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Getúlio Santos Bezerra, Korporal der brasilianischen Militärpolizei,erhält von seinem Vorgesetzten den Auftrag, einenpolitischen Gegner zu entführen und ihn nach Aracajuzu bringen. Obwohl bald schon eine gegenteilige Order ergeht,folgt er verbissen dem zuerst erteilten Befehl.Sargento Getúlio ist der großartige innere Monolog einesüberforderten Titelhelden. Der zweite Roman von JoãoUbaldo Ribeiro (_1941) gehört damit zu den herausragendenWerken der jüngeren brasilianischen Literatur.

Produktbeschreibung
Getúlio Santos Bezerra, Korporal der brasilianischen Militärpolizei,erhält von seinem Vorgesetzten den Auftrag, einenpolitischen Gegner zu entführen und ihn nach Aracajuzu bringen. Obwohl bald schon eine gegenteilige Order ergeht,folgt er verbissen dem zuerst erteilten Befehl.Sargento Getúlio ist der großartige innere Monolog einesüberforderten Titelhelden. Der zweite Roman von JoãoUbaldo Ribeiro (_1941) gehört damit zu den herausragendenWerken der jüngeren brasilianischen Literatur.
Autorenporträt
Curt Meyer-Clason, geb. 1910, übersetzt aus dem Englischen, Französischen, Spanischen und Portugiesischen. Er verstarb 2012.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.12.2013

NEUE TASCHENBÜCHER
Eine Frage der
Ehre
Sergeant Getúlio, ein alter Hase bei der Militärpolizei, erhält den letzten Auftrag vor seiner Pensionierung. Es sind wohl die Fünfzigerjahre, er soll einen politischen Gefangenen von dem kleinen Ort Paulo Afonso tief im verdorrten Landesinneren Brasiliens – dem Sertão – an die Küste bringen. Obwohl sich der Auftrag erledigt hat, kann Getúlio nicht anders, für ihn ist es eine Frage der Ehre, ihn dennoch zu erfüllen. João Ubaldo Ribeiro beschreibt in seinem 1971 erschienenen Roman „Sargento Getúlio“ die Unfähigkeit der damals noch von der Kolonialzeit geprägten brasilianischen Gesellschaft, Schritt zu halten mit der Modernisierung des Landes, die plötzlich wie im Zeitraffer ablief. Getúlio redet unterwegs unentwegt auf den Gefangenen ein, der Ton ist derb, und immer mehr entwickelt sich seine Rede zu einem inneren Monolog und schließlich zu einen Gedankenstrom wie bei James Joyce. Gefühle, einzelne Episoden, Machophantasien – und das alles gnadenlos subjektiv. Ribeiro beschreibt, wie auch Jorge Amado, die typischen Figuren des Nordostens, jedoch mit größerem politischen Impetus, als es Amado mit seinen Geschichten aus Salvador getan hat.  MICHAELA METZ
  
João Ubaldo Ribeiro:
Sargento Getúlio. Roman.
Aus dem Portugiesischen von Curt Meyer-Clason. Wagenbach Verlag, Berlin 2013. 176 S., 9,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Nachdem der Blick auf Brasilien im vergangenen Jahr stark von der Fußballweltmeisterschaft und ihren Inszenierungen geprägt war, nimmt Piero Salabè einige der größten brasilianischen Romane des 20. Jahrhunderts, die unlängst in deutschen Übersetzungen erschienen. Herausragend erscheint ihm dabei João Ubaldo Ribeiros 1971 erschienenes Debüt "Sargento Getúlio" über einen Militärpolizisten, der einen politischen Häftling durch den Nordosten des Landes eskortiert. In Form eines "manischen Monologs" schildert Ribeiro die zerrissene Innenwelt des Polizisten und beschreibt damit die Identitätssuche einer Gesellschaft, "die sich letztlich selbst verleugnet", wie der Rezensent fasziniert zusammenfasst.

© Perlentaucher Medien GmbH