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Rea liebt ihren Mann Peer. Und Peer liebt Rea. Eigentlich. Doch nach siebzehn Jahren Ehe flüchtet er sich in die Onlinewelt. Ist sie, Mutter und Professorin, für ihn noch begehrenswert? Und wer ist der Unbekannte, der ihr sinnliche Nachrichten schickt?
In der Stadt am Alpenrand wühlt der Föhn den See auf - und die Menschen. Auch Rea, Mutter zweier Kinder, wird an einem stürmischen Sommerwochenende davongetragen. Bei einer Bergpartie, die langersehnte Abwechslung in die Ehe mit ihrem Mann Peer bringen soll, lässt sie sich auf einen Fremden ein, wird süchtig nach den erotischen Begegnungen im…mehr

Produktbeschreibung
Rea liebt ihren Mann Peer. Und Peer liebt Rea. Eigentlich. Doch nach siebzehn Jahren Ehe flüchtet er sich in die Onlinewelt. Ist sie, Mutter und Professorin, für ihn noch begehrenswert? Und wer ist der Unbekannte, der ihr sinnliche Nachrichten schickt?

In der Stadt am Alpenrand wühlt der Föhn den See auf - und die Menschen. Auch Rea, Mutter zweier Kinder, wird an einem stürmischen Sommerwochenende davongetragen. Bei einer Bergpartie, die langersehnte Abwechslung in die Ehe mit ihrem Mann Peer bringen soll, lässt sie sich auf einen Fremden ein, wird süchtig nach den erotischen Begegnungen im Netz. Zur gleichen Zeit verfällt Peer einer flüchtigen Geliebten, die er Jahre zuvor in der virtuellen Realität schon einmal getroffen hat. Aber während die Eltern ihre kleinen Fluchten genießen, kosten die Kinder von ungleich giftigeren Früchten. Urs Augstburger erzählt von kleinen Fluchten und großen Konsequenzen, von heutigen Versuchungen und zeitlosen Sehnsüchten.
Autorenporträt
Augstburger, UrsUrs Augstburger, geboren 1965 in Brugg, hat acht Romane publiziert und feierte mit dem Bergkrimi »Schattwand« seinen literarischen Durchbruch.
Zuletzt erschienen von ihm bei Klett-Cotta »Als der Regen kam« und »Kleine Fluchten«.
Der Autor lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Ennetbaden.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.11.2015

Alles erlaubt bei Südwind
Urs Augstburger drängt es an die frische Luft und ins Netz

Wenn der Föhn von Süden her weht, sind die Schweizer offenbar völlig durch den Wind. In Urs Augstburgers achtem Roman jedenfalls gehen unter dem Motto "Alles erlaubt bei Südwind" praktisch alle der zahlreichen Figuren aus sich heraus und machen Sachen, für die sie sich sonst schämen. Peer etwa, der kindsköpfige Nerd, der Games und Apps für den Outdoor-Ausrüster Nordstern entwickelt, lässt sich von seiner neuen schwedischen Vorgesetzten, der coolen, rattenscharfen Dordi Larsson, anmachen; schließlich kennt er sie noch unter dem Namen Baronin D. aus seiner Zeit im Second-Life-Universum. Peers Frau Rea, nach siebzehn Jahren ehelicher Routine ohne Körpergefühl und Selbstbewusstsein, sucht trotz ihrer Abneigung gegen Facebook, Twitter und den ganzen Internetkram auch dort Abwechslung und Trost bei Fremden. Auf den Nordstern-Seminaren und Meetings wird mehr geflirtet als gearbeitet; selbst der schwedische CEO, der Personalchef und die schweigsame Freeride-Ikone Dan Reisinger scharwenzeln um Rea herum, vor allem, nachdem sie Nacktbilder von sich im Schaumbad zu posten beginnt.

Reas Kinder lassen sich auf noch gefährlichere Spielchen mit Fremden ein: Die pubertierende Tochter Stina verfällt einem Hallodri, Moritz einem "Bienenzauberer". Reas Schwester, soeben aus ihrer Wahlheimat Griechenland an die Fleischtöpfe der Familie geflohen, wirft begehrliche Blicke auf ihren Schwager. Reas Freundin Samten, Tibetanerin und Designerin von ausgeflippten erotischen Dessous, ermuntert Alt und Jung zu kleinen Fluchten aus der Schweizer Spießigkeit.

Der Roman verhandelt die Verlockungen und Gefahren des Netzes für vernachlässigte Ehefrauen, verunsicherte Väter, überbehütete Kinder und gestresste Angestellte auf fast vierhundert Seiten ziemlich erschöpfend. Augstburger beschreibt die Probleme von Online-Intimität, sexueller Identitätssuche und Selbstoptimierung in Beruf und Privatleben, Netz und Wirklichkeit, auf der Alm und im Büro, bei Ey-geil-Jugendlichen und Erwachsenen, bei naturverbunden Imkern und entwurzelten IT-Spezialisten. Zwar schreibt Augstburger seine Romane noch mit der Hand, aber er kennt sich aus mit der Materie. Als Filmredakteur beim Schweizer Fernsehen zitiert er die Sexparty aus Kubricks "Eyes Wide Shut"; den Bienenzüchter aus Mano Khalis Film "Der Imker" lässt er sogar leibhaftig auftreten. Und weil heute bekanntlich viel geliked und gemailt wird, kommuniziert Augstburger gern in kurzen SMS-Botschaften und "Twittersätzen". Seine Romane präsentiert er seit einigen Jahren mit Hilfe von Schauspielern, Musikern und Videos als multimediale "Seh- und Hörspiele". Im Buch allerdings ist seine Kreuzung aus Online-Erotik und Outdoor-Sport, Kitsch und Killerbienen ein wenig konfus und die phantasielose Prosa nur bei Südwind erträglich.

M.H.

Urs Augstburger: "Kleine Fluchten". Roman.

Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2015. 396 S., geb., 17,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Allzu fantasielos ist die Prosa von Urs Augstburger dem M. H. zeichnenden Rezensenten. Wenn Augsburger in seinem achten Roman anhand einer Reihe von Menschen im Umkreis eines Outdoor-Ausrüsters von den Fährnissen des Online-Lebens und -Liebens berichtet, von Alltagsfluchten, sexueller Orientierungslosigkeit und Selbstoptimierung, merkt der Rezensent zwar, dass der Autor sich auskennt mit der Materie. Die Mischung aus Outdoor, Online und Kitsch sagt ihm jedoch überhaupt nicht zu.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein Roman, mit leichter Hand geschrieben. Spannend, wendungsreich, mit durchaus nachhaltiger Wirkung.« Gabi Rüth, WDR5 Scala, 3.11.2015 »In seinem neuen Roman "Kleine Fluchten" verbindet Urs Augstburger Wetterkapriolen mit erotischen Abenteuern. Darin wirbelt der Südwind in einer Stadt am Alpenrand nicht nur den See auf. Es heisst, er habe auch einen Einfluss auf die Menschen. Er bringt besonders das Eheleben der Familie Richter ins Wanken.« Susanne Weiss, Aargauer Zeitung, 10.09.2015 »Ein treffend gezeichnetes Eheportait mit vielen Facetten heutiger Versuchungen.« Margit Lustenberger, Sempacher Woche, 29.10.2015 »Ein Familien- und Beziehungsroman der Extraklasse! In diesem Roman geht es um die ganz normalen Dinge des Alltags, um die Schwierigkeiten der Familien und der Ehe, des Erwachsenwerdens, den erotischen Gefahren, die lauern. Diese "kleinen" Dinge sind so groß erzählt, dass man vor diesem Roman nicht flüchten kann. Er verfolgt einen, bis zum Schluss.« Alex Dengler, Denglers Buchkritik, 7.9.2015