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Die hier vereinigten Aufsätze gehen von der Tatsache aus, daß die Autoren der deutschen Aufklärung von etwa 1690 an in einer radikal sich verändernden Welt auf neue Weise über den Menschen und über seine Möglichkeiten, das Leben zu gestalten, nachdachten. Dieser Prozeß vollzog sich nicht mehr auf der Linie der christlichen Eschatologie, sondern auf der des modernen, säkularen Naturrechts. Entschieden trat die Frage in den Vordergrund, wie die ,natürlichen' Bedürfnisse des Einzelnen befriedigt und wie seine Erwartungen mit den Gegebenheiten des Alltags und mit den Machtstrukturen im Staat in…mehr

Produktbeschreibung
Die hier vereinigten Aufsätze gehen von der Tatsache aus, daß die Autoren der deutschen Aufklärung von etwa 1690 an in einer radikal sich verändernden Welt auf neue Weise über den Menschen und über seine Möglichkeiten, das Leben zu gestalten, nachdachten. Dieser Prozeß vollzog sich nicht mehr auf der Linie der christlichen Eschatologie, sondern auf der des modernen, säkularen Naturrechts. Entschieden trat die Frage in den Vordergrund, wie die ,natürlichen' Bedürfnisse des Einzelnen befriedigt und wie seine Erwartungen mit den Gegebenheiten des Alltags und mit den Machtstrukturen im Staat in Einklang gebracht werden können. Ablesbar ist dieser Vorgang an den Konzepten der Lebensführung, die die Literatur der Zeit in Phantasiebildern vorstellte oder diskutierte. Sie wurde, zusammen mit der Philosophie, zur eigentlichen Agentur des sich verändernden geistigen Klimas. Anhand einer Vielzahl von Texten und Themen und unter Benutzung bislang unbekannter Quellen wird dieser spannungsvolle Prozeß nachgezeichnet. Die zumeist interdisziplinär angelegten Untersuchungen beziehen Aspekte der Medizin (Diätetik) und der Jurisprudenz ebenso mit ein wie solche der Wirtschaft und der Staatspolitik. Was auf diese Weise zustandekommt, ist ein breites Spektrum aufgeklärten Selbstverständnisses.

Autorenporträt
Wolfram Mauser, Literaturwissenschaftler an der Universität Freiburg, veröffentlichte zahlreiche Studien vor allem zur deutschen Literatur des Barock, der Aufklärung und des 20. Jahrhunderts.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Der Rezensent mit dem Kürzel L. L. ist angetan von der Aufsatzsammlung Wolfram Mausers, die sich mit "Konzepten aufgeklärter Lebensführung" - vorwiegend aus dem literarischen Bereich - ab dem Jahre 1690 beschäftige und dabei Sozial- mit Literaturgeschichte verknüpfe. Hier wird deutlich, so L. L., dass auch in anderen Epochen als in der in diesem Kontext vielbeschworene Antike die Beschäftigung mit "Fragen der Lebenskunst" ein Thema war - so z.B. auch in der Aufklärung. Neben der Herangehensweise an die Thematik lobt der Rezensent auch Mausers Stil, der "gefällt und nützt durch unprätentiöse und klare Formulierung".

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