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Über 160 Jahre überspannt das "Prestel-Lexikon der Fotografie": von den anfängen der Fotografie seit 1839 bis in die aktuelle Gegenwart. Mit über 800 Einträgen werden doe bedeutendsten Vertreter des Mediums, die Pioniere, Neuerer und prägenden Gestalten der Fotogeschichte ebenso wie viele bemerkenswerte Oeuvres vorgestellt. In prägnanten, informativen Einträgen erfahren wir das Wesentlcihe zu Werdegang, Werk u7nd Stil der bedeutesten Fotografen des 19. und 20. Jahrhunderts, ergänzt um wichtige Hinweise auf Aufstellungen und wichtige Literatur.

Produktbeschreibung
Über 160 Jahre überspannt das "Prestel-Lexikon der Fotografie": von den anfängen der Fotografie seit 1839 bis in die aktuelle Gegenwart. Mit über 800 Einträgen werden doe bedeutendsten Vertreter des Mediums, die Pioniere, Neuerer und prägenden Gestalten der Fotogeschichte ebenso wie viele bemerkenswerte Oeuvres vorgestellt. In prägnanten, informativen Einträgen erfahren wir das Wesentlcihe zu Werdegang, Werk u7nd Stil der bedeutesten Fotografen des 19. und 20. Jahrhunderts, ergänzt um wichtige Hinweise auf Aufstellungen und wichtige Literatur.
Autorenporträt
Reinhold Mißelbeck studierte unter anderem Kunstgeschichte, ist Leiter der Fotosammlung des Museums Ludwig und ist seit 1993 als Lehrbeauftragter am Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln tätig.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.08.2002

Hydrochinon für alle
Ein Lexikon mit Lücken: Reinhold Mißelbecks biografisches Handbuch der Fotografie von ihren Anfängen bis zur Gegenwart
Die bildenden Künste im allgemeinen stecken ziemlich in der Krise. Die Fotografie aber, sie blüht mehr denn je: in Ausstellungen und Museen, in Firmenzentralen und öffentlichen Gebäuden, nicht zuletzt im Kunsthandel, vom Trödel bis zur großen Auktion.Dies ist insofern erstaunlich, als sich noch vor zwanzig Jahren deutsche Museen und Kunstvereine rechtfertigen mussten, wenn sie fotografische Arbeiten präsentierten. Glücklicherweise ist die Debatte, ob die Fotografie eine gleichberechtigte Kunstform sei, längst positiv entschieden.
Allerdings sind im Zuge des anhaltenden Booms so viele neue Namen ins Gespräch gekommen, dass Jörg Kirchbaums Lexikon endgültig überholt war. Deshalb hatte Reinhold Mißelbeck, der im Vorjahr früh verstorbene Leiter der Fotosammlung am Kölner Museum Ludwig, den Ehrgeiz, mit Unterstützung von fast vierzig Autoren ein neues Lexikon der wichtigen Fotografen „von den Anfängen 1839 bis zur Gegenwart” herauszugeben. Mit über 800 Einträgen ist diese Übersicht eine stolze Bilanz – und sie hat durchaus Qualitäten.
Das Buch ist lesefreundlich aufgebaut, es wurde bis zuletzt aktualisiert (sogar der diesjährige Tod von Inge Morath ist verzeichnet), außerdem werden die Einträge überwiegend von charakteristischen Fotos der Protagonisten begleitet. Lob verdient auch das Glossar, in dem Anke Solbrig die wichtigsten Fachbegriffe – vom Albuminverfahren bis zur Zyanotypie – verständlich erläutert. Das Lexikon ruft auch Pioniere des Mediums in Erinnerung. Aber man fragt sich, ob der unter seinem treffenden Pseudonym Guglielmo Plüschow verzeichnete Wilhelm Gottlieb den historischen Eintrag samt schwülem Knabenfoto wert ist.
So hat denn das Lexikon mehrere Schlagseiten: Es zeigt eine etwas peinliche Vorliebe des Herausgebers für die rheinische Region, es berücksichtigt im Übermaß konzeptuelle Ansätze und noch allzu junge Fotografen, es favorisiert eine nicht selten halbseidene „Fotokunst” – und von dem ohnehin weniger bedeutenden Aktfotografen Günter Blum muss man nicht auch noch wissen, dass er das Titelbild eines Spiegel Spezial geliefert hat.
Andererseits fällt bei der Durchsicht von A bis Z auf, dass ein Bereich entscheidend zu kurz kommt. Es ist ausgerechnet jene Gattung, die mit der ersten Daguerrotypie von 1839 die Geburt der Lichtbildnerei eingeleitet hat: die Architekturfotografie. Sogar Fotografen, die über ihre vorbildlichen Aufnahmen hinaus eigene Beiträge entwickelt haben, fehlen hier: etwa Balthasar Burkard, der auch durch seine anspruchsvolle „Kunst am Bau” bekannt geworden ist; Lucien Hervé, sozusagen der Leibfotograf von Le Corbusier; Klaus Kinold, der die Kultur der Panoramafotografie erneuert hat.
Wie jeder Sammelband und jede monografische Übersicht lässt auch jedes Lexikon Wünsche offen. Bei diesem Werk geht es jedoch um eindeutige Lücken. Wenn schon etliche Becher-Schüler aus der zweiten Reihe aufgenommen werden, dann darf man nicht auf international renommierte Namen verzichten. Der Herausgeber hat sich mit diesem „Vermächtnis” keinen Gefallen getan. WOLFGANG JEAN STOCK
REINHOLD MISSELBECK (Hrsg.): Prestel-Lexikon der Fotografen. Von den Anfängen 1839 bis zur Gegenwart. Prestel Verlag, München 2002. 287 Seiten, 59 Euro.
Oscar Gustave Rejlandes „Mädchenporträt”, um 1865. Foto: Prestel
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Sehr gemischt fällt Wolfgang Jean Stocks Urteil über dieses Lexikon aus. Ein paar starke Pluspunkte hat es auf jeden Fall: es ist hochaktuell und lesefreundlich gestaltet, auch das Glossar mit wichtigen Fachbegriffen ist sehr informativ, findet der Rezensent. Mit dem Rest der Konzeption dieser monografischen Übersicht ist Stock leider weniger einverstanden. Nach seinem Verständnis gibt es erhebliche inhaltliche Lücken, so kommt beispielsweise die Architekturfotografie viel zu kurz, die konzeptuellen Ansätze in der Fotografie werden dagegen zu stark ausgebreitet. Insgesamt kritisiert der Rezensent, dass Herausgeber Reinhold Mißelbeck seine persönlichen Steckenpferde zu stark berücksichtigt hat. So hat Stock reichlich "halbseidene Fotokunst" gefunden und ein deutliches Übergewicht von Fotografen aus der rheinischen Region festgestellt - war der Autor doch bis zu seinem Tod Leiter der Fotosammlung des Kölner Museums Ludwig.

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