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Die Erinnerung wachhalten - sich in der Gegenwart behaupten. Eine Herausforderung, sich an die historischen und menschlichen Wurzeln Schlesiens zu erinnern und zu einem Dialog zwischen Nachbarn bereit zu sein. Schlesien, das steht für 700 Jahre deutsche Geschichte und 60 Jahre polnische Gegenwart. Lagen früher die politischen Richtpunkte in Prag, Wien und Berlin, so ist es jetzt Warschau. Dieses packend erzählte Geschichtsbuch lässt die Vergangenheit Schlesiens wieder lebendig werden und führt der nachgeborenen Generation, welche die Katastrophe der Vertreibung nicht selbst erlebt hat, vor…mehr

Produktbeschreibung
Die Erinnerung wachhalten - sich in der Gegenwart behaupten. Eine Herausforderung, sich an die historischen und menschlichen Wurzeln Schlesiens zu erinnern und zu einem Dialog zwischen Nachbarn bereit zu sein. Schlesien, das steht für 700 Jahre deutsche Geschichte und 60 Jahre polnische Gegenwart. Lagen früher die politischen Richtpunkte in Prag, Wien und Berlin, so ist es jetzt Warschau. Dieses packend erzählte Geschichtsbuch lässt die Vergangenheit Schlesiens wieder lebendig werden und führt der nachgeborenen Generation, welche die Katastrophe der Vertreibung nicht selbst erlebt hat, vor Augen, wie sehr Schlesien als Teil mit der deutschen Geschichte und Kultur verbunden ist. Denn für die Identifikation der nach dem Zweiten Weltkrieg weitgehend vertriebenen Schlesier mit der Heimat, die unter einer neuen, alles verändernden Herrschaft steht, ist es mehr als wichtig, neue Wege für ein Überleben und Zusammenleben zu finden. Schlesien ist nicht nur Vergangenheit, sondern Gegenwart. Schlesien lebt. 'Der langjährige Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien behandelt in seinem Buch schlaglichtartig und in gut lesbarem, essayistischen Zugriff Fragen aus dem Komplex 'Flucht und Vertreibung, Vertriebenenintegration, deutsch-polnische Beziehungen, Politik der Vertriebenenbverbände', und zwar unter besonderer Berücksichtigung Schlesiens beziehungsweise der Schlesier.' Frankfurter Allgemeine Zeitung
Autorenporträt
Dr. phil. Herbert Hupka, geboren 1915 auf Ceylon. 1934 Abitur, Studium 1934 bis 1938 , Soldat 1939/1944, 1945 vertrieben. Seit 1945 Journalist, 1969 bis 1987 Mitglied des Deutschen Bundestages, 17 Mitglied des Auswärtigen Ausschusses. 1948 Gründer der Landsmannschaft Schlesien. Seit 1959 war er für das 'Kuratorium Unteilbares Deutschland' Pressesprecher, 1968 Bundesvorsitzender bis heute, seit 1982 Präsident des OKR. Herbert Hupka verstarb am 24.August 2006.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.05.2006

Der Aussöhner
Herbert Hupka, seine Heimat Schlesien und die deutsch-polnischen Gegenwartsfragen

Der langjährige Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien (1968 bis 2000) behandelt in seinem Buch schlaglichtartig und in gut lesbarem, essayistischem Zugriff Fragen aus dem Komplex "Flucht und Vertreibung, Vertriebenenintegration, deutsch-polnische Beziehungen, Politik der Vertriebenenverbände", und zwar unter besonderer Berücksichtigung Schlesiens beziehungsweise der Schlesier. Herbert Hupka, als "Halbjude" und Vertriebener Opfer zweier totalitärer Systeme und von diesen Erfahrungen tief geprägt, war stets ein unkonventioneller Geist. Bis 1990 ein unbedingter Verfechter der Nichtanerkennung der Oder-Neiße-Linie, was ihm (zu Unrecht) den Vorwurf des Revanchismus eintrug, widmet sich Hupka seit der von ihm nicht in Frage gestellten abschließenden Regelung der Grenzfrage um so stärker dem Ziel einer echten Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen. Seine Heimat Schlesien, die heute dort lebenden Menschen (polnische Mehrheit wie deutsche Minderheit) und die Schlesier und ihre Nachkommen in der Bundesrepublik betrachtet er hierbei als wichtige Brücke zwischen beiden Völkern. Davon legt das Buch eindrucksvoll Zeugnis ab. So werden Kritiker der Vertriebenenverbände möglicherweise erstaunt lesen, daß sich der Autor vom Wirken der "Preußischen Treuhand" distanziert.

Vehement kritisiert Hupka fehlende Sachkenntnis über deutsch-polnische Gegenwartsfragen bis in die Ebene der Medien und der Politik hinein und fordert, diesem Mißstand abzuhelfen. Das Geleitwort des niedersächsischen Ministerpräsidenten Wulff, der nach seiner Amtsübernahme die seit 1950 bestehende Patenschaft seines Landes für die Landsmannschaft Schlesien wiederaufleben ließ, darf vor diesem Hintergrund wohl als demonstrative Geste verstanden werden. Tätige Aussöhnung impliziert für Hupka das geduldige Bohren dicker Bretter, allen Meinungsverschiedenheiten zwischen Deutschen und Polen zum Trotz. Das "Zentrum gegen Vertreibungen" ist für ihn ein konstruktiv gemeinter Teil eines solchen, für beide Seiten nicht einfachen Dialogs. Auch wenn man nicht allen Aussagen uneingeschränkt folgen will, so ist der Band dennoch ein wichtiger Beitrag zu einer Debatte, die sich - aus unverstelltem Blick in die Vergangenheit - als in die Zukunft gerichtet versteht. Bedauerlich ist das völlige Fehlen von Anmerkungen und Literaturangaben, das es dem Leser zum Teil erschwert, die Argumentation Hupkas schlüssig nachzuvollziehen.

MATTHIAS STICKLER

Herbert Hupka: Schlesien lebt. Offene Fragen - kritische Antworten. Langen Müller Verlag, München 2006. 236 S., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Als "wichtigen Beitrag" zur Vertriebenendebatte betrachtet Matthias Stickler dieses Buch, das der langjährige Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien Herbert Hupka vorgelegt hat. Im Mittelpunkt des "gut lesbaren" Buchs sieht er die Themen Flucht und Vertreibung, Vertriebenenintegration, deutsch-polnische Beziehungen und die Politik der Vertriebenenverbände. Strickler würdigt Hupka als einen Autor, dem es um "echte Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen" geht. Dass sich Hupka vom Wirken der "Preußischen Treuhand" distanziert, werden Kritiker der Vertriebenenverbände nach Ansicht Stricklers möglicherweise mit Erstaunen zur Kenntnis nehmen. Er unterstreicht Hupkas Kritik an der fehlenden Sachkenntnis über deutsch-polnische Gegenwartsfragen bis in die Ebene der Medien und der Politik hinein. Bedauerlich findet Stickler nur das Fehlen von Anmerkungen und Literaturangaben.

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