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Zilo weiß eigentlich, dass man nicht stehlen darf. Nur, was soll sie machen, wenn sie Hunger hat, wenn sie Schuhe braucht und einen Rollkragenpullover? Schlafen muss sie auf der Straße, unter den Waggons der Züge, in Kellern, denn die Stiefmutter will sie nicht zu Hause haben ... Zilo hat den Koran geküsst und geschworen, dass sie nicht mehr stehlen wird. Sie verkauft Taubenfutter, aber nicht immer findet sie einen Käufer. Immer wieder mal muss sie den Schwur aufheben. Das geklaute Geld teilt sie mit Bettlern und mit anderen Kinderrn, zum Beispiel mit dem kleinen Mädchen auf dem Platz vor der Moschee, das ständig friert ...…mehr

Produktbeschreibung
Zilo weiß eigentlich, dass man nicht stehlen darf. Nur, was soll sie machen, wenn sie Hunger hat, wenn sie Schuhe braucht und einen Rollkragenpullover? Schlafen muss sie auf der Straße, unter den Waggons der Züge, in Kellern, denn die Stiefmutter will sie nicht zu Hause haben ... Zilo hat den Koran geküsst und geschworen, dass sie nicht mehr stehlen wird. Sie verkauft Taubenfutter, aber nicht immer findet sie einen Käufer. Immer wieder mal muss sie den Schwur aufheben. Das geklaute Geld teilt sie mit Bettlern und mit anderen Kinderrn, zum Beispiel mit dem kleinen Mädchen auf dem Platz vor der Moschee, das ständig friert ...
Autorenporträt
Yasar Kemal wird der 'Sänger und Chronist seines Landes' genannt. Er wurde 1923 in einem Dorf Südanatoliens geboren und lebt heute in Istanbul. Kemals Werke erscheinen in zahlreichen Sprachen und wurden mit internationalen Preisen ausgezeichnet. 1997 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 2008 wurde er mit dem Türkischen Staatspreis geehrt. Yasar Kemal verstarb im Februar 2015 im Alter von 92 Jahren.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Christina Thurner stellt mehrere Jugendbücher vor, die sich das Austesten der bestehenden "Normalfelder" zum Ziel gesetzt haben. Denn Normalität, zieht Thurner den Diskurstheoretiker Jürgen Link heran, sei in unserer Gesellschaft keine feste Größe mehr, sondern eine "gesellschaftlich operative, eine graduelle Kategorie" - normal sei alles, was als nicht besonders störend empfunden wird. Sehr positiv äußert sich Thurner über dieses Buch des türkischen Autors Yasar Kemal, das mit einer Mischform von Erzählung und Interview arbeitet. Im Mittelpunkt steht die 14-jährige Zilo und ihr Leben in Armut und sozialer Ausgrenzung, von dem ein erwachsener Ich-Erzähler berichtet. Auch hier zeigt sich, so Thurner, dass Normalität eine Frage der Perspektive ist. Zilo habe teilweise Erschütterndes zu berichten, daneben stünden kleine alltägliche, auch anrührende Erlebnisse. Durch die dialogische Struktur des Buches - Interview und Bericht - gelänge es dem Erzähler, dem Mädchen und seiner Welt stets mit Respekt zu begegnen, dabei weder seinen Lügen aufzusitzen noch seine Geheimnisse preiszugeben.

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