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Produktdetails
  • Verlag: Ott-Verlag / hep Verlag
  • Seitenzahl: 196
  • Deutsch
  • Abmessung: 200mm x 130mm x 13mm
  • Gewicht: 252g
  • ISBN-13: 9783722500034
  • ISBN-10: 3722500036
  • Artikelnr.: 14256603
Autorenporträt
Alexis de Tocqueville war einer der wichtigsten politischen Denker seiner Zeit. Seine Schriften, allen voran sein Hauptwerk "Über die Demokratie in Amerika", werden bis heute in Politikwissenschaft und Soziologie intensiv rezipiert. Mit seinen Reiseberichten aus Amerika und Algerien begründete er die vergleichende Politikwissenschaft.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.08.2005

Die Übel der Gleichheit
Ein Alexis-de-Tocqueville-Brevier

Gerd Habermann (Herausgeber): Freiheit oder Gleichheit. Ein Alexis-de-Tocqueville-Brevier. Hep Verlag/Ott Verlag, Bern 2005, 198 Seiten, 16 Euro.

Vor zweihundert Jahren wurde der Publizist, Rechtswissenschaftler, Historiker und Politiker Alexis de Tocqueville geboren. Das neue Brevier in der Reihe "Meisterdenker der Freiheitsphilosophie", welche die Friedrich-August-von-Hayek-Stiftung seit einigen Jahren zusammenstellt, ist dem französischen Aristokraten gewidmet und kommt somit gerade zur rechten Zeit. Frühere Bände sind Friedrich August von Hayek, Ludwig Erhard, Wilhelm Röpke, Ludwig von Mises, Adam Smith, Claude Frédéric Bastiat, David Hume und Benjamin Constant gewidmet.

Schon Tocqueville erkannte den egalitären, wohlfahrtsstaatlichen Etatismus als Bedrohung der Freiheit, wie Robert Nef, Leiter des Liberalen Instituts in Zürich, in der Einleitung zum Brevier betont. So faßt Tocqueville in seiner "Demokratie in Amerika"das Grunddilemma zusammen, mit dem der Liberalismus seit jeher zu kämpfen hat: "Die Übel, die die Freiheit manchmal herbeiführt, treten sofort ein; sie sind allen sichtbar und alle spüren sie mehr oder weniger. Die Übel, die das Übermaß an Gleichheit verursachen kann, zeigen sich nur nach und nach; sie dringen allmählich in den Gesellschaftskörper ein; man sieht sie nur hin und wieder, und zu dem Zeitpunkt, da sie am heftigsten werden, fühlt man sie aus Gewöhnung nicht mehr."

Der Herausgeber des Breviers, Gerd Habermann, hat das gesamte Werk nach knappen Auszügen durchforstet, die es gestatten, einen Einstieg in das Denken Tocquevilles zu vermitteln - eingeteilt in die Kapitel "Tocqueville persönlich", "Die Freiheit", "Der Triumph der Gleichheit", "Spezifisches zur amerikanischen Demokratie", "Tocquevilles Kunst der Menschenschilderung" sowie "Verschiedenes". Dabei legt er nicht nur das Jugendwerk "Die Demokratie in Amerika" zugrunde, das auch heute noch für Gesprächsstoff sorgt, weil Tocqueville darin die Grundlage für den Disput über den "American Exceptionalism" legte. Habermann greift auch auf das reife, unvollendet gebliebene Hauptwerk "Der Staat und die Revolution" zurück sowie auf Erinnerungen und Briefe.

Ein Vorwurf ist bei diesem Band allenfalls dem Verlag zu machen - die im Inhaltsverzeichnis angekündigte Biographie Tocquevilles am Ende des Bandes fehlt, und die als Paraphrasierungen der einzelnen Zitate gedachten Überschriften sind ganz offensichtlich verunglückt.

KAREN HORN

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Erfreut zeigt sich Karen Horn über dieses Alexis-de-Tocqueville-Brevier, der zum zweihundersten Geburtstag des Publizisten, Rechtswissenschaftlers, Historikers und Politikers erschienen ist. Wie sie berichtet, hat Herausgeber Gerd Habermann das gesamte Werk Tocquevilles nach knappen Auszügen durchforstet, die einen Einstieg in dessen Denken erlauben - eingeteilt in die Kapitel "Tocqueville persönlich", "Die Freiheit", "Der Triumph der Gleichheit", "Spezifisches zur amerikanischen Demokratie", "Tocquevilles Kunst der Menschenschilderung" sowie "Verschiedenes". Dabei habe Habermann nicht nur das Jugendwerk "Die Demokratie in Amerika" zugrunde gelegt, sondern greife auch auf das reife, unvollendet gebliebene Hauptwerk "Der Staat und die Revolution" zurück sowie auf Erinnerungen und Briefe. Horn moniert, dass im Inhaltsverzeichnis angekündigte Biographie Tocquevilles am Ende des Bandes fehlt, und dass die als Paraphrasierungen der einzelnen Zitate gedachten Überschriften offensichtlich verunglückt sind. Dafür allerdings ist aus ihrer Sicht nur der Verlag zu tadeln.

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