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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Nur nicht vom "anmaßenden" Titel abschrecken lassen, warnt Beate Söntgen. Auch die Kapitelüberschriften sollte man besser überlesen. Während sich der Leser noch fragt, wen sie da eigentlich warnt, platzt die Rezensentin mit ihrem Urteil heraus: dies sei ein "brillantes Stück Kunstschriftstellerei", auch verglichen mit Autoren wie Roberto Longhi oder Wilhelm Worringer. Obwohl Bell, übrigens ein Großneffe Virginia Woolfs, etwas "entspannter" schreibe, spüre man deutlich seine Leidenschaft für die Malerei. Das Buch, erklärt Söntgen, besteht eigentlich nur aus Fragen. Doch scheinen ihr diese klüger zu sein als die meisten Antworten anderer Kunstkritiker. Besonders gefallen hat der Rezensentin, dass Bell keineswegs vor "anspruchsvoller und anstrengender Theorie" zurückschreckt und dennoch keine trockene terminologische Abhandlung geschrieben hat, sondern mit Witz und Intelligenz seine persönliche Sicht auf die moderne Kunst darlegt. Söntgen lobt die "hervorragende" Übersetzung Bernd Rullkötters und empfiehlt schließlich jedem "gestrengen Kunsthistoriker", sich dieses Buch unters Kopfkissen zu legen, "damit es ihm Träume eingebe, Träume von einer begeisterten und begeisternden Weise des Redens über Kunst".

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