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One subject dealt with systematically in the classical philosophy of religion is the conditions of the possibility under which the concept of God is imaginable. The philosophy of religion did not become an independent discipline until the Early Modern Age, starting with the treatise »The True Intellectual System of the Universe,» written by the British Platonist Ralph Cudworth (1617-1688) and published in London in 1678. This was the first work to see itself and to call itself a »Philosophy of Religion.« This historical and systematic study documents the transformation of classical…mehr

Produktbeschreibung
One subject dealt with systematically in the classical philosophy of religion is the conditions of the possibility under which the concept of God is imaginable. The philosophy of religion did not become an independent discipline until the Early Modern Age, starting with the treatise »The True Intellectual System of the Universe,» written by the British Platonist Ralph Cudworth (1617-1688) and published in London in 1678. This was the first work to see itself and to call itself a »Philosophy of Religion.« This historical and systematic study documents the transformation of classical philosophical theology into the modern philosophy of religion under the conditions of Reformation theology which seemed to exclude a conceivability of the concept of God.
Autorenporträt
Dr. Günter Frank ist Kustos des Melanchthonhauses in Bretten.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.09.2003

Nichts Ortloses ist uns fremd
Günter Frank steht zur Gottesverflochtenheit der Vernunft

In seiner "Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft" hatte Kant 1793 vorgeschlagen, "nach Vollendung der akademischen Unterweisung in der biblischen Theologie jederzeit noch eine besondere Vorlesung über die reine philosophische Religionslehre" einzurichten. Kants Religionsschrift gilt deshalb als Programmschrift für die Religionsphilosophie als eigenständiger Disziplin. Der Begriff Religionsphilosophie begegnet jedoch schon sehr viel früher. Der Erfurter katholische Fundamentaltheologe Konrad Feiereis konnte in einer 1965 in Leipzig publizierten bahnbrechenden Studie über "Die Umprägung der natürlichen Theologie in Religionsphilosophie" zeigen, daß bereits einige Physikotheologen "Philosophien der Religion" veröffentlicht hatten.

Günter Frank, ein Schüler von Feiereis, der nach der "Wende" in Chicago und London die angelsächsische social history of science schätzen lernte, will in seiner Berliner Habilitationsschrift nun die Wurzeln der modernen Religionsphilosophie in den Metaphysik-Debatten des frühen deutschen Luthertums und im britischen Platonismus des achtzehnten Jahrhunderts freilegen. Einem Kapitel über "das Postulat der Autonomie der Theologie", das Luther und andere reformatorische Theologen in ihrer Kritik aristotelisch geprägter Substanzmetaphysik formuliert hatten, folgen Fallstudien zur Erneuerung einer "thomasischen Metaphysik" bei dem 1511 geborenen Tübinger lutherischen Metaphysiker Jacob Schegk. Dessen Schüler Nikolaus Taurellus wollte im Übergang vom sechzehnten zum siebzehnten Jahrhundert die Möglichkeit von Metaphysik gut reformatorisch durch eine Analyse des menschlichen Erkenntnisvermögens nach dem Sündenfall begründen.

Ein Kapitel über den Calvinisten Bartholomäus Keckermann leitet zum englischen Platonismus des siebzehnten Jahrhunderts und speziell zu Ralph Cudworth über, der in seinem 1678 in London verlegten Traktat "The True Intellectual System of the Universe" wohl erstmals von einer "Philosophy of Religion" sprach. An den Kontroversen zwischen Locke und Leibniz will Frank abschließend das "strukturelle Dilemma" neuzeitlicher Religionsphilosophie verdeutlichen.

Die Begründungsprobleme der Disziplin resultierten weniger aus der Dauerkonkurrenz zu den Gottesgelehrten in den theologischen Fakultäten. Eine streng philosophische, strikt rationale Rede von Gott sei vielmehr durch immanente Widersprüche metaphysischer Spekulation ortlos geworden. Ein "reiner Gottesgedanke der Vernunft" lasse sich unter den Reflexionsbedingungen Lockes und Kants nur noch subjektivitätstheoretisch entfalten. Gott drohe dann aber zur bloßen Projektionsfläche menschlicher Subjektivität zu werden, die angesichts ihrer eigenen Endlichkeit Gott als exemplarisches absolutes Selbstbewußtsein konstruiert.

Frank empfiehlt keine Lösungen für die von ihm bezeichneten systematischen "Dilemmata" moderner Religionsphilosophie. Er beschreibt die Geburt des Faches aus den Aporien der älteren Metaphysik und eröffnet damit die Chance, Religionsphilosophie als institutionalisierte "Dauerreflexion" (Schelsky) auf Problemlagen zu deuten, für die keine Wissenschaft abschließende Antworten zu bieten hat.

FRIEDRICH WILHELM GRAF.

Günter Frank: "Die Vernunft des Gottesgedankens". Religionsphilosophische Studien zur frühen Neuzeit. Verlag frommann-holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 2003. 409 S., geb., 78,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

In seiner Habilitationsschrift beschreibt der Konrad-Feiereis-Schüler nach Ansicht von Rezensent Friedrich Wilhelm Graf die Geburt der Religionsphilosophie aus den Aporien der älteren Metaphysik. Damit eröffnet er für den Rezensenten gleichzeitig die Chance, das Fach als institutionalisierte Dauerreflexion auf Problemlagen zu deuten, für die ansonsten keine Wissenschaft abschließende Antworten zu bieten habe. Kurz skizziert der Rezensent das Themenspektrum dieser religionswissenschaftlichen Studien, das seinen Informationen zufolge von der lutherischen Kritik an der aristotelisch geprägten Substanzmetaphysik bis zu den Kontroversen zwischen Locke und Leibniz reichen, an denen der Rezensent auch das strukturelle Dilemma neuzeitlicher Religionsphilosophie verdeutlicht sieht.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Franks Studie führt den Leser durch theologische Fragestellungen auf höchstem akademischen Niveau. Nicht minder ist das schön gebundene Werk aber auch eine spannende Reise in das intellektuelle Klima der Neuzeit, auf deren Schultern wir stehen.« Ulrich L. Lehner, Die Tagespost »[Franks] mit detaillierter Textkenntnis unternommene und mit sichtlichem Engagement verfaßte Studie darf als ein bedeutender Beitrag zum Verständnis der neuzeitlichen Theologie und Philosophie bezeichnet werden. Umfangreiche Register runden den auch typographisch gelungenen Band ab.« Ulrich Lehner, Zeitschrift für katholische Theologie »[...] dieser sehr ansprechend gestaltete Band [stellt] einen wesentlichen Beitrag zur frühneuzeitlichen Ideengeschichte auf höchstem Niveau dar, der in keiner theologischen oder philosophischen Fachbibliothek fehlen sollte.« Andreas J. Beck, Theologische Literaturzeitung