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Vom Schulabbrecher zum Wall Street Broker, vom Millionär zum verdeckten Ermittler. Die unglaubliche Geschichte eines jungen Adeligen, der die Machenschaften der kapitalistischen Herrscher für sich nutzen will und gleichzeitig auf der Suche nach Liebe, einem glücklichen Leben und der Wahrheit über sich selbst ist.Kinsky erzählt die Geschichte eines Mannes um die 30. Er kommt aus gutem Hause, einem Umfeld mit Tradition. Seine Eltern lassen sich scheiden, als er ein kleines Kind ist. Seine Mutter wird Missionarin und zieht mit ihm durch die U.S.A. Mit 14 Jahren ist seine Schullaufbahn aus…mehr

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Produktbeschreibung
Vom Schulabbrecher zum Wall Street Broker, vom Millionär zum verdeckten Ermittler. Die unglaubliche Geschichte eines jungen Adeligen, der die Machenschaften der kapitalistischen Herrscher für sich nutzen will und gleichzeitig auf der Suche nach Liebe, einem glücklichen Leben und der Wahrheit über sich selbst ist.Kinsky erzählt die Geschichte eines Mannes um die 30. Er kommt aus gutem Hause, einem Umfeld mit Tradition. Seine Eltern lassen sich scheiden, als er ein kleines Kind ist. Seine Mutter wird Missionarin und zieht mit ihm durch die U.S.A. Mit 14 Jahren ist seine Schullaufbahn aus disziplinären Gründen definitiv beendet. Mit 16 Jahren beginnt er an der Wiener Börse zu spekulieren. An der Wall Street macht er wenig später innerhalb kürzester Zeit Millionen. Während er zunehmend illegalen Substanzen zuspricht, erschüttert der Crash der New Economy den Aktienmarkt. Mit einem Schlag verliert Kinsky alles. Wieder zurück in Österreich fasst er auf gänzlich neuem Terrain Fuß: er wird verdeckter Ermittler...
Autorenporträt
Paul Divjak, geboren 1970, studierte Theater-, Film und Medienwissenschaften an der Universität Wien. Er arbeitet und veröffentlicht als Autor, Fotograf, Filmemacher und Musiker. Zuletzt: Uraufführung des Stücks "sofa surfen", Burgtheater/Kasino 2005. Herausgabe des Foto-/Theoriebandes ""Alpine Interventionen"", 2006. Release der CD "rauschgold", 2006. Österreichisches Dramatikerstipendium 2006.Divjak lebt und arbeitet in Wien. [www.pauldivjak.com]
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.06.2007

Die fünf Wörter, die wirklich wichtig sind
Ich sage euch alles, aber glaubt mir nichts: „Kinsky”, der erste Roman des Wiener Autors Paul Divjak
Nach vier Prosaanläufen scheint der Zweifel nun gebannt: In Paul Divjaks Debütroman „Kinsky” sagt der Held endlich ‚Ich‘, und das mit aller Vehemenz. Waren die Protagonisten des 1970 geborenen Wieners bisher eher Zögernde, Zaghafte und Abwägende, die sich gern in Gedankenschlaufen verfingen und in konsequenter Kleinschreibung gestaltet wurden, so lässt der Autor nun erstmalig in korrekter Orthographie einen handfest anmutenden Charakter auf den Leser los, den „Grafen Kinsky von Wchinitz und Tettau”, dessen identitätsstiftende Genealogie keinen Zweifel mehr zulassen mag.
Hier ist kein auf den Nouveau Roman verweisendes ‚Du‘ als Erzählstimme vonnöten, das in „lichtstunden” (2000) die eigene Existenz kommentierte, kein paradox singuläres ,Wir‘ wie in „schattenfuge” (2002), durch das die eigene Person in all ihre unsicheren Seinsmöglichkeiten aufgespaltet wurde, nur um dann in ein modifizierendes ‚Ihr‘ überzugehen. Eine magentafarbene Leuchtbanderole des Czernin-Verlags umschlägt den schmalen Roman und gibt sein Programm vor: ‚Hier kommt Kinsky!‘
Der Roman berichtet von einem adligen Schulabbrecher, dem seine Ahnen nichts als den wohlklingenden Namen hinterlassen haben. Schon mit 16 Jahren spekuliert er erfolgreich an der Wiener Börse, steigt dann zum Broker in London und New York auf, um schließlich nach dem Crash der New Economy als Privatagent in Serbien zu ermitteln. Da ist er 28. „Ich verfüge über einen extremen Drive”, sagt Kinsky über sich selbst. Alles, was vorstellbar ist, hat er längst erlebt. Und noch mehr.
Was sich nach packender Handlung anhören mag, überlässt Divjak jedoch dem Dauermonolog seines Protagonisten. Kinsky agiert nicht, sondern schlägt Sprachschaum: „Es geht nicht darum, ein Ziel zu haben. Es geht darum, ein Ziel zu erreichen.” Kinsky ist ein Sprachrohr, das rasant und umgangssprachlich Phrasen scheppert. Kein Klischee lässt er aus, kein Zitat ist ihm zu platt: „Die neuen Broker hatten die Hosen voll. – Ich aber: Kam. Sah. Siegte.” Kinsky verschwendet keine Zeit in Nebensätzen, mit parataktischer Bestimmtheit trägt er sichere Erkenntnisse über Wirtschaft, Politik und das organisierte Verbrechen vor.
Dieser Gestus stört sich nicht an Widersprüchen: „Ich hatte mich mit 15 bei der Reserve gemeldet. Bei den Marines. In Deutschland”, führt Kinsky aus: „Drei Monate Vollgas!” Die Ironie, mit der sich der Protagonist in solcherart Übertreibung hineinschraubt, verweist auf eine von der Handlung zunächst verdeckte Bedeutungsschicht. Sie tritt endgültig hervor, wenn Divjak das eigene Schreibverfahren reflektiert, hier mit Kinskys Worten zur Datenverschlüsselung: „Heute kriegst du ein Spam. Einen argen Roman. Irgendein Blabla. Der Empfänger tut einfach eine Schablone drüber und filtert die fünf Wörter raus, die wirklich wichtig sind.” Kinskys Duktus der sicheren Erkenntnis wird als Pose der angenommenen Berufsrollen verständlich, als von sprachlichem Aktionismus umhüllte Unsicherheit. Der Zweifel kehrt zurück – und verleiht dem Roman seine Spannung. Im Brustton der Überzeugung erfindet sich der Protagonist einen Lebenslauf und fordert zugleich den Leser auf, ihm kein Wort zu glauben.NICO DANIEL SCHLÖSSER
PAUL DIVJAK: Kinsky. Roman. Czernin Verlag, Wien 2007. 127 S., 19,80 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Angetan zeigt sich Rezensent Nico Daniel Schlösser von Paul Divjaks Debütroman über einen adeligen Schulabbrecher, der als sechzehnjähriger Überflieger an der Wiener Börse einen Haufen Geld macht, Broker in London und New York wird und schließlich als Privatagent in Serbien ermittelt. Dieser Graf "Kinsky" scheint ihm das Gegenteil der zögernden und zweifelnden Protagonisten, die in den vier Prosaanläufen des Autors bisher die Hauptrolle spielten. Doch dieser Eindruck trügt ein wenig. Hinter dem temporeichen, zu Übertreibungen neigenden Dauermonolog des jungen Grafen, der im Gestus der Gewissheit seine Erkenntnisse über Wirtschaft, Politik und organisiertes Verbrechen zum Besten gibt, findet Schlösser nämlich eine "zunächst verdeckte Bedeutungsschicht". Kinskys scheinbar selbstsicherer Vortrag wird für ihn verständlich als "Pose der angenommenen Berufsrollen", als von "sprachlichem Aktionismus umhüllte Unsicherheit". So sieht er auch in diesem Buch des Wiener Autors eine Rückkehr des Zweifel, der den Roman für ihn richtig spannend macht.

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