Aus psychoanalytischer Perspektive konzipiert der Autor eine Entwicklungspsychologie der Vater-Sohn- Beziehung. Er schildert die zentralen Entwicklungsstationen der Vater-Sohn-Beziehung von der Geburt bis ins hohe Alter. Dabei stellt er empirische entwicklungspsychologische Befunde zusammen und beleuchtet sie kritisch. Psychoanalytische Interviews mit vaterlosen Söhnen aller Altersstufen veranschaulichen die individuellen Folgen von Vaterlosigkeit auf lebendige Art. Ein Blick auf die »vaterlose Gesellschaft« des 21. Jahrhunderts rundet das Buch ab. Zielgruppe: - PsychoanalytikerInnen - Entwicklungspsychologen - Betroffene …mehr
Aus psychoanalytischer Perspektive konzipiert der Autor eine Entwicklungspsychologie der Vater-Sohn- Beziehung. Er schildert die zentralen Entwicklungsstationen der Vater-Sohn-Beziehung von der Geburt bis ins hohe Alter. Dabei stellt er empirische entwicklungspsychologische Befunde zusammen und beleuchtet sie kritisch. Psychoanalytische Interviews mit vaterlosen Söhnen aller Altersstufen veranschaulichen die individuellen Folgen von Vaterlosigkeit auf lebendige Art. Ein Blick auf die »vaterlose Gesellschaft« des 21. Jahrhunderts rundet das Buch ab.
Lothar Schon, Dr. phil., Dipl. Psych., war Psychoanalytiker und Dozent für psychoanalytische Entwicklungspsychologie und Krankheitslehre an verschiedenen psychotherapeutischen und psychoanalytischen Ausbildungsinstituten.
Inhaltsangabe
Einleitung 11 Erster Teil: Vater und Sohn - eine Beziehung fürs Leben? 15 1 Sehnsucht nach dem Sohn: Phantasien über den ungeborenen Sprössling 19 Die Umkehrung der Vater-Sohn-Beziehung 20 Die Erweiterung und das Überleben des eigenen Selbst 21 Der Wunsch nach einem Sohn als Ausdruck homosexueller Strebungen 23 Angst vor dem Sohn 24 2 Väter am Wickeltisch: Konkurrenz mit den Müttern oder primäre Väterlichkeit? 25 Die früheste Vater-Kind-Beziehung 25 Die Bedeutung der frühesten Beziehung zwischen Vater und Sohn 31 Umgang mit dem männlichen Säugling 32 Vorläufer einer männlichen Geschlechtsidentität 33 3 Zweites und drittes Lebensjahr: Befreier oder Störenfried? 36 Der Vater als »Befreier« 40 Der Vater als Störenfried und Rivale 42 Der Vater als »einer, der so ist wie ich« 43 Die Rolle der Mutter für die Beziehung zwischen Vater und Sohn und die drei Dimensionen der Vaterschaft 44 4 Viertes bis sechstes Lebensjahr: Hetero- und Homosexuelles zwischen Vater und Sohn 47 Der gegengeschlechtliche Dreieckskonflikt 47 Der gleichgeschlechtliche Dreieckskonflikt 50 Rivalität und Liebe: Bedeutung des ödipalen Vaters und Ergebnisse des vollständigen Dreieckskonflikts 53 5 Zwischen Schulbeginn und Pubertät: Väterliche Rückendeckung erwünscht! 57 6 Ein Sturm kommt auf: Symbolischer Vatermord in der Adoleszenz 61 Ent-Idealisierung des Vaters: Anfang oder Ende? 62 Überlegungen zum homosexuellen Begehren des Sohnes 64 Der Sohn als ebenbürtiger Rivale 68 7 Väter und erwachsene Söhne 70 Übergang ins junge Erwachsenenalter 70 Übergang zur Vaterschaft 72 Das mittlere Erwachsenenalter 73 Der Tod des Vaters 74 8 Die Bedeutung des Vaters in unterschiedlichen Entwicklungsphasen 76 Zweiter Teil: Sohn ohne Vater - ein Mangel fürs Leben? 77 9 Allein mit der Mutter 82 Familie B. 83 George (4 Jahre): Der kleine Ritter 91 Pierre (3 Jahre): Einer, der Ritter und Piraten versenkt 99 10 Geschlechtsidentität und Entwicklung der Sexualität 107 Peter (49 Jahre): Eine Nische in Neapel 111 11 Aggression und Vaterhunger 135 Familie A 139 Janosch (5 Jahre): Ein Spiel mit dem Feuer 146 David (7 Jahre): Der Rebell im schwarzen T-Shirt 154 12 Vaterlosigkeit als narzisstische Wunde 158 Alexander (41 Jahre): Meinem Vater verzeihe ich alles! 159 13 Entwicklung des Gewissens 179 Werner (56 Jahre): Der Vertriebene 182 14 Das Bild des abwesenden Vaters und die Suche des Sohnes nach dem Vater 206 Sascha (21 Jahre): An den Vater lass' ich keinen 'ran 208 15 Zusammenfassung und allgemeine Trends 230 Dritter Teil: Die Abschaffung der Väter als gesellschaftliches Phänomen 233 16 Die Enttäuschung der Massen am Vaterprinzip im Ersten Weltkrieg 235 17 Die vaterlose Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg 238 18 Bestandsaufnahme der vaterlosen Gesellschaft nach der Jahrtausendwende 241 Literatur 245 Angaben zum Autor 254
Einleitung 11 Erster Teil: Vater und Sohn - eine Beziehung fürs Leben? 15 1 Sehnsucht nach dem Sohn: Phantasien über den ungeborenen Sprössling 19 Die Umkehrung der Vater-Sohn-Beziehung 20 Die Erweiterung und das Überleben des eigenen Selbst 21 Der Wunsch nach einem Sohn als Ausdruck homosexueller Strebungen 23 Angst vor dem Sohn 24 2 Väter am Wickeltisch: Konkurrenz mit den Müttern oder primäre Väterlichkeit? 25 Die früheste Vater-Kind-Beziehung 25 Die Bedeutung der frühesten Beziehung zwischen Vater und Sohn 31 Umgang mit dem männlichen Säugling 32 Vorläufer einer männlichen Geschlechtsidentität 33 3 Zweites und drittes Lebensjahr: Befreier oder Störenfried? 36 Der Vater als »Befreier« 40 Der Vater als Störenfried und Rivale 42 Der Vater als »einer, der so ist wie ich« 43 Die Rolle der Mutter für die Beziehung zwischen Vater und Sohn und die drei Dimensionen der Vaterschaft 44 4 Viertes bis sechstes Lebensjahr: Hetero- und Homosexuelles zwischen Vater und Sohn 47 Der gegengeschlechtliche Dreieckskonflikt 47 Der gleichgeschlechtliche Dreieckskonflikt 50 Rivalität und Liebe: Bedeutung des ödipalen Vaters und Ergebnisse des vollständigen Dreieckskonflikts 53 5 Zwischen Schulbeginn und Pubertät: Väterliche Rückendeckung erwünscht! 57 6 Ein Sturm kommt auf: Symbolischer Vatermord in der Adoleszenz 61 Ent-Idealisierung des Vaters: Anfang oder Ende? 62 Überlegungen zum homosexuellen Begehren des Sohnes 64 Der Sohn als ebenbürtiger Rivale 68 7 Väter und erwachsene Söhne 70 Übergang ins junge Erwachsenenalter 70 Übergang zur Vaterschaft 72 Das mittlere Erwachsenenalter 73 Der Tod des Vaters 74 8 Die Bedeutung des Vaters in unterschiedlichen Entwicklungsphasen 76 Zweiter Teil: Sohn ohne Vater - ein Mangel fürs Leben? 77 9 Allein mit der Mutter 82 Familie B. 83 George (4 Jahre): Der kleine Ritter 91 Pierre (3 Jahre): Einer, der Ritter und Piraten versenkt 99 10 Geschlechtsidentität und Entwicklung der Sexualität 107 Peter (49 Jahre): Eine Nische in Neapel 111 11 Aggression und Vaterhunger 135 Familie A 139 Janosch (5 Jahre): Ein Spiel mit dem Feuer 146 David (7 Jahre): Der Rebell im schwarzen T-Shirt 154 12 Vaterlosigkeit als narzisstische Wunde 158 Alexander (41 Jahre): Meinem Vater verzeihe ich alles! 159 13 Entwicklung des Gewissens 179 Werner (56 Jahre): Der Vertriebene 182 14 Das Bild des abwesenden Vaters und die Suche des Sohnes nach dem Vater 206 Sascha (21 Jahre): An den Vater lass' ich keinen 'ran 208 15 Zusammenfassung und allgemeine Trends 230 Dritter Teil: Die Abschaffung der Väter als gesellschaftliches Phänomen 233 16 Die Enttäuschung der Massen am Vaterprinzip im Ersten Weltkrieg 235 17 Die vaterlose Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg 238 18 Bestandsaufnahme der vaterlosen Gesellschaft nach der Jahrtausendwende 241 Literatur 245 Angaben zum Autor 254
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Tilman Moser, selbst Schriftsteller und Analytiker, stellt ein tiefenpsychologisch orientiertes Buch vor, das durch Interviews und in gründlich recherchierten Einzelfällen (statt Reihenbefragung und Statistiken) dem Gefühl des Vaterverlustes nachspürt. Seine Befunde: zunächst mal kommt es darauf an, wie oder warum der Vater ausfällt. Ein toter Vater lässt sich idealisieren, resümiert Moser, während der noch lebende, aber im Streit geschiedene Vater im Kind große Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle auslöse. Häufiger vermittelten auch die Mütter ein negatives Vaterbild, je nachdem wie sie in der Beziehung gelitten hätten, in jedem Fall sei ihr Männerbild entscheidend für den Umgang mit dem Verlust. Dieser könne ebenfalls eher aufgefangen werden, wenn eine andere männliche Vertrauensperson erreichbar sei. Las sich das Buch für Moser über die ersten hundert Seiten etwas umständlich, da der Autor zuviel andere Autoren referiert, gewinnt das Buch für den Rezensenten schließlich bei den Fallgeschichten, die sachkundig und einfühlsam geschildert seien.