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Für das moderne Nachdenken über Geschichte ist es keine beunruhigende Vorstellung, daß die Anfänge der Geschichte "im Dunkeln" liegen. Geschichte ist für die moderne kritische Geschichtswissenschaft nur als zeitlicher Ausschnitt der Totalität vergangenen Geschehens faßbar. Bereits im 18. Jahrhundert war der Anfang der Geschichte kein "vorsintflutliches" Thema, sondern vielmehr ein Ort angespannten Nachdenkens, an dem sich theologische, philosophische, juristische, philologische und politische Fragestellungen und Interessen überkreuzten. Zur Verhandlung standen die Entstehung des Kosmos, der…mehr

Produktbeschreibung
Für das moderne Nachdenken über Geschichte ist es keine beunruhigende Vorstellung, daß die Anfänge der Geschichte "im Dunkeln" liegen. Geschichte ist für die moderne kritische Geschichtswissenschaft nur als zeitlicher Ausschnitt der Totalität vergangenen Geschehens faßbar. Bereits im 18. Jahrhundert war der Anfang der Geschichte kein "vorsintflutliches" Thema, sondern vielmehr ein Ort angespannten Nachdenkens, an dem sich theologische, philosophische, juristische, philologische und politische Fragestellungen und Interessen überkreuzten. Zur Verhandlung standen die Entstehung des Kosmos, der Ursprung des Menschen, die Ursprünge der Gesellschaft, Zivilisation und Kultur sowie der Wissenschaft und Philosophie. In dieser Ursprungsdebatte erlangten Politik, Geschichte, Kultur und Philosophie Selbständigkeit und fachliche Eigenständigkeit gegenüber der Theologie. Durch die Auseinandersetzung mit der "historia sacra" erhielten sie jeweils ihre moderne, noch heute überzeugende Gestalt in der Philosophie-, Welt- und Kulturgeschichte. An diesem speziellen Gesichtspunkt des Anfangsproblems verfolgt Helmut Zedelmaier die Entwicklungsgeschichte des modernen historischen Bewußtseins und verleiht der Historizität der Moderne ein schärferes Profil.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Schwer beeindruckt zeigt sich Rezensent Markus Völkel von Helmut Zedelmaiers Habilitationsschrift "Der Anfang der Geschichte", einem Werk für den "Spezialisten der Geistesgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts". Der Autor führe nicht nur vor, wie die Bibel ihre Stellung als privilegierte Anfangserzählung im achtzehnten Jahrhundert endgültig verloren habe, so Völkel, er erzähle auch, wie im historischen Bewusstsein der deutschen Aufklärung die Konzeption eines vollkommenen Anfangszustandes erst teilweise, dann endgültig zurückgewiesen worden sei. Vor allem aber, berichtet Völkel, gehe es um die historische Dimension der Bibel und ihre Begründungsleistung für das Geschichtsbewusstsein der Moderne. Nach einer Diskussion über den Naturzustand um 1700 widme sich Zedelmaier dem "Anfangsproblem in der Philosophiegeschichte" um schließlich das Anfangsproblem in der Universalgeschichte zu untersuchen. Zedelmaiers Methode - er geht in seinen Überlegungen nicht systematisch vor, sondern als Leser traditionell verfasster Diskurse - findet Völkels ausdrückliches Lob, zumal sie sich schon in vielen Studien zur frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit bewährt habe.

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