. Ungeachtet aller fingierten Begegnungen und Erfahrungen bleibt Steinbeck bei Mak ein "großartiger Beobachter und kluger Denker". Im Grunde schreibt Mak, nun faktisch brav verankert, die Erzählung weiter, für die Steinbeck auch schon mal vom Pfad der schnöden Wirklichkeit abkommt. Was nichts über den Wahrheitsgehalt seines Buches sagt.

Für Steinbeck, so Maks Diagnose, vermischte sich äußere und innere Realität. Die besten Jahre lagen hinter ihm und hinter Amerika. Das Amerika der fortwährenden Erneuerung habe er zum größten Teil überschlagen. Zumindest darin macht Mak es ihm gleich. Auch er erhofft sich Aufklärung im Diner und erklärt uns, warum: "So kann ich Morgen für Morgen bei Eiern, Speck, Bohnen und dünnem Kaffee feststellen, dass der Optimismus und die Gewissheiten einer Mittelschicht im Begriff sind sich aufzulösen." Amerika beginnt ihn an Europa zu erinnern, wenn er das Land allzu oft im "selbstzufrieden Stillstand" antrifft.

"Von Europa kennen wir das, bei den dynamischen Vereinigten Staaten ist es eine Überraschung." Allerdings müht er sich nicht besonders, über den Stillstand hinauszublicken. Die legendenumtoste Route 66 zieht ihn an, aber ums Silicon Valley macht er einen großen Bogen. Überhaupt hat die digitale Revolution in "Amerika!" so gut wie nicht stattgefunden. Ein amerikanisches Gegenwartsporträt, in dem Apple, Google und Facebook kaum erwähnt werden, wirft freilich Probleme auf.

Hat sich Mak also zu sehr auf seinen desillusionierten Reisekumpan Steinbeck verlassen? Dabei will er ohne John gereist sein. Einmal davon abgesehen, dass er da ein bisschen scherzend John Steinbecks Titelwendung "mit Charley" zu konterkarieren sucht, verzichtet er auf lange Strecken tatsächlich auf John. Ersetzt wird der von einem enormen Potpourri von Beobachtungen, Belehrungen, Überlegungen, Vermutungen und einer Menge unterschiedlich reifer Lesefrüchte. Mak hat Amerikas Vergangenheit und Gegenwart zusammengepuzzelt, in einer Vielfalt und Raffinesse, die es ihm spielend erlaubt, von Elvis bis Rosa Parks, vom Kauf von Manhattan bis zu McCarthys Kommunistenjagd, von den Pilgervätern über die Hippies bis zur amerikanischen Außenpolitik der letzten fünfzig Jahre zu springen und zwischendurch das Rassenproblem, die Intellektuellenfeindschaft der Konservativen, die Polarisierung in Washington, den militärisch-industriellen Komplex und die wunderlichen Darbietungen der Fernsehprediger unterzubringen.

Betty Friedan darf ebenso wenig fehlen wie Alfred Kinsey, und Gastauftritte verschafft Mak sogar einer Sarah Bernhardt, einem Charles Dickens und Oscar Wilde. Kurz, es kommt fast alles vor, was aus der bodenlosen Fundgrube Amerika unter literarischen, historischen, soziologischen, psychologischen, politischen und kulturellen Vorzeichen irgendwie zu verwerten ist. Das ist durchaus unterhaltsam und geht in der Übersetzung von Andreas Ecke und Gregor Seferens runter wie ein kühles Bier.

Nicht ganz klar ist, für wen es serviert wird. Mak zeichnet kein grundlegend neues oder auch nur halbwegs verblüffendes Amerikabild. "Amerika!" hat etwas von einem landeskundlichen Grundkurs, dessen volkshochschulhaft ausgebreiteter Stoff immerhin blendend verpackt ist. Und wenn ein Kursteilnehmer am Ende fragt, wie das nun stehe mit dem immer wieder angedeuteten Niedergang der Weltmacht: ja oder nein, dann lässt Mak dem britischen Historiker Paul Kennedy den Vortritt: "Ich mache mir Sorgen. Alle erfolgreichen großen Strategen - die Römer, Wilhelm der Eroberer, Otto von Bismarck - kannten ihre Grenzen. Kennen wir sie auch?" Worauf Mak schreibt: "Das ist wirklich die große Frage." Wie empörte sich Garrison Keillor noch? "Good Lord!"

JORDAN MEJIAS.

Geert Mak: "Amerika". Auf der Suche nach dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Aus dem Niederländischen von Andreas Ecke und Gregor Seferens. Siedler Verlag, München 2013. 624 S., geb., 34,99 [Euro].

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»Maks Amerikabuch bietet einen überaus geistreichen Einblick in das Amerika von gestern und heute.« Deutschlandfunk - Andruck