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Haiti - Inbegriff einer Gegenwelt: Voodoo, Terror, exotisches Elend? Nicht nur dies alles, sagt Buch: Haiti ist auchein schlechtes Spiegelbild Europas, ein Modell im verkleinerten Maßstab dafür, was passiert, wenn eine Gesellschaftaus dem Ruder läuft und im Chaos endet. Irgendetwas läuft schief, und niemand weiß genau, was. Die internationalenExperten rätseln darüber, genau wie die einheimischen Intellektuellen - und wie der Beobachter Buch, der Haiti seitdreißig Jahren kennt.
Mit normalen literarischen Techniken ist einem tropischen Paradies, das sich in eine Hölle verwandelt, nicht
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Produktbeschreibung
Haiti - Inbegriff einer Gegenwelt: Voodoo, Terror, exotisches Elend? Nicht nur dies alles, sagt Buch: Haiti ist auchein schlechtes Spiegelbild Europas, ein Modell im verkleinerten Maßstab dafür, was passiert, wenn eine Gesellschaftaus dem Ruder läuft und im Chaos endet. Irgendetwas läuft schief, und niemand weiß genau, was. Die internationalenExperten rätseln darüber, genau wie die einheimischen Intellektuellen - und wie der Beobachter Buch, der Haiti seitdreißig Jahren kennt.

Mit normalen literarischen Techniken ist einem tropischen Paradies, das sich in eine Hölle verwandelt, nicht beizukommen. Deshalb respektiert dieses Buch keine Genre-Grenzen. Es ist Roman, Essay, Reportage, Auto- und Biographie. Es treten auf: Petit Pierre, Propagandist und Handlanger von Papa Doc Duvalier, Tante Jeanne, Robespierre, eine amerikanische Botschafterin, Napoleon Bonaparte, aufständische Sklaven, mörderische Polizisten, Priester, Huren und Reporter.

Zusammengehalten wird diese liebevolle, grausame Autopsie einer Region der Extreme durch die Überlegungen desAutors, die uns das ferne Phantasma, das Haiti heißt, näher bringen, als es uns lieb sein kann. Denn es sieht ganzso aus, als wiederhole dieses Land die politischen Torheiten und die historischen Illusionen der Metropolen als Karikatur, als Parodie und als blutiges Grand Guignol.
Autorenporträt
Hans Christoph Buch, Erzähler, Essayist und Reporter, geb. 1944 in Wetzlar, war 1963 mit nur 19 Jahren der jüngste Teilnehmer der Gruppe 47. Er veröffentlichte zahlreiche politische Reportagen und Essays, insbesondere aus dem karibischen Raum und aus afrikanischen Krisengebieten. 2004 erhielt er den renommierten Preis der Frankfurter Anthologie.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.11.2004

Zwischenruf des Zombies
Ungebetener Dauergast: Zwei Bücher von Hans Christoph Buch

Gleißendes Morgenlicht wirft lange, scharfe Schatten. Auf einem öden Müllplatz spielen ein paar schwarze Kinder mit abgenutzten Autoreifen und blinzeln skeptisch in die Kamera. Das nächste Bild dagegen, eine Nahaufnahme aus niedriger, erdnaher Perspektive, zeigt eine Rückenansicht: Bäuchlings liegt ein Mann im Straßenschlamm, vermutlich tot, umringt von Zuschauern. Dann wieder eine Müllhalde, vor der sich diesmal im Schwarzweißkontrast eine gebückte Sammlerin abhebt, die hier im Abfall offenbar ihr Einkommen findet. Schließlich ein paar halbwüchsige Jungen vor einer Hütte bei der Morgenwäsche. Noch ehe wir ein Wort gelesen haben, stellt Russell Liebmans Fotobogen, der diesen Band sehr eindrucksvoll eröffnet, sofort klar, worauf hier unser Blick gerichtet werden soll: auf Elend, Armut und Gewalt - zugleich jedoch den unverwüstlichen Erfindungsgeist und Mut, selbst solchen Umständen ein Überleben abzutrotzen.

In seinen stärksten Passagen hält auch der Text genau diese Balance zwischen dokumentarischer Nüchternheit und engagierter Anteilnahme. "Der Tote am frühen Morgen", so lesen wir gleich zu Beginn, gehöre zur ortsüblichen "Folklore wie das goldgelbe Guavengelee auf dem Frühstückstisch und die aufgeschnittene Papaya". Das klingt schockierend und frivol, zeigt letztlich allerdings nichts anderes als die verstörende Selbstverständlichkeit, mit der Verlockung und Verbrechen an diesem Ort zusammengehen. Dann wieder gibt es Sätze wie die folgenden, die Schreckliches protokollieren und doch im Nachklang spüren lassen, wie der Beobachter sich Wirklichkeiten aussetzt, die alle anderen lieber meiden: "Jeden Dienstag und Freitag liefert ein Lkw der Stadtreinigung eine Ladung Leichen hier an: Opfer politischer und krimineller Gewalt, die von Planierraupen platt gewalzt und unter die Erde gedrückt werden. Sie enden dort, wo sie schon zu Lebzeiten waren - auf dem Müll, als Schrott ohne Wiederverwendungswert." Noch in so lapidarer Formulierung merkt man, welche Kraft es kosten muß, diesem Anblick standzuhalten.

Mit "Tanzende Schatten" arbeitet Hans Christoph Buch an einem Lebensthema weiter, dem er sich seit Jahrzehnten in vielen Formen - Romanen, Essays, Reportagen - leidenschaftlich verschrieben hat, auch wenn es deutschen Lesern und Verlegern oftmals randständig erscheinen mag. Nicht ohne Koketterie zitiert er dazu Siegfried Unseld, der ihn einst fragte: "Wieviel müssen wir Ihnen bezahlen, Herr Buch, damit Sie endlich aufhören, über Tahiti zu schreiben? Oder handelt es sich um Hawaii?" Es handelt sich, wie Unseld gewiß wußte, um Haiti, jene karibische Republik, die dieses Jahr ihr zweihundertjähriges Bestehen feiert und ansonsten nur in unseren Medien auftaucht, wenn dort Blutorgien oder Regenfluten, Cäsarenwahn oder Wirbelstürme neuerlich grausame Verwüstung anrichten. Doch welcher Alltag sich jenseits von Katastrophenmeldungen und Schlagzeilen abspielt und wie eng die unglaublichen Geschicke dieses Tropenlandes, das direkt ans Pauschalurlauberparadies Dominikanische Republik angrenzt, mit europäischen Entwicklungen und Phantasien seit der Aufklärung verflochten ist, das läßt sich nirgends besser in Erfahrung bringen als eben in Buchs unermüdlichen Projekten.

Seit 1968 reist der Autor, durch familiäres Erbe mit dem Land verbunden, nach Haiti und treibt dort die Erkundung der kreolischen Gesellschaft, einschließlich ihrer ominösen Riten wie dem Voodoo und notorischen Gewaltausbrüchen in der Politik voran. Mittlerweile allerdings scheint alles dort ihm so vertraut zu sein, daß jede Begegnung zu einer Wiederbegegnung wird und alles Erlebte gleich die Erinnerung an eine ganze Reihe ähnlicher Erlebnisse aufruft, die schon vorausgegangen sind. Solcherlei Déjà-vu sucht Buch in diesem neuen Werk sich wohl vom Leib zu halten, indem er drei verschiedene Ebenen zur Darstellung aufbaut. Er bietet, erstens, eine Reportage über die politische Krise der neunziger Jahre und deren Verstrickungen in die internationale Politik; zweitens einen historischen Roman, lokalisiert um 1800, der das wechselvolle Schicksal eines wendigen Unternehmers zwischen Deutschland, Frankreich, Afrika und Haiti präsentiert; und drittens essayistische Reflexionen über die Möglichkeit und literarische Tradition, Haiti zu erzählen. Darin gibt er die einzig sinnvolle Antwort auf die Frage, warum sich deutsche Leser für Haiti interessieren sollten, nämlich: "Warum eigentlich nicht?"

Wer bereit ist, dieser Einladung zu folgen, wird bald mit einer Fülle fesselnder Geschichten und beklemmender Beobachtungen, mit rauschhaften Hoffnungen und himmelschreienden Irrsinnigkeiten reich bedient. Wie im Brennpunkt eines Parabolspiegels konzentriert sich in Hans Christoph Buchs Haiti, was seit Jahrhunderten die Weltgeschichte umtreibt: Sklaverei und Kolonialwirtschaft, Umsturz, Tyrannei und Terror werden hier in einer Weise gegenwärtig, als habe die Historie den Archivstaub, mit dem wir sie ansonsten bedeckt halten, abgeschüttelt und suche alle Nachgeborenen ein. Nicht von ungefähr ist ja der Zombie die haitianische Zentralfigur, ein Untoter, der Lebenden die Ruhe nimmt.

Als Unruhestifter wie als ungebetener Dauergast, der unsere westdeutsch-mittelständische Betriebsamkeit durch Zwischenrufe aus der Ferne stört, findet auch dieser Autor seine beste Rolle. Von seinen publizistischen Arbeiten aus letzter Zeit, die jetzt in einem kleinen Sammelband vorliegen, sind jedenfalls beim Wiederlesen diejenigen am lohnendsten, die Weltläufigkeit zu streitbarer Aufklärung nutzen und so daran erinnern, daß der klassische Reisebericht in seinen großen Tagen stets ein Genre der Moralliteratur war, das Daheimgebliebenen die Richtung wies. Dagegen wirken Buchs Polemiken gegen den akademischen Betrieb und dessen aktuelles Interesse an postkolonialer Geschichte eher kleingeistig und besserwisserisch.

Auch in "Tanzende Schatten", das er als "Romanessay" bezeichnet, sind durchaus nicht alle Teile gleichermaßen überzeugend. Gegenüber der packenden Reportage verliert zumal die historische Fiktion mit jedem weiteren Kapitel an Erzählkraft und dünnt schließlich zur Schulfunksendung aus. Trotz der bemühten Unterscheidung, seine Streifzüge durch Haiti teils in der ersten, teils in der dritten Person mitzuteilen, kann oder will Buch doch nie von der eigenen Person absehen und verfällt dabei zum Ende mehr und mehr ins Redselige und Anekdotische. Hier zeigt sich auch der stärkste Unterschied zum großen Weltenbummler sowie Welterfinder Graham Greene, als dessen Wiedergänger Buch sich gern in Szene setzen will. Denn während Greene, ob er nun von Haiti oder Afrika erzählt, ganz in den Figuren und ihrer Stimmenvielfalt aufgeht, reckt Buch bei allem, wovon er berichtet, den Finger oder Kopf hervor. So ist es gewiß folgerichtig, wenn uns der Autor auf dem letzten Foto, das diesen Band beschließt, hemdsärmelig entgegenblickt. Bestenfalls mag man solche Offenlegung der Erlebnisperspektive persönlicher Ehrlichkeit zurechnen. Beim nächsten Buch jedoch wollen wir hoffen, daß er wieder mehr über Haiti und weniger über sich selbst schreibt.

TOBIAS DÖRING

Hans Christoph Buch: "Tanzende Schatten oder Der Zombie bin ich". Romanessay mit zwei Fotobogen von Russell Liebman. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2004. 319 S., geb., 27,50 [Euro].

Hans Christoph Buch: "Standort Bananenrepublik". Streifzüge durch die postkoloniale Welt. Verlag zu Klampen, Springe 2004. 205 S., geb., 16,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.04.2005

Zahnausfall in Port-au-Prince
Noch einmal Haiti: Hans Christoph Buchs „Tanzende Schatten oder Der Zombie bin ich”
Er hat es wieder getan, hat noch einmal all das Grauen von vorgestern, gestern und heute literarisiert und neuerlich reflektiert. Manchmal scheint es ihm dabei schon selbst langweilig zu werden. Aber vorerst fügt er sich in den Wiederholungszwang. „Simultane Abwehr und Beschwörung eines Gespensts” ist eine Wendung von Kafka, die der Autor an einer Stelle zitiert. Da spricht er von Voodoo. Aber die Formel passt auch gut zur eigenen Haiti-Obsession.
Hans Christoph Buchs neuer Band „Tanzende Schatten oder Der Zombie bin ich”, erschienen in der Anderen Bibliothek, ist von einer Art Aufseufzen gegen die selbst gestellte Aufgabe durchzogen, das Syndrom Haiti noch einmal rundherum darstellen zu wollen. Ach, es geht ja doch nicht - so oder ähnlich grummelt es an mehreren Stellen dieses „Romanessays”, der seine Mischform mit dem Argument rechtfertigt, auf herkömmliche Weise sei dem Gegenstand kaum beizukommen, und sich dem Thema parallel auf drei verschiedenen Wegen nähert. Er spinnt die historische Biographie eines deutschen Sklavenhändlers aus, der nach dem Sieg der Französischen Revolution in die Wirren des haitianischen Freiheitskampfes gerät; er macht aus den gesammelten Erlebnissen des Kriegsreporters Hans Christoph Buch eine Art Ich-bezogene Politkolportage mit Sex und Voodoo-Einlage; und er verknotet als Essayist betont hemdsärmelig persönliche Erinnerungen mit historischen Daten und haarsträubenden Geschichten. Die Multiperspektive ist hinlänglich erprobt. Auch Buchs frühere „Romane” über Haiti, „Die Hochzeit von Port-au-Prince” und „Haiti Cherie”, zerfielen in verschiedene Teile und Genres.
Ob man einem failed state am besten mit einer failed structure begegnen sollte, bleibt jedoch fraglich. Im Tanz der Zeiten, Figuren und Motive wünscht man sich eher, ganz traditionell, etwas mehr Stringenz, und etwas weniger launige Abschweifungen zu Buchs unerhörten Bekanntschaften à la: „Während meiner Aufenthalte in Port-au-Prince flatterten seltsame Vögel an mir vorbei: . . .”. Mitunter wirkt es, als wäre der Autor von einer Art Torschlusspanik heimgesucht und sähe sich verpflichtet, nun aber auch wirklich jede bemerkenswerte Haiti-Schnurre, die bisher unaufgeschrieben geblieben war, noch irgendwo mit hineinzuquetschen. Dann wieder verknappt er über Gebühr. Auf seine familiäre Verbindungen nach Haiti spielt Buch zwar häufig an. Doch werden sie nie aufgeklärt. Wie einzelne Puzzleteile, deren Vorlage kassiert wurde, stehen die Stellen im Text herum.
Trotz aller Unordentlichkeit ist „Tanzende Schatten” ein beachtliches Schauerstück. Das kann kaum anders sein. Denn der historische und zeitgeschichtliche Rohstoff ist so erschütternd, tragisch und bizarr, dass man schon willentlich Sabotage an ihm verüben müsste, um darüber ein langweiliges Buch hinzubekommen. Die abenteuerliche Abfolge brutaler Umstürze, das wiederholte Scheitern demokratischer Projekte, die Kontinuität skrupelloser Unterdrückung von den Zeiten der Sklaverei bis heute - Haiti hat eine Entwicklung hinter sich, als sei das Territorium im Ganzen von jeher mit einem Voodoo-Bann belegt.
Dabei fasziniert insbesondere, wie schnell gerade vermeintliche Befreier wie Dessalines (zu Anfang des 19. Jahrhunderts) oder Aristide (bis Anfang des 21. Jahrhunderts) sich in Diktatoren verwandelten. Aber bei Buch stehen nicht einfach böse Herrscher und bitterarmes Volk einander gegenüber. Der Hang zu Korruption, Gewalt und Verrat scheint ihm flächendeckend, Ausweis einer in jeder Hinsicht ausgelaugten Gesellschaft. Am Ende erschöpft der hoffnungslose Fall sogar den Analytiker selbst: „Die zwanghafte Beschäftigung mit Haiti hatte alle seine Energien aufgezehrt und eine Leere in seinem Leben hinterlassen, die durch nichts aufzufüllen war: Vielleicht war dies der Grund, warum B. nicht loskam von dem obskuren Objekt seiner Begierde, das den Schweiß der Edlen nicht wert war, die Leben und Gesundheit riskierten beim Versuch, dieses von Gott und seinen Bewohnern verfluchte Land zu ergründen.”
Die einfallslose Prosa mit Tendenz zum sprachlichen Klischee, die weite Strecken des Textes beherrscht, scheint eine weitere Folge dieser Auszehrung zu sein. Manchmal tarnt sie sich als bewusste Stilfigur (Kolportage!), aber manchmal mag Buch sich eben einfach keine Mühe mehr geben. Dann greifen auch die Gedanken zu kurz und er legt lieber noch zwei Anekdoten nach. Damit ist er wieder auf der sicheren Seite. Denn die Realität ist, wie gesagt: gespenstisch.
Der Autor verlässt den Schauplatz unerlöst. Sein „Versuch, ein Staatswesen auf den Begriff zu bringen”, bleibt ein Versuch. Ein Flickenteppich. Hat Haiti etwas besseres verdient? Wenn ja, dann wird es ihm vermutlich nicht mehr von Hans Christoph Buch gegeben. Der hat sich nun genug Zähne am Elend ausgebissen. Jeden Rückfall würde er mit weiterer Zerfransung bezahlen müssen.
MERTEN WORTHMANN
HANS CHRISTOPH BUCH: Tanzende Schatten oder Der Zombie bin ich. Die Andere Bibliothek, Band 235. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2004. 319 Seiten, 27,50 Euro.
Wäsche waschen: An der Brücke aus französischen Kolonialtagen in Cape Haitian auf Haiti.
Foto: Schapowalow / Nebbia
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Tobias Döring stellt zwei Bücher von Hans Christoph Buch vor, die sich um das "Lebensthema" dieses Autors drehen, nämlich um Haiti, in das er seit 1968 regelmäßig reist. "Tanzende Schatten", von Buch als "Romanessay bezeichnet, stellt Haiti auf drei verschiedenen Ebenen dar, als politische Reportage, Historienroman und "essayistische Reflexionen" über die Möglichkeiten literarisch über Haiti zu schreiben, erklärt der Rezensent. Er hält die Teile des Buches für die stärksten, in denen es Buch gelingt, das Gleichgewicht zwischen "dokumentarischer Nüchternheit und engagierter Anteilnahme" zu wahren. Tief beeindruckt zeigt er sich von den vielen "fesselnden Geschichten und beklemmenden Beobachtungen", die Buch vom Alltag in Haiti mitzuteilen hat. Weniger angenehm findet es Döring, dass der Autor es sich nicht verkneifen kann, sich selbst in diesem Buch immer wieder in den Vordergrund zu stellen. Es gelinge Buch nie, "von der eigenen Person abzusehen", kritisiert der Rezensent, dem die "packenden Reportagen" dieses Bandes mehr zugesagt haben als die "historische Fiktion".

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