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Dichter können die Welt nicht verändern. Sehr wohl aber die Literatur. Nach Ernst Jandl geht in der Lyrik vieles anders, vieles mehr. Seit es ihn gibt, können Gedichte mehr als bisher Laute an die Stelle von Buchstaben setzen, Bilder an die Stelle von Worten, Zeichen an die Stelle von Sätzen. Weil es ihn gibt, ist die Literatur offener geworden, hin zum raffinierten Verschränken, zum blöden Staunen, zum kreatürlich Obszönen, zum Zerfetzten und Verletzten, zum Äquilibristischen der Worte, zum legasthenischen Verwechseln, zum pathetisch Pathologischen. Sein Umgang mit Lyrik hat…mehr

Produktbeschreibung
Dichter können die Welt nicht verändern. Sehr wohl aber die Literatur. Nach Ernst Jandl geht in der Lyrik vieles anders, vieles mehr. Seit es ihn gibt, können Gedichte mehr als bisher Laute an die Stelle von Buchstaben setzen, Bilder an die Stelle von Worten, Zeichen an die Stelle von Sätzen. Weil es ihn gibt, ist die Literatur offener geworden, hin zum raffinierten Verschränken, zum blöden Staunen, zum kreatürlich Obszönen, zum Zerfetzten und Verletzten, zum Äquilibristischen der Worte, zum legasthenischen Verwechseln, zum pathetisch Pathologischen. Sein Umgang mit Lyrik hat Erfahrungsbereiche vergrößert, Erlebnisse verdichtet, Wirklichkeiten verschoben.

Seit 2001 finden in Neuberg an der Mürz Ernst Jandl-Lyrik-Tage statt. Dichter seiner und unserer Generation lesen dort. Sie alle wurden aufgefordert, zu jeweils einem Jandl-Gedicht eine Variation, Paraphrase, Metamorphose, Reflexion zu schreiben oder zu zeichnen. Hier sind sie.

Mit Beiträgen von u. a. Friedrich Achleitner, UrsAllemann, Franz Josef Czernin, Michael Donhauser, Oswald Egger, Elfriede Gerstl, Anselm Glück, Felix Philipp Ingold, Paul Jandl, Thomas Kling, Friederike Mayröcker, Herta Müller, Kurt Neumann, Klaus Reichert, Ferdinand Schmatz, Julian Schutting, Peter Waterhouse, Paul Wühr.
Autorenporträt
Reinhard Urbach, Dr., geboren 1939 in Weimar. Studium in Köln, Bonn und Wien. Er war u. a. Gründer des Literarischen Quartiers in der Alten Schmiede in Wien, Leiter der Dramaturgie des Burgtheaters (1979-1986) und Direktor des Theaters der Jugend (1988-2002).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Felix Philipp Ingold ist voller Lob für diese Anthologie, für die Herausgeber Reinhard Urbach 47 Autoren zum "posthumen Dialog" mit Texten oder Zeichnungen Ernst Jandls gebeten hat - unter anderem den Rezensenten selbst, wie den Verlagsinformationen zu entnehmen ist. Und so ist Ingold rundherum begeistert von diesem Band: Von den Vorlagen, die Urbach ausgab, ebenso wie von den niemals affirmativen oder interpretatorischen Antworten, die die Autoren und Übersetzer beigesteuert haben. Herausgekommen seien nämlich Weiter- und Umdichtungen, Verfremdungen und "Gedichtgedichte", also durchaus "Neues" und "Eigenes", meint Ingold.

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