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Patchwork-Familien, binationale Familien, Familien mit Adoptiv-Kindern, Kinder mit homosexuellen Eltern, Großfamilien, Wohngemeinschaften... Es gibt viele Möglichkeiten, heute Familie zu leben. Wie geht es den Frauen und Männern in diesen Familien? Was sagen die Kinder dazu, dass sie immer mehr »Eltern« bekommen? Denken Politiker schon an diese Familien, wenn sie von Familienpolitik reden?

Produktbeschreibung
Patchwork-Familien, binationale Familien, Familien mit Adoptiv-Kindern, Kinder mit homosexuellen Eltern, Großfamilien, Wohngemeinschaften... Es gibt viele Möglichkeiten, heute Familie zu leben. Wie geht es den Frauen und Männern in diesen Familien? Was sagen die Kinder dazu, dass sie immer mehr »Eltern« bekommen? Denken Politiker schon an diese Familien, wenn sie von Familienpolitik reden?
Autorenporträt
Matthias Pape, geboren 1956 in Hamburg, aufgewachsen in Hamburg, Stuttgart und Braunschweig. Nach dem Abitur Studium der Evangelischen Theologie in Göttingen und Tübingen. Nach verschiedenen Gemeinden in Norddeutschland ist er seit acht Jahren City-Pfarrer in der Ruhrmetropole Essen. Mit seinen zwei Söhnen und der Tochter ist er selbst Teil einer Patchwork-Familie.
Ursula Ott, geboren 1963 in Ravensburg. Studierte Journalistik und Politik in München und Paris. Arbeitet als Autorin und Kolumnistin in Köln für Zeitungen, Frauenzeitschriften und Fernsehen. Davor Redakteurin bei »Emma« und »Die Woche«. Sie erhielt zahlreiche Journalistenpreise, zuletzt 2001 für ihre Kolumnen den »Medienpreis für Bildung und Erziehung in der Familie der Stiftung Ravensburger Verlag«. Mit ihren zwei Söhnen ist sie selbst Teil einer Patchwork-Familie.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Susanne Schneider hat sich mit diesem Buch über die Neue Familie mächtig gelangweilt. Nur wer sich noch nie mit dem Thema Familie beschäftigt hat, kann aus den Informationen über Alleinerziehende, Patchworkfamilien, Scheidungsraten und Kindern, die bei Lesben und Schwulen aufwachsen, Gewinn ziehen, allen anderen habe das Buch kaum etwas zu bieten, beschwert sich die Rezensentin. Auch in dem Buch vorgestellte neue Studien über Drogengefährdung von Scheidungskindern oder Entwicklungen von Kindern homosexueller Eltern, brächten nichts wirklich Neues zu Tage, meckert Schneider. Den Höhepunkt ihrer Unzufriedenheit erreicht sie bereits auf Seite 23: hier werden zur Untermauerung, dass Liebe möglicherweise nicht ewig hält, die gescheiterten Ehen Prominenter wie Uschi Glass oder die Wussows herangezogen. Damit aber haben sie sich auch die letzten Sympathien der Rezensentin verscherzt, die das Thema des Buches eigentlich für sehr "wichtig" hält und die Beschäftigung damit als "ehrenwert" bezeichnet.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.11.2002

Der Traum von einer Liebe, die ewiglich hält
Noch immer glauben die meisten Menschen an das lebenslange Glück – Scheidungszahlen und Scheidungskinder erzählen eine andere Geschichte
URSULA OTT / MATTHIAS PAPE: New Family. Elternreiche Kinder, nicht kinderreiche Eltern sind die Zukunft, Ueberreuter, Wien 2002. 150 Seiten, 17,90 Euro.
Es ist sicher richtig, dass Ursula Ott und Matthias Pape sich in ihrem neuen Buch der Familie annehmen, dass sie eine Bestandsaufnahme machen, was aus der klassischen Familie mit Vater, Mutter, Kind geworden ist und werden kann. Wichtig ist es und ehrenwert, sich diesem Thema zu widmen, gerade nach einem Wahlkampf, in dem Politiker den Familien die herrlichsten Versprechungen vorsäuselten – nur: es hilft nichts, das Buch liest sich furchtbar langweilig.
Gegen den Titel „New Family – Elternreiche Kinder, nicht kinderreiche Eltern braucht das Land” ist eigentlich nichts einzuwenden. Man könnte den Vorwurf mit der Langeweile sogar zurücknehmen – jedoch nur für den Fall, dass sich ein Leser noch nie mit Familien- oder Gesellschaftspolitik beschäftigt hat oder halbblind und uninteressiert durchs Leben läuft. Dann weiß er vielleicht noch nicht, dass sich die klassische Familie, wie Politik und Kirche sie immer noch wünschen, auflöst, dass sich andere Familien bilden, Patchworkfamilien zum Beispiel, und dass Mütter häufig allein erziehend sind. Dass auch Lesben und Schwule Kinder wollen oder haben, und dass in Deutschland die Ganztagsbetreuung von Kindern der in Entwicklungsländern gleicht. Es könnte sogar sein, dass, wie in Fallbeispielen beschrieben, es dem einen oder anderen Leser entgangen ist, dass auch in den neuen Familienformen nicht jeden Tag alle grunzen vor Glück. Selbst hier soll es bisweilen Schwierigkeiten im Zusammenleben geben.
Allen anderen aber bietet das Buch sehr wenig. Ein paar neue Untersuchungen etwa, die in der Regel aber die alten bestätigen, nach denen Kinder aus Scheidungsfamilien nicht zwangsweise zu Drogen greifen. Immerhin: Der Erkenntnis von Ott und Pape, dass die wenigen Kinder, die es in Deutschland noch gibt, in ihrem Leben viele Familien, also auch viele Familienformen kennen lernen werden, lohnt sich länger nachzuhängen. Und sonst? Alles bekannt: Paare brauchen Zeit für sich allein, wenn das Familienleben funktionieren soll. Frauen geht es nach einer Scheidung finanziell dreckiger als Männern. Kinder homosexueller Eltern entwickeln sich genauso prächtig. Und: Egal wie hoch die Scheidungsraten sind, träumen doch alle von der ewig glühenden Liebe, die ein Leben hält.
Auf Seite 23 findet sich der absolute Tiefpunkt des Buches: „Warum wird dennoch und wider besseres Wissen immer wieder geheiratet? Die tapfere Uschi Glas wird schmählich betrogen, die Wussows liefern sich auf dem Boulevard einen täglichen Scheidungskrieg und selbst Fernsehpfarrer Jürgen Fliege verlässt seine Frau.” Wie gesagt, auch das ist sicher alles richtig. Aber ein Buch, das Uschi Glas als Beleg braucht, möchte man doch nicht lesen, oder?
SUSANNESCHNEIDER
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