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Intergalaktisch gut! Das ultimative Sternenbuch für Himmelsstürmer.
Wie liest man eine Sternenkarte? Was ist eine Supernova und ein Schwarzes Loch? Wie lief der Urknall ab? Mit beeindruckenden Texten und Bildern liefert dieses Buch aktuelle Antworten auf intergalaktische Fragen. Autor Alan Dyer ist ein Experte auf seinem Gebiet und bietet mit großem Detailreichtum einen intensiven Einblick in die Materie. Das Buch aus der erfolgreichen Sachbuchreihe Insider Wissen plus besticht zudem durch seine aufwendige Cover- und Innenausstattung und vielschichtige 3-D-Illustration.

Produktbeschreibung
Intergalaktisch gut! Das ultimative Sternenbuch für Himmelsstürmer.

Wie liest man eine Sternenkarte? Was ist eine Supernova und ein Schwarzes Loch? Wie lief der Urknall ab? Mit beeindruckenden Texten und Bildern liefert dieses Buch aktuelle Antworten auf intergalaktische Fragen. Autor Alan Dyer ist ein Experte auf seinem Gebiet und bietet mit großem Detailreichtum einen intensiven Einblick in die Materie. Das Buch aus der erfolgreichen Sachbuchreihe Insider Wissen plus besticht zudem durch seine aufwendige Cover- und Innenausstattung und vielschichtige 3-D-Illustration.
Autorenporträt
Regina Schneider ist Amerikanistin, erfahrene Literaturübersetzerin sowie Dozentin für deutsche Sprache.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.12.2012

Das Rätsel des Roten Blubberriesen

Die bildgewaltige Sternenkunde Alan Dyers ist ein Abenteuer und eine Augenweide - mit Schönheitsfehlern.

Von Ulf von Rauchhaupt

Das Ärgernis steht auf Seite 20. Links über einer farbenfrohen Doppelseite steht "Explodierende Supernovä", mit Umlaut ä. Da es sich um eine Überschrift handelt, dürfte das kein Druckfehler sein. Unfug ist es trotzdem. Der Plural der in der Einzahl "Supernova" genannten Sternexplosionen lautet unter Astrophysikern einzig und allein Supernovae - und es gibt keinen vernünftigen Grund, eine neue Schreibweise einzuführen. Wer unbedingt Sprachreformeifer oder seinen Hass aufs Latein demonstrieren möchte, kann ja italienisierend "Supernoven" schreiben (analog zum Plural von "Lava"), aber Supernovä - das geht in einem astronomischen Sachbuch nicht und sollte in der zweiten Auflage der deutschen Ausgabe von Alan Dyers "Sterne" unbedingt korrigiert werden.

Diese zweite Auflage wäre dem Buch aber durchaus zu wünschen. Denn es ist nicht nur meist sorgfältig (und nicht bloß aufwendig) gestaltet sowie fachlich kompetent geschrieben und übersetzt, es ist vor allem auf der Höhe der Wissenschaft, von der es berichtet: der Astronomie und Astrophysik der Sterne.

Schon die Idee, den Sternen ein eigenes Bildersachbuch zu widmen, ist verdienstvoll. Nicht selten werden die leuchtenden Gaskugeln, von denen unsere Sonne nur eine von mehreren hundert Milliarden alleine in unserer Galaxis ist, in Jugendsachbüchern von vermeintlich spannenderen Themen wie Exoplaneten oder Schwarzen Löchern an den Rand gedrängt. Dabei versteht die Planeten wie die exotischen Himmelskörper nur, wer die Sterne versteht.

Der Aufbau ist pfiffig. Statt dem Leser zunächst die scheinbar leichtere Kost der Forschungsgeschichte oder der astronomischen Instrumente zu servieren, beginnt bereits die erste Doppelseite mit einer gezielten Dosis harter Wissenschaft: Ein Diagramm wird eingeführt, in dem Astronomen verschiedene Sterntypen einordnen. Wer das noch nie gesehen hat, der wird vielleicht kurz darüber grübeln müssen, aber gleich nebenan wird gezeigt, warum sich das lohnt: Mit dem Orion werden die Sterntypen vorgestellt, die dort tatsächlich und bereits mit bloßem Auge zu sehen sind. Didaktisch ist es ein Wagnis, mit diesen Riesensternen anzufangen und nicht, wie üblich, mit der Sonne (die sechs Doppelseiten später auch noch zu ihrem Recht kommt). Doch zählt der Kanadier Alan Dyer, ein sehr erfahrener Autor astronomischer Sachbücher, hier wohl zu Recht darauf, dass seine Leser mit der Sonne schon einmal in Kindersachbüchern in einem fürs Erste ausreichenden Grad Bekanntschaft gemacht haben. Bemäkeln ließe sich hier allenfalls, dass bei Orions Riesensternen nicht gleich hervorgehoben wird, wie äußerst selten solche Objekte sind und dass die weitaus meisten Sterne viel kleiner sind.

Weiter hinten im Buch werden dann auch die Instrumente vorgestellt, wobei das optische Teleskop hier dezidiert nur noch eines unter mehreren ist. Astronomie ist heute sehr viel mehr als die Astronomie des sichtbaren Lichts, das darf auch der Einsteiger gleich wissen. Konsequenterweise findet sich auf dem Buchcover ein Radioteleskop.

Die Geschichte - beim Thema Sternbilder auch etwas Kulturgeschichte - muss auch bis zu den hinteren Seiten warten. Dabei wären statt der historischen Planisphaeria (hier immerhin ist das Latein nicht zu knapp) schlichte Zeichnungen sicher besser gewesen. Dann hätte vielleicht auch das Weltmodell Tycho Brahes Platz gehabt, und die intellektuelle Komplexität des kopernikanischen Umbruchs wäre zumindest etwas angedeutet. Wirklich störend ist hier aber nur die kleine historische Darstellung des antiken Astronomen Ptolemaios in Renaissance-Kluft. Ohne eine, allerdings platzraubende Erklärung verwirrt so etwas nur.

Eine viel grundsätzlichere Schwierigkeit des Buches - das es allerdings mit allen modernen Publikationen dieser Sparte teilt - sind die gemalten Illustrationen vieler astronomischer Objekte. Sie sind notwendig, denn auch im Zeitalter des Hubble-Teleskops lassen sich lange nicht von allem, worüber es astronomische Erkenntnisse gibt, detaillierte Bilder aufnehmen. Die bei Dyer gezeigten Gemälde sind prächtig und oft perfekt. Aber gerade das ist zuweilen das Problem. Da ist es für den Laien unmöglich zu erkennen, was eine teleskopische Aufnahme ist und was eine gezeichnete Illustration. Selbst das genaue Studium der Bildnachweise auf der letzten Seite verrät dem Leser zum Beispiel nicht, dass das eindrucksvolle Bild "Roter Blubberriese" des Sterns Beteigeuze eben keine Teleskopaufnahme, sondern ein Gemälde ist. Es steht dort nämlich unter "Fotografien", wahrscheinlich weil es von der Europäischen Südsternwarte übernommen wurde.

Doch abgesehen davon, ist der jugendliche Sternfreund, der es etwas genauer wissen möchte, ohne gleich zu textlastigeren Werken greifen zu müssen, mit Alan Dyers "Sternen" gut bedient. Und wenn er oder sie genauer hinsieht, werden mehr neue Fragen aufgetaucht als alte beantwortet sein. Aber das ist für kein Sachbuch ein Nachteil.

Alan Dyer: "Sterne".

Aus dem Englischen von Regina Schneider. Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg 2012. 64 S., geb., 14,95 [Euro]. Ab 10 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Tja, loben will auch gelernt sein, denkt man bei der Lektüre von Ulf von Rauchhaupts Kritik. In acht trockenen Zeilen lobt er neben der Gestaltung die fachliche Kompetenz des Autors Alan Dyer, der "auf der Höhe der Wissenschaft" über die Sterne schreibe. Der größte Teil der Besprechung befasst sich dann aber mit kleineren Kritikpunkten: Supernovä hätte er lieber als Supernovae geschrieben gesehen und die Bildillustrationen sehen ihm zu sehr nach Fotografien aus. Immerhin soviel erfährt man: Dyer stellt die verschiedenen Sterntypen vor, erklärt die Instrumente der Astronomie und liefert eine kleine Geschichte der Sternforschung. Eine zweite Auflage, so Rauchhaupt gnädig, wäre dem Band zu gönnen. Vorausgesetzt die Supernova wird im Plural latinisiert.

© Perlentaucher Medien GmbH