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Selten wurde das Leben von Provinzgrößen so lustvoll seziert wie in Anthony Trollopes Roman über Adel und Geistlichkeit in der fiktiven englischen Grafschaft Barsetshire. Der feinsinnige Beobachter menschlichen Treibens legt augenzwinkernd den Mechanismus der Macht und dessen Rädchen bloß, die Neid, Geltungssucht und Intrige heißen.
Bischof Proudie sucht nach einem neuen Leiter für das Hiramsspital. Den früheren Vorsteher, Septimus Harding, mit diesem Posten zu betrauen, scheint naheliegend - ginge es dabei nicht um viel Grundsätzlicheres: um die Frage nämlich, wer die Entscheidung treffen
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Produktbeschreibung
Selten wurde das Leben von Provinzgrößen so lustvoll seziert wie in Anthony Trollopes Roman über Adel und Geistlichkeit in der fiktiven englischen Grafschaft Barsetshire. Der feinsinnige Beobachter menschlichen Treibens legt augenzwinkernd den Mechanismus der Macht und dessen Rädchen bloß, die Neid, Geltungssucht und Intrige heißen.

Bischof Proudie sucht nach einem neuen Leiter für das Hiramsspital. Den früheren Vorsteher, Septimus Harding, mit diesem Posten zu betrauen, scheint naheliegend - ginge es dabei nicht um viel Grundsätzlicheres: um die Frage nämlich, wer die Entscheidung treffen und damit im Haus des Bischofs künftig den Ton angeben darf. Die herrische Gattin des kirchlichen Oberhauptes oder der intrigante Kaplan Slope - oder doch der Amtsinhaber selbst? Zwischen die sich formierenden Fronten gerät nicht nur der sanftmütige Harding, dessen Ticks, verbunden mit einer fast kindlicher Arglosigkeit, die Leser schon im ersten Band von Trollopes Barsetshire-Serie liebgewinnen durften. Auch seine verwitwete, nunmehr vermögende Tochter Eleanor kommt, von gleich drei Männern der Gemeinde hofiert, völlig unschuldig ins Gerede: Wird sie dem Drängen des cleveren Slope nachgeben, hilft sie dem Bruder der verrufenen Signora Vesey-Neroni aus der finanziellen Not oder fällt ihre Wahl doch auf den ehrenwerten Francis Arabin, den Gegner Slopes?

Die Antwort auf diese und weitere heißumstrittene Fragen gibt Anthony Trollope in spritzigen Dialogen und komischen Szenen, die er von einem ebenso einfühlsamen wie ironisch-wohlwollenden Erzähler kommentieren läßt. Auch sein grandioses Figurenkabinett, das kluge Menschenkenntnis und versöhnliche Menschenliebe verrät, macht diesen Roman des erklärten Schülers von Jane Austen zu einem wahren Lesevergnügen.

Autorenporträt
Anthony Trollope (1815-1882), in London geboren, entstammte einer vornehmen, aber verarmten Familie. Neben seiner Tätigkeit als Postbeamter begann er zu schreiben und veröffentlichte in rascher Folge Kurzgeschichten, Reisebücher, Essays und zahlreiche Romane. Seine liebevoll-ironischen Porträts der viktorianischen Mittelschicht tragen ihm bis heute die Sympathien der Leser ein.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.04.2005

Anthony Trollope

Von dem englischen Schriftsteller Anthony Trollope, dem am Samstag ein Beitrag auf unserer Essayseite gewidmet war, ist soeben der Roman "Die Türme von Barchester" erschienen, der zweite Band der sogenannten "Barsetshire-Romane" (aus dem Englischen übersetzt von Andrea Ott. Mit einem Nachwort von Doris Feldmann. Manesse Verlag, Zürich 2005. 896 S., geb., 26,90 [Euro]). Im selben Verlag, ebenfalls übersetzt von Andrea Ott und mit einem Nachwort von Doris Feldmann, erschien 2002 der erste Band, "Septimus Harding, Spitalvorsteher" (384 S., geb., 19,90 [Euro]). Sämtliche Werke Trollopes, insgesamt gut sechzig Bände, erscheinen auf englisch in der gebundenen Ausgabe der Trollope Society (nur zur Subskription) und in leicht veränderter Ausstattung in der Folio Society, beide in London. Die führenden englischen Klassiker-Taschenbuchreihen, Penguin und Oxford, haben den größten Teil der Romane sowie die Autobiographie neu aufgelegt. Erste Orientierung über den Schriftsteller bietet die englischsprachige Website www.victorianweb.org. Unter den Biographien sind besonders empfehlenswert: Victoria Glendinning, "Anthony Trollope" (1992), erschienen bei Penguin Books; und N. John Hall, "Trollope: A Biography" (1991), bei Clarendon Press, Oxford. Wer Figuren, Motive und viele Realien aus Trollopes Universum leichter überschauen möchte, dem sei der nahezu allwissende "Oxford Reader's Companion to Trollope" empfohlen, herausgegeben von R. C. Terry (Oxford University Press).

F.A.Z.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Der viktorianische Autor Anthony Trollope war eine der literarischen Berühmtheiten seiner Zeit. Seine vielen Romane sind im englischen Sprachraum bis heute nicht vergessen - während man sie in deutscher Sprache bisher nur sehr vereinzelt kennenlernen konnte. So schüttelt Susanne Ostwald erst einmal recht ungläubig den Kopf darüber, dass diese Manesse-Ausgabe des Hauptwerks von Trollope die erste im deutschen Sprachraum überhaupt ist. Vorgelegt  wird nach dem ersten nun der zweite und berühmteste von sechs (umfangreichen) Romanen seiner Barchester-Serie. Der Kosmos ist derselbe, die Lektüre in der richtigen Reihenfolge freilich nicht vonnöten. Die Begegnung mit Mrs. Proudie, "einer der prächtigsten Figuren der viktorianischen Literatur", lohnt den Einstieg auch mit dem zweiten Band, in dem das Leben der Gemeinde Barchester aus den Fugen gerät. Es geht um Liebe und Intrigen rund um den neuen Bischof, im Zentrum stehen die Frauen, die ein "petticoat government" führen. Ostwald preist die "absurde Komik" und die "humorsprühenden Dialoge" des Trollopeschen "Meisterwerks" und hofft, dass sich der noch zögerliche Verlag zur Übersetzung auch der Folgebände entschließt. Die "hervorragende" Übersetzerin Andrea Ott wird im übrigen ausdrücklich gelobt.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein hochkomisches, doch mit allem Ernst geführtes Intrigenspiel zwischen konkurrierenden Fraktionen innerhalb der Kirche von England.« Paul Ingendaay, FAZ