Marktplatzangebote
8 Angebote ab € 1,85 €
  • Broschiertes Buch

Der 17. Juni 1953 ist ein Schlüsselereignis in der deutschen Nachkriegsgeschichte: Hunderttausende DDR-Bürger lehnten sich damals gegen das SED-Regime auf - vergebens. Sowjetische Panzer walzten den Aufstand nieder und retteten Walter Ulbricht und seine Genossen. Insofern war dieser 17. Juni eine unvollendete Revolution, allerdings mit Langzeitwirkung. Er wurde das Trauma der SED-Führung; seither saß ihr die Angst vor der eigenen Bevölkerung im Nacken und bestimmte weitgehend ihre Politik, die letztlich in den Untergang führte - trotz Mauer und Stasi. Als 1989 die Menschen erneut auf die…mehr

Produktbeschreibung
Der 17. Juni 1953 ist ein Schlüsselereignis in der deutschen Nachkriegsgeschichte: Hunderttausende DDR-Bürger lehnten sich damals gegen das SED-Regime auf - vergebens. Sowjetische Panzer walzten den Aufstand nieder und retteten Walter Ulbricht und seine Genossen. Insofern war dieser 17. Juni eine unvollendete Revolution, allerdings mit Langzeitwirkung. Er wurde das Trauma der SED-Führung; seither saß ihr die Angst vor der eigenen Bevölkerung im Nacken und bestimmte weitgehend ihre Politik, die letztlich in den Untergang führte - trotz Mauer und Stasi. Als 1989 die Menschen erneut auf die Straße gingen, blieben die sowjetischen Panzer in den Kasernen.
Der 17. Juni 1953 war bis zum Untergang der DDR das Trauma der SED-Führung. Wie sehr den SED-Genossen dieser Tag in den Knochen steckte, wurde im Herbst 1989 deutlich, als bei Beginn der Demonstrationen und der Flüchtlingswelle der Chef der Staatssicherheit, Erich Mielke, die Frage stellte: "Ist es so, daß morgen der 17. Juni ausbricht?". Oder der Ex-ZK-Sekretär Kurt Hager in der Sitzung des Zentralkomitees der SED am 10. November 1989: "Die Situation ist schärfer als 1953". Seit diesem 17. Juni saß der SED die Angst vor der eigenen Bevölkerung im Nacken, sie bestimmte weitgehend ihre Politik und führte letztlich in den Untergang. Die SED-Oberen fürchteten den Unmut der Bürger über nicht gewährte Verbesserungen mehr, als die finanziellen und wirtschaftlichen Folgen einer ökonomisch nicht fundierten weiteren Anhebung des Lebensstandards.

Wenn man so will, begann mit dem 17. Juni das lange Ende der DDR. In jedem Fall ist dieser Tag ein Schlüsselereignis in der deutschen und europäischen Nachkriegsgeschichte. Der erste Aufstand im Ostblock. Jahrzehntelang hieß es auf seiten der DDR, der 17. Juni sei ein von außen gesteuerter faschistischer Putsch gewesen, wissenschaftlich durfte dieser Aufstand nie erforscht werden - seine Darstellung verkam zu purer Propaganda.

Mit dem Ende der DDR hat sich dies entscheidend geändert. Auf der Basis bis dahin nicht verfügbarer Akten, zeichnet sich ein neues, interessantes Bild dieses 17. Juni 1953.
Autorenporträt
Rolf Steininger, Dr. phil., em. ordentlicher Universitätsprofessor, 1984 - 2010 Leiter des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck; Studium der Anglistik und Geschichte in Marburg, Göttingen, München, Lancaster und Cardiff. Bis 1983 Professor an der Universität Hannover, Senior Fellow des Eisenhower Center for American Studies der University of New Orleans und Jean Monnet-Professor, Gastprofessor an den Universitäten Tel Aviv, Queensland (Australien), New Orleans, Aufenthalte als Gastwissenschaftler in Saigon, Hanoi und Kapstadt. Seit 2008 auch an der Freien Universität Bozen tätig. Zahlreiche Veröffentlichungen sowie international preisgekrönte Fernseh-, Film- und Hörfunkproduktionen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.06.2003

Im russischen Sektor
Die Grenzen der Freiheit
ROLF STEININGER: 17. Juni 1953. Der Anfang vom langen Ende der DDR. Olzog, München 2003. 206 Seiten, 14,90 Euro.
Der Innsbrucker Historiker Rolf Steininger betrachtet den 17. Juni von seinem Ende her und stellt die These auf, dass der Volksaufstand der unvollendete Beginn einer 1989 erfolgreich abgeschlossenen Revolution gegen die Verhältnisse in der DDR gewesen sei. Was ex post wenig überraschend klingt, dass nämlich das Scheitern der DDR systemimmanent war, habe sich im Aufstand vom Juni 1953 erstmals überdeutlich manifestiert. Um diese These zu untermauern, befasst sich Steininger nur zu Anfang mit den Arbeiterprotesten und ihren Folgen; er arbeitet sich vielmehr über die Entstalinisierung und den Mauerbau, über Stasi und Repression bis hin zur Perestroika und dem Ende des Regimes vor.
In knackigen Kapiteln, die wenig Neues bieten, präsentiert er auf diese Weise eine kursorische Geschichte der DDR, was sich auch im zweiten Teil, dem Dokumentenanhang spiegelt, der mit einem Text von Ex-Politbüro-Mitglied Günter Schabowski über die Gründe für das Scheitern der DDR endet. Insofern ist das Buch eine kleine Mogelpackung, denn der 17. Juni fungiert nur als Aufhänger für eine zum 50. Jahrestag passende Zeitreise; wer sich aber aus Anlass der vielen TV-Dokumentationen und Erinnerungen in der Tagespresse eine Gedankenstütze erhofft, der mag mit dem schmalen Bändchen gut bedient sein.
Steininger ist ein Meister der knackigen Zusammenfassung, gleich zu Beginn präsentiert er mit zwei Zitaten aus dem Jahr 1949, worum es in der Folge geht. Der Leiter der Hauptabteilung Information der Deutschen Wirtschaftskommission in der Sowjetischen Besatzungszone, Gerhard Eisler, stellte damals fest: „Wenn wir eine Regierung gründen, dann geben wir sie niemals wieder auf, weder durch Wahlen noch andere Methoden.” Und SED-Chef Walter Ulbricht ergänzte: „Das haben einige noch nicht verstanden.” Dazu Steininger erläuternd: „Die SED-Führungsclique hielt wenig von Demokratie.” Und natürlich darf auch das wohl berühmteste Zitat Michail Gorbatschows hier nicht fehlen: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.”
Steininger zitiert aus Standardwerken über die DDR, verweist auf den Mauerbau als „zweite Geburt der DDR” (Wilfriede Otto) und den „Untergang” der DDR „auf Raten” (Armin Mitter und Stefan Wolle). Er referiert, dass der Aufstand flächendeckend gewesen sei und sich auch die bäuerliche Bevölkerung beteiligt habe. Der Aufstand sei noch wochenlang aufgeflackert und die Forderung nach freien Wahlen massiv vorgetragen worden. All das habe, so Steininger, der Westen 1953 leider nicht wahrhaben wollen.
CATHRIN
KAHLWEIT
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
…mehr

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.06.2003

Revolte von anrührender Humanität
Hunderttausende begehrten gegen das Ulbricht-Regime auf: Neuerscheinungen zum 17. Juni

Hans Bentzien: Was geschah am 17. Juni? Vorgeschichte, Verlauf, Hintergründe. Edition Ost, Berlin 2003. 214 Seiten, 12,90 [Euro].

Torsten Diedrich: Waffen gegen das Volk. Der 17. Juni 1953 in der DDR. R. Oldenbourg Verlag, München 2003. 261 Seiten, 19,80 [Euro].

Hubertus Knabe: 17. Juni 1953. Ein deutscher Aufstand. Propyläen Verlag, München 2003. 320 Seiten, 25,- [Euro].

Volker Koop: Der 17. Juni 1953. Legende und Wirklichkeit. Siedler Verlag, Berlin 2003. 428 Seiten, 24,90 [Euro].

Hans-Peter Löhn: Spitzbart, Bauch und Brille - sind nicht des Volkes Wille! Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 in Halle an der Saale. Analysen und Dokumente. Wissenschaftliche Reihe des Bundesbeauftragten, Band 22. Edition Temmen, Bremen 2003. 212 Seiten, 10,90 [Euro].

Rolf Steininger: 17. Juni 1953. Der Anfang vom langen Ende der DDR. Olzog Verlag, München 2003. 206 Seiten, 14,90 [Euro].

Unser Volk quält sich zu Recht mit seinem nationalsozialistischen Erbe. Um so unverständlicher ist es, daß es sich auch schwertut mit erhebenden Erinnerungen seiner Geschichte, auf die es stolz sein könnte, über die es glücklich sein müßte. Was haben die Franzosen aus dem Sturm auf die Bastille gemacht, einem - historisch genau betrachtet - bescheidenen, risikoarmen Ereignis! Und wir? Unser Land ist nicht so reich an eindrucksvollen Freiheitsbewegungen, daß es sich Vergeßlichkeit erlauben dürfte und leisten könnte.

Ein großer Augenblick unserer Geschichte waren die Tage und Taten des 16./17. Juni 1953. Erstmals im damaligen Ostblock, drei Jahre vor den Ereignissen in Polen und Ungarn 1956, fünfzehn Jahre vor dem tschechoslowakischen Frühling 1968, kam es in jenen Junitagen im sowjetisch besetzten Teil Deutschlands zu einer machtvollen Erhebung. Innerhalb weniger Stunden wuchs ein sozialpolitischer Demonstrationszug, mit dem Bauarbeiter der Stalin-Allee gegen die administrativ verordnete Lohndrückerei des SED-Regimes aufbegehrten, spontan zu einem wirklichen Volksaufstand in der gesamten DDR an.

Der 16./17. Juni war eine Revolte aus dem Volke, spontan, ohne eigentliche Führung, von anrührender Humanität. Statt Bahnhöfe, Postämter, Rundfunksender und die Schaltzentralen der Macht zu besetzen, hat man damals - vielleicht naiv - vor allem unschuldig eingesperrte Landsleute, politische Gefangene, zu befreien versucht. Im Laufe weniger Stunden beteiligten sich in Hunderten von Orten viele Hunderttausende von Menschen, vielleicht sogar mehr als eine Million. Höhepunkt waren überall Massenkundgebungen, bei denen spontan die Einheit und Freiheit Deutschlands gefordert wurde: Menschenrechte, freie Wahlen, Demokratie.

Seit 1945 hatte die Sowjetunion gewaltsam die Umgestaltung ihrer Zone vorangetrieben. Seit Sommer 1952 wurde die sozialistische Verformung rücksichtslos forciert, nahm unerträgliche Ausmaße an. Hunderttausende flohen in den Westen, Bauern, Handwerker, Mittelständler, die ihre eigenständigen Existenzen verloren hatten, weil sie in die Kollektivierung getrieben wurden. Unter denen, die blieben, wuchs die Empörung, die sich nach Stalins Tod (5. März 1953) explosionsartig Luft machte. Hätten damals die Russen nicht gewaltsam eingegriffen, wäre das Regime, dessen Führer die Hauptstadt bereits fluchtartig verlassen hatten, schon im Sommer 1953 und nicht erst im Herbst 1989 von dieser elementaren Volksbewegung hinweggefegt worden. Was 1989/90 glücklich gelang, endete 1953 in Erschießungen, in jahrelangen Einkerkerungen. Viele, viele Hunderte mußten in Gefängnissen ihren Freiheitswillen büßen. Die Juni-Erhebung wurde zum Trauma der SED. Bis zum Ende befürchtete das Regime eine Wiederholung - wie wir heute wissen: zu Recht.

Eine eindrucksvolle Reihe von Autoren hat den fünfzigsten Jahrestag zum Anlaß genommen, der Erhebung zu gedenken. Das von ihnen entwickelte Bild stimmt in allen wesentlichen Zügen überein. Nur Hans Bentzien, einst Kulturminister der DDR und letzter Fernsehintendant des Landes, hält es für "zweifellos richtig", daß die Unruhen konterrevolutionär gewesen seien. Hingegen könne nicht nachgewiesen werden, "daß sie eine faschistische Zielsetzung hatten oder von und mit faschistischen Elementen organisiert waren". Immerhin. Damit fällt die Legende der Erna Dorn in sich zusammen. Von ihr hieß es in der DDR offiziell, sie habe - vormals KZ-Kommandeuse - aus dem Gefängnis befreit beim Aufstand in Halle, einem Zentrum der Revolte, eine führende Rolle gespielt. Hans-Peter Löhn, aber auch Hubertus Knabe haben ihr - vermutlich einer gescheiterten Existenz - Gerechtigkeit widerfahren lassen und den Justizmord im Maße des heute Möglichen aufgeklärt. Sie war offenbar eine seltsame, verwirrte Person, deren Verurteilung ausschließlich auf Selbstbezichtigungen beruhte.

Besonders eindrucksvoll ist das Werk Knabes, des wissenschaftlichen Direktors der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, des ehemaligen zentralen Untersuchungsgefängnisses der DDR-Staatssicherheit. Es ist das umfangreichste, auch wichtigste der hier angezeigten Bücher - eine große Erzählung, packend in der Sprache. Emphatisch erinnert er an "einen deutschen Aufstand", der nach seiner Überzeugung als nationaler Gedenktag gewürdigt werden sollte. Er schildert, wie auch Volker Koop, eingehend regionale Abläufe, unterstreicht die revolutionäre Situation jener Junitage, als im Sinne Lenins die Herrschenden nicht wie bisher weiterregieren konnten und die Beherrschten nicht mehr so weiterregiert werden wollten. Wie auch andere Autoren betont Knabe, daß vielerorts selbst Bauern mobil machten. Währenddessen hielten sich die Intellektuellen von den Protesten weitgehend fern. Niemand von den Prominenten hatte den Mut, der Bewegung Geist und Stimme zu geben, ja Stephan Hermlin war sich nicht zu schade, in einer Erzählung mit dem Titel "Die Kommandeuse" 1954 die angebliche "KZ-Bestie" literarisch zu verewigen.

Die Wucht der Erhebung war gewaltig. Der Arbeiteraufstand - darin stimmen die Autoren überein - wurde in einer emotionalen Ausnahmesituation zum Volksaufstand. Nicht nur Knabe rügt die Tatenarmut des Westens, schildert ausführlich die Härte der Verfolgung nach den Unruhen. Er fragt, ob der Juni-Aufstand umsonst gewesen sei. "Ja. In gewisser Weise hat er sogar das Gegenteil dessen erreicht, was er anstrebte: eine Welle der Repression, den Ausbau des Unterdrückungsapparates und eine politische Traumatisierung der Bevölkerung." Auf der anderen Seite der Bilanz sei der Aufstand aber ein unübersehbares Plebiszit gegen die Diktatur gewesen. Nach dem 17. Juni habe es keinen Zweifel mehr gegeben, daß das kommunistische System gegen den Willen der Bevölkerung errichtet worden war. So ähnlich schreiben das alle.

Der inzwischen offene Zugang zu den Archiven der früheren DDR ist der Mehrzahl der Bücher sehr zugute gekommen. Man weiß heute, daß viel mehr Menschen in jenen Junitagen auf den Beinen waren. Besonders Koop hat regionale Unterlagen für eine detaillierte Chronologie der Ereignisse genutzt. Bezirk nach Bezirk schildert er eingehend die Abläufe vor Ort. Von der Legende eines vom Westen angezettelten Putsches bleibt auch bei den Darlegungen dieses politisch engagierten Historikers und Journalisten nichts übrig. Koop bekennt freimütig, daß sein Buch "bei aller Unvollständigkeit eine wichtige Aufgabe erfüllen könnte". Weshalb? Weil es dringlich sei, gerade Menschen in den neuen Ländern die Bedeutung der damaligen Ereignisse bewußt zu machen. Die Wichtigkeit dieser Aufklärung sei ihm klar geworden, als Historiker aus der alten DDR noch im Jahr 2002 davon überzeugt waren, es sei den Menschen im Juni 1953 nur um niedrigere Normen gegangen, keineswegs um die Freiheit und Einheit Deutschlands. Torsten Diedrich betont übrigens, Wiedervereinigung habe damals im Verständnis der DDR-Bewohner nicht die Übernahme des westlichen politischen Systems bedeutet.

Koop und die anderen Autoren wie Hans-Peter Löhn und Rolf Steininger haben völlig recht: die Unruhen begannen damals mit einem Aufbegehren gegen die amtliche Heraufsetzung der Arbeitsnormen. Als das Regime, ohnehin verunsichert durch die Moskauer Wirren nach dem Tode Stalins im Frühjahr 1953, erschreckt zurückwich, entwickelte sich ohne Beteiligung der Medien mit atemberaubender Geschwindigkeit über Nacht eine Massenbewegung, die am 17. Juni auf machtvolle Demonstrationen und Kundgebungen hinauslief, bei denen freie Wahlen und die Einheit Deutschlands gefordert wurden. Wären die sowjetischen Panzer (wie 1989) in ihren Kasernen geblieben, hätten die Wut und Entschlossenheit eines tatkräftigen Teils der DDR-Bevölkerung schon damals das verhaßte Regime beseitigt.

Der 17. Juni war und ist - seit 1989 erst recht - für immer ein Anlaß stillen deutschen Stolzes. Der Mut, die Entschlossenheit der Männer und Frauen unseres Volkes, die für die Ziele dieses Tages viele Jahre der Haft, ja in annähernd hundert Fällen ihr Leben hingegeben haben, müssen im Gedächtnis der Nation bewahrt werden. Denn wofür sie eintraten, bildet heute und in Zukunft die Grundlage unseres gemeinsamen, jetzt glücklich wieder vereinten Staates: Deutschlands Einheit in Freiheit, der Menschlichkeit verpflichtet, eine wirkliche Demokratie.

ARNULF BARING

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

War der 17. Juni der unvollendete Beginn einer 1989 erfolgreich abgeschlossenen Revolution gegen die Verhältnisse in der DDR? Diese These stellt Rolf Steininger in seinem Buch. Schon der Titel sei jedoch eine Mogelpackung, meint Cathrin Kahlweit in Ihrer gar nicht so wohlwollenden Rezension, denn das Buch fungiere "nur als Aufhänger für eine zum 50. Jahrestag passende Zeitreise". Als Gedankenstütze für diejenigen, welche anlässlich der vielen TV-Dokumentationen und Erinnerungen in der Tagespresse sei "das schmale Bändchen" immerhin tauglich. Ansonsten biete der Autor wenig Neues und zitiere nur Standardwerke über die DDR. Aber er sei ein Meister der "knackigen Zusammenfassung", so Kahlweit, wenn er etwa schreibe: "Die SED-Führungsclique hielt wenig von Demokratie."

© Perlentaucher Medien GmbH