Marktplatzangebote
5 Angebote ab € 2,99 €
  • Broschiertes Buch

Das Lehrbuch informiert über den Status quo und die Perspektiven der verschiedenen Bereiche der europäischen Wirtschaftspolitik (Struktur- und Regional-, Agrar-, Wettbewerbs-, Währungs-, Finanz-, Sozial- und Beschäftigungspolitik). Die jeweiligen Beiträge zeichnen sich durch theoretische Fundierung, anschauliche Darstellung und klare ordnungspolitische Aussagen aus. Sie sind von führenden Experten aus Wissenschaft und Wirtschaftsforschung verfasst worden. Besondere Berücksichtigung finden die zukünftigen Herausforderungen der EU, wie die Osterweiterung und die Globalisierung. Für Studierende…mehr

Produktbeschreibung
Das Lehrbuch informiert über den Status quo und die Perspektiven der verschiedenen Bereiche der europäischen Wirtschaftspolitik (Struktur- und Regional-, Agrar-, Wettbewerbs-, Währungs-, Finanz-, Sozial- und Beschäftigungspolitik). Die jeweiligen Beiträge zeichnen sich durch theoretische Fundierung, anschauliche Darstellung und klare ordnungspolitische Aussagen aus. Sie sind von führenden Experten aus Wissenschaft und Wirtschaftsforschung verfasst worden. Besondere Berücksichtigung finden die zukünftigen Herausforderungen der EU, wie die Osterweiterung und die Globalisierung. Für Studierende der Wirtschaftswissenschaften an Universitäten, Fachhochschulen und Akademien.
Autorenporträt
Theresia Theurl ist Professorin für Volkswirtschaftslehre und leitet das Institut für Genossenschaftswesen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Ihre Schwerpunkte in Forschung, Lehre und Praxistransfer sind Governance, Regulierung und Management aller Formen von Unternehmenskooperationen sowie wirtschaftspolitische und institutionenökonomische Fragen. Sie ist Vorsitzende des Wirtschaftspolitischen Ausschusses sowie des Ausschusses für Wirtschaftssysteme und Institutionenökonomik des Vereins für Socialpolitik.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.08.2001

Den Vereinigten Staaten unterlegen
Eine Bestandsaufnahme über den europäischen Einigungsprozeß

Renate Ohr/Theresia Theurl (Herausgeber): Kompendium Europäische Wirtschaftspolitik. Verlag Vahlen, München 2001, 585 Seiten, 68 DM.

Das neue Jahrtausend bringt nachhaltige Veränderungen für das Vereinigte Europa. Mit der Einführung des Euro-Bargeldes zum 1. Januar 2002 wird die letzte Stufe der Währungsunion vollzogen. Gleichzeitig rückt die Ost-Erweiterung näher. Gemäß dem Vertrag von Nizza kann von 2003 an die Zahl der Mitgliedstaaten innerhalb weniger Jahre auf bis zu 27 steigen. Dann wären Polen wie Rumänien gleichwertige Mitglieder in der europäischen Staatengemeinschaft. Die Märkte und Institutionen in der EU werden sich damit grundlegend verändern. Gleiches gilt für die Wirtschaftspolitik, die bereits jetzt vor großen Herausforderungen steht. Das schwache Wachstum in den Kernländern, der fallende Kurs des Euro und die hohe Arbeitslosigkeit symbolisieren Europas Unterlegenheit im Wettbewerb mit den Vereinigten Staaten.

Diesen Zeitpunkt nehmen Renate Ohr und Theresia Theurl zum Anlaß für eine Bestandsaufnahme des wirtschaftlichen Einigungsprozesses in Europa. Das Kompendium Europäische Wirtschaftspolitik ist zweigeteilt: In Teil I werden die institutionellen Rahmenbedingungen analysiert. Wie Renate Ohr und Thorsten Gruber in ihrem einführenden Beitrag zur Theorie regionaler Integration deutlich machen, hat Europa mit der Wirtschafts- und Währungsunion die höchste Integrationsstufe erreicht. Hierbei sei zwar durch die freie Mobilität von Waren, Kapital und Arbeit die funktionale Integration von unten gewährleistet. Gleichzeitig habe jedoch die institutionelle Integration von oben überhandgenommen. Die supranationalen Institutionen zögen immer mehr Kompetenzen an sich. Welches Volumen die Brüsseler Bürokratie bereits erreicht hat, macht auch der hundertsechzigseitige Beitrag von Theresia Theurl und Eric Mayer zu den institutionellen Grundlagen der EU deutlich.

Spätestens mit der Ost-Erweiterung werde eine Reform der Institutionen unumgänglich, folgert Wolf Schäfer. Es gelte der zunehmenden Heterogenität in der Gemeinschaft Rechnung zu tragen. Größe und Zusammensetzung der Kommission, die Anzahl der Abgeordneten im Europäischen Parlament sowie die Stimmenwägung bei Entscheidungen im Ministerrat müßten reformiert werden.

Der Teil II des Kompendiums ist den wichtigsten Politikbereichen in der EU gewidmet: Agrar-, Wettbewerbs-, Geld- und Währungs-, Steuer- sowie Beschäftigungspolitik. Ohne Zweifel sind in der Landwirtschaft die Reformen am dringlichsten. Gerade hier, wo die Macht der Interessengruppen am größten ist, läßt die Ost-Erweiterung hoffen. Denn würde das bisherige System auf die neuen Mitgliedsländer übertragen, droht nach Ulrich Koester der finanzielle Kollaps.

Die schwierige Frage über die Zukunft des Euro beantwortet der Beitrag von Renate Ohr und André Schmidt zwar nicht. Doch werden Geschichte und Charakteristika der europäischen Geld- und Währungspolitik detailliert analysiert. Die Folgerung, daß in einem optimalen Währungsraum eine einheitliche Geldpolitik eine hohe Faktormobilität erfordere, legt auch die Achillesferse des Vereinten Europas offen: Die Mobilität des Produktionsfaktors Arbeit ist gering.

Angesichts der hohen strukturellen Arbeitslosigkeit besteht - wie Klaus-Werner Schatz anmerkt - damit gerade in der Beschäftigungspolitik Handlungsbedarf. Doch seien nicht staatliche Interventionen auf EU-Ebene, sondern gemäß dem Subsidiaritätsprinzip mehr Maßnahmen zur Flexibilisierung durch die einzelnen Länder und Regionen gefragt.

Insgesamt zeichnen die Autoren des Kompendiums ein detailliertes, kritisches Bild der europäischen Wirtschaftspolitik. Es macht deutlich, daß die meisten Entscheidungen zwar politisch, aber nicht ökonomisch gerechtfertigt werden. Der aktuelle, so umfassende wie homogene Band bildet eine ideale Basis für die Diskussion über wirtschaftspolitische Reformen in der EU. Er sollte nicht nur in ökonomischen Bibliotheken stehen.

GUNTHER SCHNABL

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Nach Gunther Schnabl haben die Autoren hier ein "detailliertes, kritisches Bild der europäischen Wirtschaftspolitik" gezeichnet. Schnabl, der auf zahlreiche Beiträge des Bandes kurz gesondert eingeht, weist darauf hin, dass das Buch aus zwei Teilen besteht: Im ersten gehe es um die institutionellen Rahmenbedingungen, im zweiten um die wichtigsten Politikbereiche der EU. Deutlich wird, so der Rezensent, der politische Reformbedarf der EU, der sich im Zuge der Ost-Erweiterung noch erhöhen wird, sowie der Umfang der Brüsseler Bürokratie, die schon jetzt enormes Ausmaß erreicht habe. Auch das Thema Euro wird nach Schnabl in dem Band ausführlich erläutert. Zwar werde die "Frage über die Zukunft des Euro" hier nicht beantwortet, doch dafür erfahre der Leser einiges über die Geschichte der europäischen Währung und die Geld- bzw. Währungspolitik. Insgesamt lobt Schnabl dieses Kompendium als "so umfassend wie homogen" und betrachtet es als "ideale Basis für die Diskussion über wirtschaftspolitische Reformen in der EU".

© Perlentaucher Medien GmbH