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Ausgezeichnet mit dem Pulitzer-Preis und dem Geschwister-Scholl-Preis 2017
Hisham Matar wuchs als Kind in Libyen auf, doch die Diktatur unter Gaddafi hat seine Familie früh zerstört. Er selbst lebt seit langem in England, sein Vater wurde in das berüchtigtste Gefängnis von Libyen verschleppt. In dem kurzen Zeitfenster nach Gaddafis Sturz und vor dem neuen Bürgerkrieg kehrt Hisham Matar in seine Heimat zurück, um endlich vor Ort nach seinem Vater zu suchen. Sein Buch ist ein bewegendes Dokument.

Produktbeschreibung
Ausgezeichnet mit dem Pulitzer-Preis und dem Geschwister-Scholl-Preis 2017

Hisham Matar wuchs als Kind in Libyen auf, doch die Diktatur unter Gaddafi hat seine Familie früh zerstört. Er selbst lebt seit langem in England, sein Vater wurde in das berüchtigtste Gefängnis von Libyen verschleppt. In dem kurzen Zeitfenster nach Gaddafis Sturz und vor dem neuen Bürgerkrieg kehrt Hisham Matar in seine Heimat zurück, um endlich vor Ort nach seinem Vater zu suchen. Sein Buch ist ein bewegendes Dokument.
Autorenporträt
Hisham Matar, Sohn libyscher Eltern, wurde 1970 in New York City geboren, wuchs in Tripolis und, nach der Emigration der Familie, in Kairo auf. Seit 1986 lebt Hisham Matar in England. Er hat zwei international vielbeachtete Romane verfasst, »Im Land der Männer« und »Geschichte eines Verschwindens«, die mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet wurden. Für seine Memoiren »Die Rückkehr. Auf der Suche nach meinem verlorenen Vater« erhielt Hisham Matar u.a. den Geschwister-Scholl-Preis, den PEN/Jean Stein Book Award, den Folio Prize und den Pulitzerpreis. Zuletzt erschien bei Luchterhand »Ein Monat in Siena«.

Werner Löcher-Lawrence, geb. 1956, studierte Journalismus, Literatur und Philosophie, arbeitete als wissenschaftlicher Assistent an der Universität München und als Lektor in verschiedenen Verlagen. Er ist der Übersetzer von u.a. Ethan Canin, Patricia Duncker, Michael Ignatieff, Jane Urquhart.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.05.2017

Ein verlorenes Leben
Hisham Matars autobiografisches Buch „Die Rückkehr“
folgt den Spuren des Vaters, der in den Folterkellern Gaddafis verschwand
VON STEFAN WEIDNER
Sich mit dem Verlust eines nahen Menschen abzufinden, wenn man nicht weiß, wann oder ob er überhaupt gestorben ist, führt in psychologische Grenzregionen. Könnte der Totgeglaubte nicht jederzeit wieder auftauchen und die gewohnte Stelle im Leben einzunehmen? Eine solche Erfahrung, in Kriegszeiten häufig, scheint selten geworden zu sein; den heute in London lebenden und auf Englisch schreibenden Libyer Hisham Matar, der so seinen Vater verlor, hat sie zum Autor gemacht. Nach zwei hochgelobten fiktionalen Darstellungen der Problematik, einmal aus der Perspektive eines Kindes, ist das mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnete, dritte Buch über das Thema nun explizit autobiografisch.
Dank der arabischen Revolutionen und dem Sturz Gaddafis ist die titelgebende „Rückkehr“ in die libysche Heimat, an die Schauplätze der Kindheit und in die großfamiliären Zusammenhänge möglich geworden – und die Suche nach dem Vater ist mehr geworden als ein bloßes Stochern im Dunkeln und ein verzweifeltes Appellieren an die Machthaber.
Das Buch ist ein spannender Schnellkurs in neuer libyscher Geschichte. Der Vater war nicht irgendwer, sondern zunächst Diplomat im Dienst des Königs Idris, nach Gaddafis Putsch 1969 ein erfolgreicher Geschäftsmann. Als es zu Spannungen zwischen ihm und dem Regime kam, gelang es ihm 1980, sich mit Geld und Familie nach Ägypten abzusetzen. Es hätte für die Familie das übliche gute Leben der ägyptischen Oberklasse sein können – und eine Zeit lang war es das auch. Aber der Vater mischte sich weiterhin in die Politik ein und baute gar eine Privatarmee zum Sturz des Regimes auf. Unterdessen wanderten viele der im Land gebliebenen Mitglieder des väterlichen Clans in die Verliese.
Der Sohn geht auf eine Privatschule in England, muss eine falsche Identität annehmen, ohne zu begreifen, warum. Irgendwann fragen die Söhne, wie es denn mit dem Geld aussehe, ob sie sich darauf verlassen könnten, dass der Vater vorgesorgt habe. Er beruhigt die Familie, sie leben weiter auf großem Fuß. Wenige Monate später wird der Vater verhaftet und taucht nie wieder auf. Auf den Konten ist kaum noch Geld. Es ist das Jahr 1990. Die Familie glaubt drei Jahre, er sitze in einem ägyptischen Gefängnis. Da ist er schon lange an Gaddafi ausgeliefert worden.
Hisham Matar umkreist seinen Stoff in einer doppelten Bewegung, in der sich Gegenwart und Vergangenheit, Erinnerung und Erzählung von der Rückkehr im Jahr 2012 literarisch geschickt ineinander verweben. Gaddafi ist vertrieben, Hoffnungen und Befürchtungen für die neue Zeit halten sich die Waage. Die freigekommenen Verwandten erzählen von Folter, Gefängnissen, Hinrichtungen. 1996 verliert sich die Spur des Vaters nach einer Massenhinrichtung. Wäre er unter den Hingerichteten gewesen, hätte der Sohn es nicht spüren müssen? Matar lebte in jener Zeit in London in der Nähe der National Gallery. Nun sieht er im Tagebuch nach, was er an jenem Tag gemacht hatte. „Die Distanz hatte etwas Schwindelerregendes. Was mich erschaudern ließ, war die Tatsache, dass ich an dem Tag, an dem im Gefängnis meines Vaters 1270 Männer exekutiert wurden, mir ausgerechnet Édouard Manets „Erschießung des Kaiser Maximilians“ das Bild einer politischen Hinrichtung, als neues Objekt für meine Wache aussuchte.“
Näher an das Verschwinden des Vaters wird Hisham Matar nicht herankommen. Dabei ist er sogar bereit gewesen, sich mit dem Teufel einzulassen. Mehrmals kam es zu bizarren, konspirativen Treffen mit Saif al-Islam, Gaddafis Sohn, in der Hoffnung, Informationen über den Vater zu erhalten. Blairs Normalisierungspolitik gegenüber Gaddafi, von Matar scharf kritisiert, hatte die Begegnung möglich gemacht. Und das libysche Regime wollte den Schriftsteller ruhigstellen, der mit seinen Artikeln und Unterschriftsaktionen den Honeymoon zwischen Gaddafi und dem Westen zu verderben drohte. Während der Sohn des Oppositionellen immer noch hoffte, dass der Vater lebt, verlegte sich der Sohn des Diktators auf eine Mischung aus Hinhaltetaktik, Erpressung und Bestechung.
Gaddafi ist tot, Saif al-Islam in der Gewalt einer libyschen Miliz, aber Hisham Matar weiß bis heute nicht, was mit seinem Vater passiert ist. Die Zerstörung des Landes, so der Autor, hat Gaddafi selbst vorbereitet, als er die Parole ausrief: „Die wahre Demokratie liegt in der Herrschaft der Massen, und die Massen sind zu bewaffnen.“ Matar schließt: „Das Unheil, das auf den Fall Gaddafis folgte, ist weit mehr eine Folge seiner Diktatur als der Revolution.“ Dann ist freilich auch der jetzt von Libyen nach Europa zurückschwappende Terror mehr eine Folge der jahrzehntelangen, oft vom Westen geförderten Diktaturen als der verunglückten Revolutionen gegen sie.
Libysche Geschichte und die frustrierende Erfahrung der Väterrecherche erhellen sich in diesem Text wechselseitig, limitieren einander aber zugleich. Die obsessive Fixierung auf den Vater ist nicht nur verständlich, sondern zuweilen auch befremdlich. Man muss kein Psychologe sein, um zu erahnen, woran das liegt. Die ernüchternde Wahrheit lautet, dass der Vater die Liebe zur Familie und das Wohlergehen seiner Kinder dem politischen Kampf gegen Gaddafi geopfert hat. Doch heute gilt er in ganz Libyen als Märtyrer für eine gerechte Sache, und nicht zuletzt die alten Familienstrukturen würden eine unverhohlene Abrechnung mit dem Vater als schweren Tabubruch erscheinen lassen. Hisham Matars „Die Rückkehr“ ist daher kein arabischer „Brief an den Vater“. Die Wut und die Verzweiflung des Autors bleiben am Ende so unerlöst wie der verschollene Vater und das ganze libysche Volk.
Hisham Matar: Die Rückkehr. Auf der Suche nach meinem verlorenen Vater. Aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence. Luchterhand Verlag, München 2017. 287 Seiten, 20 Euro. E-Book 15,99 Euro.
Mehrmals trifft er Gaddafis Sohn,
um etwas über den
Verbleib seines Vaters zu erfahren
Hisham Matar wuchs in Libyen, Ägypten und England auf, wo er heute lebt und auf Englisch schreibt.
Foto: Tina Hillier/Luchterhand
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.05.2017

In jeder Zelle war der Diktator zu hören
Preisgekrönt: Hisham Matars Nachforschungen über seinen in Gaddafis Kerker verschwundenen Vater

Hisham Matar war neunzehn Jahre alt, als sein Vater, ein in Libyen bekannter Oppositioneller, aus Kairo entführt wurde. Sechs Jahre lang hörte die Familie nichts von ihm. Erst im Frühjahr 1996 erreichte sie ein Brief, ein zu einem winzigen Quadrat gefaltetes Papier, überbracht von einem Boten, der aus Furcht vor ungebetenen Zuhörern im Wohnzimmer die Musik aufdrehte, bevor er das Schreiben überreichte. Es bestätigte, was sich Hisham Matar bis dahin zu denken geweigert hatte: Jaballa Matar saß in Abu Salim, dem berüchtigten Kerker des Regimes in Tripolis.

Es war, so schreibt Hisham Matar in seinem mit dem Pulitzerpreis und gerade erst mit dem englischen Folio-Preis ausgezeichneten Buch, nicht ungewöhnlich, dass libysche Oppositionelle auch im Ausland von Gaddafis Schergen entführt oder ermordet wurden. Aber das Wissen um diese Gefahr, das den Vater immerhin veranlasst hatte, häufig eine Waffe bei sich zu tragen und die Unterseiten seiner Autos nach Bomben abzusuchen, hatte ihn weder vor ihr bewahrt, noch dürfte es ihn auf sein Schicksal vorbereitet haben. Das gilt auch für die Zurückgebliebenen. Von dem Moment an, in dem sein Vater verschwand, stand das Leben von Hisham Matar im Zeichen von dessen Abwesenheit. Sie führte ihn eines Tages in Paris an die Ufer der Seine, deren dunklem Rauschen er nur knapp widerstand, und nährte über die Jahre ein zur Obsession mutierendes Bemühen, so viele Informationen wie möglich zu sammeln, um Gewissheit zu erlangen.

Dieser Wunsch spricht aus jeder Seite seines Buches. Hisham Matar sucht nach Spuren und liest in allem - in Gesten und Gesichtern, auf Fotos und Gemälden, an Häuserfassaden und Kirchenportalen, in Geschichte und Gegenwart. Allerdings, und darin gründet die ungeheure Spannung seines Buches, von der ausnahmsweise nichts verlorengeht, wenn man verrät, dass Matars Suche vergebens ist, allerdings ergeben diese Spuren und Zeichen nie ein vollständiges Bild, sondern bleiben immer Fragmente einer Geschichte, die kein Ende hat und keiner Logik folgt.

In den Mittelpunkt seines Buches stellt Matar eine Reise, die ihn im März 2012 nach Benghasi zurückführte. Jahrzehnte hatte er im Exil verbracht und nie gewusst, ob er wieder zurückkehren könnte, dann aber genau jene kurze Zeitspanne erwischt, in der nach Gaddafis Sturz tatsächlich ein Hauch von Hoffnung in der Luft lag. Er traf Verwandte wieder, die er mehr als dreißig Jahre nicht gesehen hatte. Seinen Cousin, den Juristen Marwan, beispielsweise, der mit anderen Richtern und Anwälten gerade versucht, rechtsstaatliche Strukturen aufzubauen, um die künftige Gerichtsbarkeit von Libyen vor politischer Einflussnahme zu schützen. Und seinen Onkel Mahmud, der gemeinsam mit seinem Vater sowie drei weiteren Verwandten ins Gefängnis nach Abu Salim verschleppt worden war und erst freikam, als Gaddafi 2011 vergeblich versuchte, mit der Freilassung einzelner politischer Gefangener, die Gemüter im Land zu beruhigen.

Die Begegnung mit seinem Onkel Mahmud ist eine, die Hisham Matar gleichermaßen sucht und fürchtet. Denn Mahmud hat mit dem Vater lange in demselben Gefängnis gesessen und kennt das Leiden der Gefangenen. Matar aber hört nicht nur zu, wenn Mahmud davon erzählt, von den endlosen Stunden, in denen die Gefangenen aus Lautsprechern in jeder Zelle mit den Volksreden von Gaddafi beschallt wurden, in einer Lautstärke, die die Plastikflaschen auf dem Boden hüpfen ließ. Er sieht das Leid auch und erweist sich als ebenso begnadeter Beobachter wie Erzähler, wenn er seinen Onkel etwa beim Gang zum Gebet mit den Worten beschreibt: "Seine Haltung dabei, seine schlanke Gestalt und die jungenhafte Agilität seiner Bewegungen, schien wie eine Auflehnung gegen die Auslöschung - ein Zeichen seines individuellen Charakters und zugleich Teil des alten menschlichen Kampfes gegen die Sterblichkeit. Es brachte eine Distanz zwischen ihn und die Welt, die wie der Fächer, den das Netz eines Fischers auf der Wasseroberfläche hinterlässt, nur kurz zu erkennen war."

Diese kurzen, oft messerscharfen Porträts reiht Matar an Gedanken über das Exil und die Heimat, an Episoden aus der Geschichte Libyens, Rückblenden in seine eigene Vergangenheit und die Ergebnisse seiner Ahnenforschung. Nie folgt eine dieser Passagen zwingend auf eine andere, nichts scheint aufeinander aufzubauen. Doch gerade durch das collagenartige Erzählen, durch die großartige Komposition dieses Stückwerks veranschaulicht Matar, wie tief die Willkür von Gaddafis Terrorregime sein Leben durchdrungen hat. Wie ruhelos er seit dem Verschwinden seines Vaters um diese eine Leerstelle kreist.

Jahrelang hat Hisham Matar versucht zu erfahren, was genau mit dem Vater geschehen ist. Mit Hilfe von schreibenden Freunden und dem internationalen PEN gelang es ihm, so großen öffentlichen Druck aufzubauen, dass die Menschenrechtslage in Libyen sogar im britischen Oberhaus thematisiert wurde. Der damalige Außenminister David Miliband kam nicht umhin, ihm eine Audienz zu gewähren, in der er versprach, der britische Botschafter werde in Tripolis alle zwei Wochen nach dem Verbleib von Jaballa Matar sowie anderer Gefangener fragen. Auf dem Höhepunkt dieser Kampagne suchte selbst einer von Gaddafis Söhnen, Saif al-Islam, der sich im Westen gern als liberaler Reformer gab, den Kontakt zu Hisham Matar. Sie trafen sich in einem Londoner Hotel. Saif al-Islam versprach zu helfen. Man schrieb sich E-Mails. Schon bald, schrieb Saif al-Islam, bald könne er Matar alles verraten. Aber er verriet nichts, er hielt ihn nur hin.

Die Lücke bleibt bestehen. Eine andere aber schließt sich langsam, und daran hat Hisham Matar mit seinem beeindruckenden Buch einen gewissen Anteil. Vierzig Jahre lang hat Muamar al-Gaddafi in Libyen geherrscht und alles zerstört, was zum Leben freier Menschen gehört. Bücher, Zeitungen, Musik, Filme, Theater und Kinos waren so lange verboten, bis es kaum mehr jemanden gab, der sich traute, einen künstlerischen Gedanken zu hegen. Zu den wenigen Schriftstellern, die Libyen in dieser Zeit hervorgebracht hat, zu Ibrahim Al-Koni, Alessandro Spina und Mansour Bushnaf, ist nun aber einer hinzugekommen. Das ist kein kleiner Sieg für Hisham Matar.

LENA BOPP

Hisham Matar: "Die Rückkehr". Auf der Suche nach meinem verlorenen Vater.

Aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence. Luchterhand Verlag, München 2017. 287 S., geb., 20,- [Euro].

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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

In seinem Buch "Die Rückkehr" erzählt Hisham Matar die Geschichte seines Vaters Jaballa Matar, der als Sekretär der libyschen UN-Vertretung und Oppositioneller im Jahre 1990 vom libyschen Geheimdienst entführt wurde und in Gaddafis Folterkellern spurlos verschwand, erklärt Susanne Mayer in ihrer hymnischen Besprechung. Im Gegensatz zu Matars poetischen Romanen besticht dieses Erinnerungsbuch durch eine geradezu "karge" Erzählweise, fährt die Kritikerin fort, die staunt, wie "pedantisch" der Autor seine Reiseroute nach Libyen, die einzelnen Gespräche und Begegnungen mit der Familie nahestehenden Menschen oder Zeugen der politischen Geschehnisse protokolliert. Aber das Buch vermag weit mehr als von einem erschütternden Familiendrama und der obsessiven Suche nach dem Vater zu erzählen, versichert Mayer: Bewegt liest sie Matars Erinnerungen an seine Kindheit in Tripolis und im Exil, erfährt einiges über die libysche Geschichte und bewundert, wie nüchtern der Autor Szenen "absurder Abgründigkeit" beschreibt, etwa wenn er schildert, wie er in einem Luxushotel auf den Sohn Gaddafis trifft oder der Bruder seines Vaters nach 21 Jahren aus der Haft entlassen wird.

© Perlentaucher Medien GmbH
»So zurückhaltend der Stil ist, so komplex, so virtuos konstruiert ist dieses Buch, der Erzähler bemüht sich um Nüchternheit, gerade in Szenen absurder Abgründigkeit.« Susanne Mayer / DIE ZEIT