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Über eine Milliarde Menschen leben von weniger als einem US-Dollar am Tag. Ein umfassendes und aufrüttelndes Menschenrechte-Lesebuch für Jugendliche und Erwachsene.
Seit die Vereinten Nationen 1948 die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" verabschiedeten, sollte die Wirklichkeit schon längst ganz anders aussehen. Denn jeder Mensch hat Anspruch auf Nahrung, Kleidung und Wohnung, auf Arbeit und freie Berufswahl, auf den Schutz seiner Familie und medizinische Versorgung. Und: Jeder Mensch hat ein Recht auf Bildung und Schule, auf die Teilnahme am kulturellen Leben und am…mehr

Produktbeschreibung
Über eine Milliarde Menschen leben von weniger als einem US-Dollar am Tag. Ein umfassendes und aufrüttelndes Menschenrechte-Lesebuch für Jugendliche und Erwachsene.

Seit die Vereinten Nationen 1948 die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" verabschiedeten, sollte die Wirklichkeit schon längst ganz anders aussehen. Denn jeder Mensch hat Anspruch auf Nahrung, Kleidung und Wohnung, auf Arbeit und freie Berufswahl, auf den Schutz seiner Familie und medizinische Versorgung. Und: Jeder Mensch hat ein Recht auf Bildung und Schule, auf die Teilnahme am kulturellen Leben und am wissenschaftlichen Fortschritt. Darüberhinaus geht es um so aktuelle Fragen wie ein Menschenrecht auf Wasser, den Nahost-Konflikt, AIDS-Waisen in Südafrika oder die (un-)fairen Kaffeepreise.

30 erfahrene Schriftsteller, Publizisten und Fachleute aus 15 Ländern haben sich sehr facettenreich mit den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechten befasst und setzen mit ihren literarischen Texten und Sachbeiträgen das bewährte Prinzip des Vorgängerbandes "Frei und gleich geboren" fort: In Erzählungen, Berichten, Essays, lyrischen Formen und Reportagen zeigen sie jedoch nicht nur weltweite Missstände auf, sondern machen Mut: Engagement lohnt sich! Ein Buch für alle, denen es nicht egal ist, wenn Unrecht in der Welt passiert.
Autorenporträt
Reiner Engelmann wurde 1952 in Völkenroth im Hunsrück geboren. Nach dem Studium der Sozialpädagogik ist er seit 1977 im Schuldienst und in der Lehrerfortbildung tätig. Seine Schwerpunkte sind Leseförderung, Gewalt, Menschenrechte. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Anthologien zu gesellschaftlichen Brennpunktthemen und seit 1969 aktiv bei amnesty international.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.05.2004

Arme Menschen, arm an Rechten
Ein Lesebuch erklärt Jugendlichen die Schieflagen der Welt
REINER ENGELMANN, URS M. FIECHTNER (Hrsg.): Frei von Furcht und Not. Ein Menschenrechte-Lesebuch über die wirtschaftlichen und sozialen Rechte. Sauerländer Verlag, Düsseldorf 2004. 223 Seiten, 19,90 Euro.
„Frei von Furcht und Not”, der Titel des dritten Menschenrechte-Lesebuchs, erscheint utopisch angesichts der politischen und sozialen Verhältnisse in weiten Teilen der Erde. Das Elend in der Welt hat mit der Globalisierung trotz aller Bemühungen von Menschenrechtsorganisationen noch zugenommen: „Die vier apokalyptischen Reiter der Unterentwicklung heißen Hunger, Durst, Seuche und Krieg. Sie zerstören jedes Jahr mehr Männer, Frauen und Kinder, als es das Gemetzel des Zweiten Weltkrieges in sechs Jahren getan hat. Für die Menschen der Dritten Welt ist der Dritte Weltkrieg in vollem Gange”, schreibt Jean Ziegler, der unermüdliche Mahner der Menschenrechtskonventionen. Er legt in seinem einführenden Beitrag die Grundlage zu dem weit gespannten Thema „wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte”. Und er beklagt, dass nach Angaben des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen zwei Milliarden Menschen in absoluter Armut leben: „ohne feste Einkünfte, ohne regelmäßige Arbeit, ohne angemessene Behausung, ohne medizinische Versorgung, ohne ausreichende Ernährung, ohne Zugang zu sauberem Wasser, ohne Schule”.
Diese menschenunwürdige Lage haben in seinen Augen die „Herren des globalisierten Kapitals” zu verantworten, die im Stil von Oligarchen die Welt nach ihren wirtschaftlichen Bedürfnissen regieren. Unterstützt werden sie dabei von den korrupten Eliten der Entwicklungsländer. Dies sei eine Situation, so Ziegler, die scheinbar aussichtslos wäre, gäbe es nicht inzwischen ein weltweites Netz von Organisationen, die sich für die Menschenrechte einsetzen.
Kleiner Lastenträger
Einige ihrer Mitglieder erzählen in diesem Buch vom Leben der Menschen in den Entwicklungsländern: Da ist zum Beispiel die Geschichte des persischen Jungen, der in Afghanistan als Hamal, als Lastenträger, auf dem Markt versucht, seine Familie zu ernähren. Da ist das erfolgreiche Experiment vietnamesischer Bauern, eine autonome, umweltbewusste Landwirtschaft aufzubauen – ganz im Sinne der Menschenrechtskonvention, die für die Entwicklungsländer das Recht fordert, sich selbst zu ernähren und sich nicht von Hilfsorganisationen ernähren zu lassen. Oft stehen Frauen und Mädchen im Mittelpunkt der Berichte, und manchmal erscheint ihr Schicksal aussichtslos – so etwa die Situation der Aids-Waisen in Afrika oder auch das Schicksal einer Frau im Iran, die als vermeintliche Hure hingerichtet wird.
Allgemeineres wird zum Beispiel in Beiträgen über den muslimischen Fundamentalismus oder die politische Situation Argentiniens dargeboten. Auch die sozialen Bedingungen, unter denen US-Bürger leben, werden unter dem Titel „Die amerikanische Freiheit, sich vor der Not nicht zu fürchten”, dargestellt. Wer die USA bis heute als wirtschaftliches Vorbild ansieht, sollte sich gerade in der aktuellen Debatte über die Veränderungen der deutschen Sozialsysteme damit auseinander setzen.
Viele Erzählungen machen Mut. In Lettland zum Beispiel hat eine Gruppe von Frauen trotz größter Schwierigkeiten ein Heim für behinderte Kinder aufgebaut, und das Leben einer jungen Frau aus Ruanda hat sich entscheidend verbessert, weil sie eine Schule besuchen konnte. Diese Berichte über Einzelschicksale stehen für das Leben all jener, die eben nicht „frei von Furcht und Not” leben können, wie es der Titel des Buches verlangt. Und sie erwecken Mitleid, was wiederum ein starker Antrieb gerade für Jugendliche sein kann, sich zu engagieren. Bei der Lektüre wird deutlich, dass jeder Mensch etwas für ein besseres soziales und ökonomisches Gleichgewicht in der Welt tun kann – in dem er zum Beispiel Lebensmittel kauft, die den einheimischen Erzeugern angemessene Mindestpreise garantieren. Junge Leser erhalten in diesem Lesebuch Informationen über die politische und soziale Weltlage, die nicht durch Sensations- und Horrormeldungen der Medien oder veraltetes Schulbuchwissen geprägt sind. „Die Arroganz der Mächtigen wird unerträglich”, so Ziegler. „ In dem ich schreibe, kann ich dazu beitragen, die Dogmen der Herrscher der Welt zu entkräften.”
ROSWITHA BUDEUS–BUDDE
Der Kreislauf von Hunger und Vertreibung – zum Beispiel im Sudan.
Foto: AP
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Roswitha Budeus-Budde zeigt sich angetan von diesem Lesebuch über die wirtschaftlichen und sozialen Menschenrechte für Jugendliche. Während im einleitenden Kapitel Jean Ziegler die "Grundlage" zur Einführung in das Thema Menschenrechte legt, wird im weiteren Buch mittels vieler Einzelschicksale das Leben in den Entwicklungsländern geschildert, das häufig keineswegs Menschenrechte für die Bewohner garantiert, erklärt die Rezensentin. Sie ist davon überzeugt, dass durch das "Mitleid", das diese Berichte erzeugen, Jugendliche auch zum Engagement für eine gerechtere Welt angeregt werden, und genau darin sieht sie das Verdienst dieses Buches. Denn die Lektüre macht auch deutlich, dass jeder einzelne etwas "tun kann", so Budeus-Budde zustimmend.

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