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Die Stundenbücher des Duc de Berry sind durch die weltberühmten "Tres Riches Heures" weit über den Kreis der Liebhaber mittelalterlicher Baukunst hinaus bekannt und beliebt. Erstmals wird jetzt das einzigartige Bildmaterial der "Belles Heures" einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.

Produktbeschreibung
Die Stundenbücher des Duc de Berry sind durch die weltberühmten "Tres Riches Heures" weit über den Kreis der Liebhaber mittelalterlicher Baukunst hinaus bekannt und beliebt. Erstmals wird jetzt das einzigartige Bildmaterial der "Belles Heures" einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.
Autorenporträt
Eberhard König ist Kunsthistoriker und lehrt an der Freien Universität Berlin. Er ist langjähriger Spezialist für die Handschriften und Buchmalereien des Duc de Berry.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.04.2005

Das Lächeln des Königs
Was hat die Hofkunst des französischen Spätmittelalters zu erzählen? Zwei Studien belauschen sie

Wenig Beachtung findet immer noch eine aphoristische Erkenntnis Johan Huizingas aus seinem 1919 erschienenen Buch "Herbst des Mittelalters": "Tatsächlich ist unser Bild von allen früheren Kulturn heiterer geworden, seitdem wir uns mehr und mehr vom Lesen dem Sehen zugewandt haben, seit das historische Objekt immer visueller geworden ist. Denn die bildende Kunst, aus der wir vorzugsweise unsere Anschauung über die Vergangenheit schöpfen, wehklagt nicht." Und wie zur Illustration schaut uns die im Louvre befindliche Statue des französischen Königs Karls V. an, über die der Göttinger Kunsthistoriker Bernd Carqué feststellt, ihr Lächeln habe die Forschung immer irritiert.

Warum lächelt Karl? Gab es nicht genug Grund zum Wehklagen für einen König, der Frankreichs Thron 1364 bestieg, kurz nachdem das Land einen demütigenden Frieden mit England geschlossen hatte? Doch dagegen steht Huizingas Diktum, und seitdem es aufgeschrieben wurde, hat eine Flut der Bilderschließung, nicht zuletzt durch heute profan erscheinende Modifikationen wie etwa die Farbfotografie, unser Gedächtnis weiter überschwemmt. Kunst- wie Geschichtswissenschaften sind darüber zu veritablen Kulturwissenschaften geworden, die über die visuelle Annäherung ein unmittelbares Empfinden der Vergangenheit simulieren wollen. Das ist natürlich Hybris. Dennoch verspricht der genaue Blick immer noch Erkenntnisgewinn. Das belegen gleich zwei neue Bücher.

Die Pest im Stundenbuch

Für bare Münze nehmen weder Bernd Carqué noch Eberhard König den Spruch des niederländischen Mediävisten. 1919 stand die große Zeit der an- und wehklagenden Kunst erst bevor, doch selbstverständlich haben auch weit frühere Epochen das Elend in Bilder zu fassen vermocht. Was Huizinga meinte, läßt sich am Beispiel eines Buches illustrieren, das durch seine erste Faksimile-Reproduktion kürzlich neue Aufmerksamkeit gefunden hat: die "Belles Heures", ein Stundenbuch, das von den drei Brüdern Limburg zwischen 1404 und 1409 für den Herzog von Berry illuminiert worden ist (F.A.Z. vom 5. Juli 2004). Auf seinen Miniaturen findet sich ein faszinierendes Bild des Spätmittelalters, und man kann an den Bildfindungen der Limburgs der Entwicklung der europäischen Kunst zusehen. Die im Buch enthaltene Litanei ist illustriert durch Darstellungen einer Pestepidemie in Rom, anläßlich derer Papst Gregor der Große im Jahr 590 diese Fürbitten einrichten ließ. Doch daß die Limburgs die Pest aus eigener Anschauung kannten und daß sie im Jahr 1416 alle drei (und mit ihnen der Herzog als ihr Auftraggeber) von der Krankheit dahingerafft werden sollten, das alles kann man nur den schriftlichen Quellen entnehmen und nicht den schönen Bildern der "Belles Heures".

Die Aufgabe der Historiographie, sei es die der Kunst oder die der eigentlichen Geschichte, kann nur sein, die Anschaulichkeit von historischen Objekten mit dem Faktenreichtum der schriftlichen Überlieferung zu kombinieren. Darin ist der in Berlin lehrende Kunsthistoriker Eberhard König ein Meister. Aus seiner Arbeit am Kommentar zur Faksimile-Ausgabe der "Belles Heures" ist ein im besten Sinne populäres Buch hervorgegangen, das einerseits von der Qualität der bei der Faksimilierung angefertigten Fotos profitiert, andererseits auch ein Kompendium dessen enthält, was man über ein Buch von der Bedeutung der "Belles Heures", seiner Maler und deren Auftraggeber wissen sollte.

Wie weit das Spektrum kunsthistorischer Beschäftigung mit einer Epoche reichen kann, wird an Carqués Parallelstudie deutlich, die sich an ein anderes Publikum richtet. Sie gehorcht den Gesetzen wissenschaftlicher Akribie und den ungeschriebenen Regeln einer deutschen Dissertation - und ist trotzdem ein Lesevergnügen, obwohl Carqué zweihundert Seiten braucht, um den Forschungsstand des Themas darzustellen, bevor er in die Erörterung der Werke einsteigt, die kaum anders als atemraubend zu nennen ist.

Atemraubend vor allem deshalb, weil sich Carqué mit feinstem theoretischem und bildanalytischem Besteck den Kunstwerken nähert, die unter der Herrschaft Karls V. von 1364 bis 1380 entstanden sind. Zwei Gruppen daraus widmet er sich besonders: den illustrierten Handschriften und den Monumentalskulpturen an Fassaden, in Kirchen, auf Gräbern. Dabei verwahrt er sich gegen alle Theorien, die eine lineare Entwicklung zu einem Stil höchster Verfeinerung festgestellt haben und am Hofe von Karl und dessen Brüdern (zu denen der Herzog von Berry zählte) vor allem eine Form des Mäzenatentums identifizieren wollen, die erstmals die Herausbildung einer freien Künstlerpersönlichkeit ermöglicht hätte. So argumentiert etwa König in seinem Bildband, wenn er die Entstehungsgeschichte der "Belles Heures" subsumiert: "Die Gesamtgestalt des Buches entwickelte sich wie bei einem kreativen Versuchsprozeß. In ihm spielte Jean de Berry keine inspirierende Rolle, denn so viele Bücher der Herzog im Laufe seines Lebens zusammengebracht haben mochte, so wenig konnte er wissen, wohin es seine ,ouvriers' mit den Belles Heures bringen mochten."

Gleiche Behauptungen werden für die ein Vierteljahrhundert frühere Epoche Karls V. erhoben, doch für sie entwickelt Carqué ein Bildprogramm aus den Skulpturen und Buch-Illuminationen, das als deutliche Bezugnahme der erst seit 1328 regierenden Königsfamilie der Valois auf ihren kapetingischen Vorläufer Ludwig den Heiligen (er regierte von 1226 bis 1270) zu lesen ist. Sowohl Buchmalerei als auch skulpturaler Figurenschmuck ist unter der Herrschaft Karls V. an der Formensprache des mittleren dreizehnten Jahrhunderts orientiert, so daß keine Rede von einer linearen Entwicklung sein kann. Carqué zieht die rhetorische Stillehre heran, um zwei Phänomene zu beschreiben: den Ausdruck von Bescheidenheit bei der Darstellung des Königshauses in jenen Skulpturen, die an Plätzen aufgestellt waren, die der Öffentlichkeit zugänglich waren, gegenüber einer nie gekannten Prunkentfaltung in den Buchillustrationen. Diese richteten sich an den inneren Kreis des Hofes und hatten dort das monarchische Selbstverständnis in einem Akt gegenseitiger Bestätigung zum Ausdruck zu bringen. Beide Kunstformen orientierten sich im Stil bewußt an der Zeit Ludwigs des Heiligen.

Die Folgerungen, die Carqué aus seiner Beobachtung zieht, sind faszinierend. Da die ästhetische Anknüpfung eine politische Legitimationsfunktion erfüllte, kann sie nur auf Anregung des Königs und dessen engster Vertrauter erfolgt sein. Keine Rede also mehr von den autonom arbeitenden Handwerkerkünstlern, die das Bild der Forschung bestimmt haben. Das Lächeln der Statue Karls ist nicht nur eines der Güte, sondern auch der Überlegenheit eines Mannes, der die eigene Memoria plant - bis hin zu seiner Grabskulptur, die er als erster König zu Lebzeiten, ja sogar unmittelbar nach Antritt seiner Herrschaft, anfertigen ließ.

Carqué beschreibt das Interesse der Valois an der Hofkunst so: "Ihre Imagination stand auf dem Spiel." Und das war im Spätmittelalter ein sensibler Bereich, weshalb es sich kein Machthaber hätte erlauben können, seine eigene Darstellung allein Künstlerhänden zu überlassen. Carqué hält deshalb die Intentionen der Auftraggeber bislang für weitgehend unterschätzt bei der Beschäftigung mit der scheinbar so zweckfreien Pariser Hofkunst der Epoche, und er geht so weit, daß er eine persönliche Beteiligung des Königs an den Codizes aus seiner Herrschaftszeit vermutet.

Die Fehler der Miniaturen

Doch gerade die Mittel, mit denen er das Bildprogramm jener Jahre rekonstruiert, wenden sich zumindest für die unmittelbare Folgeepoche gegen Carqués These. Denn in Königs Buch wiederum kann man lernen, wie viele Fehler die Miniaturen der Limburgs in den "Belles Heures" enthalten - bis hin zu so erstaunlichen Mängeln wie der Verwechslung der Evangelistenattribute von Lukas und Matthäus. Carqué betont die Sorgfalt bei der Betreuung der Ausmalung von Codizes unter Karl V., während König den Brüdern Limburg ein vom enthusiasmierten Auftraggeber eingeräumtes Quasi-Recht auf künstlerische Freiheit zuspricht: "Diese Begeisterung achtete offenbar weniger darauf, daß in einem Buch wie den Belles Heures alles im Sinne des bekannten Standards stimmte, sie steht vielmehr am Anfang der neuzeitlichen Wertschätzung für Ausnahmekünstler." These steht gegen These, Carqué gegen König.

Nun gehören aber die "Belles Heures" eben einer anderen Epoche an als die von Carqué analysierte Hofkunst, auch wenn der Herzog von Berry seine machtimaginative Prägung unter der Herrschaft seines älteren Bruders Karl erfahren haben muß. Dieser Unterschied ist Carqué wohlbewußt, und er führt konkret zu Jean de Berry aus, dieser habe die imitatio regni ebenso gepflegt wie den künstlerischen Eigensinn. Dementsprechend beschließt er seine Studie mit einer Anregung: "Um mögliche Sinnzusammenhänge der künstlerischen Formerscheinung an den Höfen des Jean de Berry und Louis d'Orléans, des Philippe le Hardi oder Jean sans Peur tiefergehend zu durchdringen, wäre in jedem einzelnen Fall ein weiterer Horizont des Verstehens und Erklärens unabdingbar, wie ihn dieses Buch erstmals und exemplarisch für die Hofkunst Karls V. erschlossen hat."

Das ist selbstbewußt formuliert, aber Carqués Buch leistet in der Tat Pionierarbeit. Um so dringlicher stellt sich nun die Frage nach den verblüffenden ästhetischen Errungenschaften der Künstler in den Folgejahren, wie König sie dokumentiert. Nicht nur die Philosophie beginnt mit dem Staunen, und um Bücher wie das von Carqué auszulösen, sind wiederum solche wie das von König nötig - und umgekehrt.

ANDREAS PLATTHAUS

Bernd Carqué: "Stil und Erinnerung". Französische Hofkunst im Jahrhundert Karls V. und im Zeitalter ihrer Deutung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004. 648 S., 200 Abb., geb., 98,- [Euro].

Eberhard König: "Die Belles Heures des Duc de Berry". Sternstunden der Buchkunst. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004. 144 S., 140 Abb., geb., 36,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.04.2004

Junge Wilde aus Holland
Der Faksimile-Verlag hat die „Belles Heures” des Johann von Berry reproduziert
Obwohl sie im 16. Jahrhundert abgerissen wurde, wissen wir genau, wie die Festung des spätmittelalterliche Louvre in Paris aussah. Dieses Wissen verdanken wir einer Darstellung im letzten der berühmten Stundenbücher Johanns, des Herzogs von Berry. Die heute in Chantilly lagernden „Très Riches Heures” enthalten, als Ergänzung zu den gängigen liturgischen Abteilungen, ein Kalendarium mit bukolischen Darstellungen aus dem Jahreszyklus. Auf dem Oktoberblatt bestellen Bauern ein Feld vor den Toren von Paris; im Hintergrund erhebt sich der Louvre, wie er zu Zeiten der Könige Karl V. und Karl VI. aussah. Lange schrieb man diese architektonisch präzise Illumination den genialen Gebrüdern Limburg zu; wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie von Barthélemy d’Eyck fertiggestellt wurde, einem Verwandten Jan van Eycks. Die Brüder Limburg selbst waren zu diesem Zeitpunkt bereits tot.
Das militärische Desaster der französischen Niederlage 1415 bei Azincourt und das dadurch erzwungene Troyes-Abkommen mit den Engländern bedeutete einen harten Einschnitt in der Entwicklung der blühenden französischen Buchmalerei. Die Hälfte des französischen Adels, der die Pariser Künstler finanzierte, war nach Azincourt tot oder in Gefangenschaft. Johann von Berry, Onkel des manisch-depressiven Königs Karl VI., überlebte die Demütigung nur ein Jahr, die Brüder Limburg wurden, ebenfalls 1416, von einer Seuche dahingerafft.
Umso größer ist daher die Bedeutung des einzigen, noch in Friedenszeiten entstandenen Stundenbuches des bibliophilen Mäzens Berry, das die Limburgs ganz ausmalten: die „Belles Heures” von 1409. Sie sind in jeder Hinsicht kostbar: In keinem anderen Berry-Horarium, auch nicht den ungefähr zur selben Zeit entstandenen „Très Belles Heures de Notre Dame” des Jacquemart de Hesdin oder den „Grandes Heures”, ist so viel Blattgold verarbeitet. Und in keinem bricht sich eine so furiose innovative Energie Bahn wie die der Brüder Paul, Herman und Johann Limburg aus Nimwegen.
Der größte Teil der „Belles Heures” befindet sich seit 1996 in den Restaurationswerkstätten des New Yorker Metropolitan Museum of Art; viele ihrer Seiten sind von Verfall bedroht. Den Umstand, dass das Stundenbuch zur Restaurierung ohnehin auseinander genommen werden musste, hat der Luzerner Faksimile-Verlag genutzt, um eine makellose Kopie des illuminatorischen Kleinods herzustellen. Wer das Stundenbuch gleichsam selbst durchblättern will, kann dies nun also tun – vorausgesetzt, er bringt die notwendigen 9 980 Euro (Subskriptionspreis: 8 980 Euro) für das Faksimile auf. Preiswerter und zugleich noch beeindruckender ist allerdings die Betrachtung der neun restauratorisch gesicherten originalen Doppelblätter aus den „Belles Heures”, die der Louvre im Rahmen seiner großartigen Ausstellung „Paris 1400” zeigt (siehe auch Seite 13).
Schon der Vergleich mit den harten, typisierten Grisaillen in Stundenbüchern, die eine Generation zuvor entstanden, zeigt, welche Neuerung die freie, naturalistische Gestaltung der Limburgs bedeutete. Zugleich zeichnen sich die „Belles Heures” durch eine ästhetische Durchformung aus, mit der höchstens noch die „Très Riches Heures” zu konkurrieren vermögen: Die Rankenbordüren sind auf jeder Seite durch das Pergament hindurchgepaust, so dass sich recto und verso eine korrelierende, spiegelbildliche Verzierung ergibt.
Paul Limburg kam vom Tafelbild, seine beiden Brüder waren Goldschmiede. Das pralle Körperideal zeitgenössischer Emaille-Skulpturen diente ihnen wohl als Vorbild für ihre bis dahin unerreicht dreidimensionale Figurenmalerei, wie sie zum Beispiel die Illustration des Endes der römischen Pestepidemie (folio 74) aufweist. Eine der Pestleichen, die hier zu Grabe getragen werden, ist zudem in kühner Verkürzung dargestellt. Der Kopf fällt in den Nacken, dessen Muskulatur bis zur Verkrampfung angespannt erscheint. Neben solch aufwühlenden Darstellungen bieten die „Belles Heures” Szenen tiefer Intimität. Die vielleicht rührendste Darstellung dieser Art ist die Illustration des letzten Textes im Marienoffizium, die Flucht nach Ägypten (folio 63). Maria, die im Damensitz auf einem für die Zeit ungewöhnlich gut getroffenen Esel reitet, hat ihr Gesicht vom Betrachter weg- und dem besorgt über ihre Schulter blickenden Jesuskind zugewandt. So vermittelt sich inmitten spektakulär zusammenbrechender Götzenbilder, die der Gegenwart des Erlösers nicht stand zu halten vermögen, ein Augenblick inniger Verbundenheit zwischen Mutter und Kind.
Form, Farbe, Motivbehandlung – in allen Bereichen der Buchmalerei setzten die Gebrüder Limburg Maßstäbe. Mit welch „jugendlicher Respektlosigkeit” sie dabei zu Werke gingen, so bemerkt der Berliner Kunsthistoriker Eberhard König im Begleitband zum Luzerner „Belles Heures”-Faksimile, sei schon daran zu erkennen, wie sie mit ihrem Auftraggeber und Förderer umgegangen seien: In seinem prächtigesten Stundenbuch findet sich kein einziges verlässliches Stifterportrait des Herzogs Johann von Berry.
ALEXANDER MENDEN
Seenothelfer St. Nikolaus: Nie zuvor toste ein Stundenbuch-Sturm so pastos wie bei den Brüdern Limburg.
Foto: Katalog
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Als ein "im besten Sinn populäres Buch" würdigt Andreas Platthaus diesen Bildband des Kunsthistorikers Eberhard Königs über die "Belles Heures", einem Stundenbuch, das die Brüder Limburg zwischen 1404 und 1409 für den Herzog von Berry anfertigten. Hervorgegangen aus Königs Arbeit am Kommentar zur Faksimile-Ausgabe der "Belles Heures" bietet der Band nach Auskunft des Rezensenten alles, "was man über ein Buch von der Bedeutung der 'Belles Heures', seiner Maler und deren Auftraggeber wissen sollte". Erfreulich findet er zudem die gute Qualität der Abbildungen. Er hebt hervor, dass Königs Darstellung der Entstehungsgeschichte der "Belles Heures" zu dem Schluss kommt, die Brüder Limburg hätten bei der Gestaltung des Buchs weitgehend als freie Künstlerpersönlichkeiten agieren können: "Die Gesamtgestalt des Buches entwickelte sich wie bei einem kreativen Versuchsprozess", zitiert Platthaus den Autor in diesem Zusammenhang, "in ihm spielte Jean de Berry keine inspirierende Rolle".

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