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Eines Tages steigt ein Fremder am Bahnhof von Oreborg aus dem Schienenbus. Er trägt Blumen am Hut und hinkt ein wenig. Ansonsten wirkt der Mann, der sich als Schulmeister ausgibt, recht unauffällig. Doch kurz darauf passieren in dem ruhigen Städtchen seltsame Dinge: Eine geheime Seekarte verschwindet aus Reeder Fikonviks Büro, Schuhdiebe treiben ihr Unwesen, ein Mann steigt mit einer Leiter in die Pension Pelikan ein und eine alte Dame hält zur Tarnung Kaffeekränzchen ab, während sie sich insgeheim mit dem Herstellen von Bomben befasst. Außerdem tauchen allerhand merkwürdige Gestalten auf:…mehr

Produktbeschreibung
Eines Tages steigt ein Fremder am Bahnhof von Oreborg aus dem Schienenbus. Er trägt Blumen am Hut und hinkt ein wenig. Ansonsten wirkt der Mann, der sich als Schulmeister ausgibt, recht unauffällig. Doch kurz darauf passieren in dem ruhigen Städtchen seltsame Dinge: Eine geheime Seekarte verschwindet aus Reeder Fikonviks Büro, Schuhdiebe treiben ihr Unwesen, ein Mann steigt mit einer Leiter in die Pension Pelikan ein und eine alte Dame hält zur Tarnung Kaffeekränzchen ab, während sie sich insgeheim mit dem Herstellen von Bomben befasst. Außerdem tauchen allerhand merkwürdige Gestalten auf: Herr Tulitorn, Inhaber einer Firma für Schuhalarmanlagen, das X, Madame Pederina, die Wahrsagerin, und ein selten unbegabter Spion, besser bekannt unter dem Namen 'Der Sperling'. Als Wachtmeister Böleblom aus heiterem Himmel ein Papierflieger mit einem Hilferuf am Kopf trifft, schreitet die Polizei ein.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.05.2003

Insel voller Spione
Eine versponnene altmodische Detekivgeschichte
Snarholmarna ist eine kleine Insel vor dem schwedischen Festland, auf der freundliche Menschen wohnen, ein wenig weltgewandter Lehrer und ein sehr umtriebiger Insel-Kommandant. Der leiht eines Tages voller Langeweile einen Spionage-Thriller aus der Schulbücherei aus und stellt fest, dass es in Snarholmarna an zwei wesentlichen Dingen fehlt: an Staatsgeheimnissen – und an Spionen. Spione braucht ein Staat, um die Staatsgeheimnisse anderer Staaten herauszufinden; also sendet der Kommandant den weltfremden Lehrer Olle Nillebu aufs Festland, denn der hat gerade Ferien. Zwei Informationen bekommt er mit auf den Weg und einen Auftrag: Er soll in der Hafenstadt Oreborg Geheimnisse jeder Art erforschen, soll sich möglichst unauffällig benehmen, und kann, da ist sich der Kommandant sicher, davon ausgehen, dass die harmlosesten Menschen die gefährlichsten Spione sind.
Tatsächlich gibt es in Oreborg jede Menge Spione, die allerdings durchaus gefährlich aussehen und daher von Olle Nillebu aus Snarholmarna nicht als solche erkannt werden; dieser verirrt sich auf der Suche nach Geheimnissen stattdessen in den Wandschrank einer beleibten Blumenhändlerin. Was er nicht weiß: Er selbst ist, aus Versehen, sofort nach der Ankunft zum Geheimnisträger geworden, weshalb alle Spione Oreborgs hinter ihm her sind. Eine komplizierte literarische Gemengelage ist das also, denn Seeräuber spielen eine Rolle und die berühmte Spionen Titi Hara und der dümmste Agent aller Zeiten. Ausserdem ein Schuh, ein Lageplan und ein Kuchenrezept, und als der Lehrer sich zum Schluss erschöpft auf seine kleine Insel zurückflüchtet, ist tatsächlich ein Geheimnis gelüftet. Auch wenn Magister Olle Nillebu selbst davon gar nichts gemerkt hat.
Jakob Wegelius, ein schwedischer Grafiker und Erzähler, hat diese amüsante Geschichte nicht nur geschrieben, sondern das Buch auch illustriert. Seine kleinen, genauen, schwarz-weißen Federzeichnungen enthalten jene Ironie, die im Text bisweilen etwas auf der Strecke bleibt. Die Absurditäten eines Thrillers ohne Thrill erschließen sich möglicherweise älteren Kindern, die bisweilen etwas unübersichtliche Handlung erfordert dabei jedoch einige Geduld. (ab 8 Jahre).
CATHRIN KAHLWEIT
JAKOB WEGELIUS: Die Spione von Oreborg. Mit Illustrationen des Autors. Aus dem Schwedischen von Gabriele Haefs. Sauerländer Verlag 2003. 160 Seiten, 12,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Kinder im Grundschulalter werden dieses Buch schätzen, prophezeit Iris Mainka. Der ein wenig vertrottelte Bücherliebhaber Nillebu bringt bei seiner Gaunerjagd das Städtchen Oreborg ziemlich durcheinander, die nicht wenigen ortsansässigen Spione werden aufgescheucht, was zu "tollen" Verwechslungen und Verwicklungen führt. Das alles ist so "munter, harmlos und vergnüglich wie im Komödienstadl", stellt die Rezensentin fest, der man ihr Amüsement allerdings kaum anmerkt. Kinder jedenfalls, vermutet sie, werden gebannt zuhören, sich über die "detaillierten Federzeichnungen" beugen oder sich die Geschichte nur allzu gern vorlesen lassen.

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