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Die in Korea geborene, amerikanische Konzeptkünstlerin Nikki S. Lee bedient sich in ihren Arbeiten sowohl der Mittel der dokumentarischen Straßenfotografie als auch der einer Performance: Mit faszinierender Perfektion schlüpft sie für ihre Fotoserien in typische Rollenbilder verschiedenster sozialer oder ethnischer Gruppen. Bei ihrer ersten Arbeit dieser Art, "The Tourist Project", präsentierte sich Nikki S. Lee als kamerabewehrte japanische Touristin auf Sightseeing-Tour in New York. Später folgten weitere "Projects", die der vorliegende Band erstmalig dokumentiert: Auf scheinbar simplen…mehr

Produktbeschreibung
Die in Korea geborene, amerikanische Konzeptkünstlerin Nikki S. Lee bedient sich in ihren Arbeiten sowohl der Mittel der dokumentarischen Straßenfotografie als auch der einer Performance: Mit faszinierender Perfektion schlüpft sie für ihre Fotoserien in typische Rollenbilder verschiedenster sozialer oder ethnischer Gruppen. Bei ihrer ersten Arbeit dieser Art, "The Tourist Project", präsentierte sich Nikki S. Lee als kamerabewehrte japanische Touristin auf Sightseeing-Tour in New York. Später folgten weitere "Projects", die der vorliegende Band erstmalig dokumentiert: Auf scheinbar simplen "Schnappschüssen" sehen wir etwa eine junge Latina auf einem Hinterhof in Brooklyn, eine Stripperin in einer Bar oder eine altersgebeugte Rentnerin. Auf beinahe unheimliche Weise gelingt es Nikki S. Lee, ihre Verkörperungen nicht bei Maskerade und Persiflage enden zu lassen. Mit nur wenigen Bildern erfasst sie prägnant die kennzeichnenden Charakteristika einer Gruppe und "wird" für kurze Augenblicke zu dem, was sie vorgibt zu sein. Im Ergebnis porträtieren Nikki S. Lees Arbeiten ähnlich einer Mehrfachbelichtung alle nur möglichen gesellschaflichen Schichten vor der Folie ihres Gesichts.

Zur Künstlerin:

Nikki S. Lee *1970 in Kye-Chang, Korea. Studierte Kunst in Korea und Fotografie an der New York University. Teilnahme an zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen, zuletzt an der Kwang-Jiu Biennale 2000 in Korea. Lebt und arbeitet in New York.

Ausstellung: The Institute of Contemporary Art, Boston 18.7.- 30.9.2001
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Fasziniert ist Rezensent Daniel Kothenschulte von der Arbeit der koreanischen Künstlerin Nikki S. Lee, die sich alle paar Momente völlig neu inszeniert, ihr soziales Umfeld wechselt und sich dann von den neugewonnenen Freunden amateurhaft fotografieren lässt. Trotz aller Bewunderung für das Einfühlungsvermögen, das die Künstlerin bei ihren Szeneriewechseln beweist, regt sich bei ihm jedoch doch auch ein Funken Mitleid für die, die bei Lees häufigen Wechsel der Bekanntschaften zurück bleiben: Ihre Arbeit "spricht (auch) die traurige Sprache der Flüchtigkeit ihrer Zuwendung". Dennoch - spannend sind ihre Projekte nach Kothenschultes Meinung, nicht zuletzt weil sie "Bruchstellen zwischen Authentizität und Anbiederung" offen legen, und so versteht er sie als "Plädoyer dafür, die Individualität nicht in der Anbindung an soziale Codes zu suchen".

© Perlentaucher Medien GmbH