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Hinter dem kindlichen Protagonisten dieses Romans steht niemand anderes alseiner der größten Romanciers Brasiliens im 20. Jahrhundert: Graciliano Ramos.Geboren inmitten der kargen Einöde des Sertão, überwindet der junge Erzählerdank einiger guter (und trotz vieler schlechter) Lehrer und mit Hilfe vonnoch mehr Büchern seine Blindheit und die Angst vor den Buchstaben.Kraft der Sprache gewinnt er der beschwerlichen Wirklichkeit des Alltagsin der Provinz auch andere - leichte und poetische - Seiten ab: Während derstrenge Vater sich erfolglos als Kaufmann versucht, lässt der Sohn sich von…mehr

Produktbeschreibung
Hinter dem kindlichen Protagonisten dieses Romans steht niemand anderes alseiner der größten Romanciers Brasiliens im 20. Jahrhundert: Graciliano Ramos.Geboren inmitten der kargen Einöde des Sertão, überwindet der junge Erzählerdank einiger guter (und trotz vieler schlechter) Lehrer und mit Hilfe vonnoch mehr Büchern seine Blindheit und die Angst vor den Buchstaben.Kraft der Sprache gewinnt er der beschwerlichen Wirklichkeit des Alltagsin der Provinz auch andere - leichte und poetische - Seiten ab: Während derstrenge Vater sich erfolglos als Kaufmann versucht, lässt der Sohn sich von derBibliothek des Jerônimo Barreto verzaubern.Das persönlichste Buch, das Graciliano Ramos je geschrieben hat, berührtdurch seine eindrücklichen Bilder und seinen unaufdringlichen Stil. SechzigJahre nach dem Tod des Autors liegt Kindheit nun zum allerersten Mal indeutscher Sprache vor, meisterhaft aus dem brasilianischen Portugiesisch übertragenvon der Pessoa- Übersetzerin Inés Koebel.
Autorenporträt
Graciliano Ramos, geboren 1892 in Quebrângulo und gestorben1953 in Rio de Janeiro, saß unter der Diktatur vonGetúlio Vargas aufgrund seiner politischen Überzeugungenin Haft. Im Verlag Klaus Wagenbach ist von ihm auch derRoman "Karges Leben" lieferbar.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.10.2013

Die Eltern
als fremde Wesen
Was für eine menschliche Einöde, welches Misstrauen gegen die Erwachsenenwelt beschreibt Graciliano Ramos da. Sein 1945 erstmals publizierter autobiographischer Roman „Kindheit“ zählt zu den bedeutendsten Werken der gesamten brasilianischen Literatur. „Mein Vater und meine Mutter waren . . . furchteinflößend, mir fremde Wesen. Ich sehe sie vor mir, Versatzstücke: Falten, zornige Augen, verärgerte Münder, lippenlos.“ Es ist ein hartes Leben, geprägt von Gewalt, Schroffheit und der kargen Landschaft des Sertão, des vertrockneten Hinterland Brasiliens. Im ständigen Konflikt mit der Welt und seiner Familie findet der Ich-Erzähler, Graciliano Ramos’ alter ego, nur in der Literatur eine verlässliche Gegenwelt. Doch zunächst widersetzen sich die Buchstaben, wollen ihr Geheimnis nicht preisgeben. Zudem droht er zu erblinden. Und doch sind die Geschichten in den Büchern seine einzige Rettung, bis er schließlich selbst zu schreiben beginnt. Die Sprache dieses herausragenden brasilianischen Dichters, der seine Texte manchmal jahrelang überarbeitete, ist modern, unglaublich sorgsam formuliert und trifft dabei genau ins Herz.  MICHAELA METZ
Graciliano Ramos: Kindheit. Ein autobiographischer Roman. Aus dem Portugiesischen von Inés Koebel. Wagenbach Verlag, Berlin 2013.
256 Seiten, 12,90 Euro.
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