Marktplatzangebote
5 Angebote ab € 20,00 €
  • Gebundenes Buch

Dieses Buch gilt der Wiederentdeckung eines zu Unrecht Vergessenen. Die zwölf hier gesammelten Aufsätze zeigen, daß Gerhard Nebel nicht nur ein glänzender Schriftsteller und wortgewaltiger Polemiker war, sondern auch viele der Probleme unseres technischen Zeitalters früher gesehen hat als andere. Nebels großes Projekt einer Neuinterpretation der griechischen Kultur umgehend, konzentriert sich diese Auswahl auf Näherliegendes: auf seine Essays über den modernen Zeitbegriff und den Fortschrittsgedanken, auf unseren Umgang mit der Natur, auf die Frage "Langeweile und Zivilisation". Doch zeigt…mehr

Produktbeschreibung
Dieses Buch gilt der Wiederentdeckung eines zu Unrecht Vergessenen. Die zwölf hier gesammelten Aufsätze zeigen, daß Gerhard Nebel nicht nur ein glänzender Schriftsteller und wortgewaltiger Polemiker war, sondern auch viele der Probleme unseres technischen Zeitalters früher gesehen hat als andere. Nebels großes Projekt einer Neuinterpretation der griechischen Kultur umgehend, konzentriert sich diese Auswahl auf Näherliegendes: auf seine Essays über den modernen Zeitbegriff und den Fortschrittsgedanken, auf unseren Umgang mit der Natur, auf die Frage "Langeweile und Zivilisation". Doch zeigt sich das Spektrum dieses Geistes nicht nur in seiner radikalen Kritik der Moderne, sondern auch in uns heute merkwürdig direkt berührenden Essays über "die Macht des Waldes" oder den "Rausch und die Unendlichkeit". Weder der Aufklärung noch dem Irrationalismus zuzuordnen, weder der Linken zugehörig noch Versuchungen von Rechts nachgebend, war Nebel ein aufregend unabhängiger Beobachter seiner Zeit. Und er war ein passionierter Reisender und Naturbeobachter; von seiner Lektüre zeugen sein großer, hier abgedruckter Aufsatz über Stefan George. Der Schriftsteller Gerald Zschorsch hat diese Auswahl aus dem Werk Nebels getroffen. Sebastian Kleinschmidt, Herausgeber von "Sinn und Form", stellt in einem engagierten Nachwort zum ersten Mal im Zusammenhang Leben, Werk und Aktualität Nebels dar.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.12.2000

Dialoge nur mit Trinkern
Wiederkehr eines Verdrängten: Essays von Gerhard Nebel, dem Meister der rauhen Fügung
„Lektionen für Zeitgenossen” nannte Gerhard Nebel eine Sammlung von kurzen Essays, die 1964 erschien. Die Lektionen hatten es in sich; es waren eher Leviten, die den Mitläufern des Zeitgeists gelesen wurden. Wenige Jahre vor der Revolte gegen eine „schwarze” Pädagogik und die fantasiezerstörende Leistungsschule (Summerhill sollte bald zum Kampfruf gegen sie werden) bekam man hier ein vehementes Plädoyer für das Gymnasium als eines „Instituts der Archaik” zu hören: „Wer begriffen hat, dass es dem Kind heilsam ist, zerstampft zu werden, wird ihm nicht Englisch und Französisch, sondern Latein verordnen. ” Je weniger humanistisch (im Sinne von human) das Gymnasium sei, umso mehr erfülle es seine Aufgabe. Das war die genaue Gegenformulierung zu dem, was unsereins sich damals unter einer menschenwürdigen Schule vorstellte. Gerhard Nebels Fortschrittskritik erschien mir als der Inbegriff eines reaktionären Weltbilds, das im Namen von Vernunft und Aufklärung zu überwinden war. Als ich den Autor wenige Jahre vor seinem Tod (1974) bei Ernst Jünger kennen lernte, begegnete mir statt des erwarteten Berserkers ein überaus freundlicher alter Herr.
Dem vergessenen Schriftsteller soll nun ein Band mit ausgewählten Essays zu neuer Leserschaft verhelfen. Die Zeichen stehen nicht ganz ungünstig; Botho Strauß erwähnt ihn anerkennend, und wirklich fehlt es nicht an stupenden Übereinstimmungen zwischen dem 1944 und dem 1903 Geborenen, was die radikale Kritik des „herrschenden Weltzustands” betrifft – und welcher wahrhaft Aufgeklärte möchte ihn noch verteidigen? Strauß wirft ihm „die Verhöhnung des Eros, die Verhöhnung des Soldaten, die Verhöhnung von Kirche, Tradition und Autorität vor”, Nebel spricht vom Tod des Glaubens, des Mythos, des Eros, der Lebensfreude, den die Zivilisation auf dem Gewissen hat – nur hat sie eben keines. Vollkommen einig sind sich die beiden (im Namen Nietzsches) im Hinblick auf den Verlust des Tragischen. „Verhängnisvoll ist es, keinen Sinn für Verhängnis mehr zu besitzen, unfähig zu sein, Formen des Tragischen zu verstehen. ” Dieser Satz von Botho Strauß könnte, allenfalls in etwas besserem Deutsch, auch von Nebel stammen.
Der Unterschied besteht darin, dass Nebel den Fortschritt verteufelt hat, als es noch zum konformen Ton gehörte, ihn zu feiern, während heute Fortschritt zur Negativvokabel geworden ist (was seinen rasanten Lauf keineswegs verlangsamt). Nebel war Schwimmer gegen den Strom, manche seiner rabiat überspitzten Formulierungen sind dadurch bedingt. Der Strom hat verschiedene Namen, die alle dasselbe meinen: Entzauberung, Entgöttlichung, Siegeszug der Rationalität, Verödung der Erdoberfläche und des Menschenherzens, Ausbreitung der Gleichheit, Vergessen des Seins, Siechtum der Transzendenz . . .
Witzig-böse, glanzvoll-polemisch schreibt Nebel gegen Aufklärung, Begrifflichkeit, Technik, Emanzipation des Subjekts, Uniformitätswüste, ontologische Armut an. Da wird die in den Atheismus treibende Rhetorik progressiver Theologen aufs Korn genommen oder an die Verklammerung von Kaffee und Aufklärung erinnert, was diesem Getränk nicht zur Empfehlung gereicht (Kaffeehäuser sind „Orte, an denen mythische Gefüge rational destruiert wurden”). Fruchtbarer freilich als die Totalverwerfung unserer schönen neuen Welt ist die aus der Mitte einer höchst vitalen Existenz unmittelbar hervorgehende Beschwörung der Gegenkräfte: der dionysischen Trunkenheit, der Erfahrung des Waldes, der Festlichkeit des Augenblicks, der im Strom der vergehenden Zeit als Wasserspiel nach oben steigt.
Sprung vom Tigerrücken
Nur mit Trinkern sei ihm, bekennt Nebel, die dialogische Zweiheit möglich, „die sich bilden muss, damit im wechselseitigen Geben und Nehmen das Gewitter der Wahrheit heranzieht und bestanden wird”. Der Leser wird Zeuge einer solchen Verschmelzung, vernimmt – aus einiger Entfernung – das Grollen und die Einschläge des Wahrheitsgewitters, wenn Nebel sich auf postume Gespräche mit Geistern einlässt, die sich dem „weltgeschichtlichen Prozess” der Aufklärung widersetzten, als Dionysiker im weitesten Sinn die Rolle von Lehrmeistern und Bundesgenossen spielen: Hamann, Nietzsche, Baudelaire, George, Max Weber, Borchardt, Heidegger. Der relativ pauschalen Verdammung des Zeitgeists entspricht – bei aller Dithyrambik – keine undifferenzierte Aufwertung seiner Antipoden. Nebel benennt sehr genau die Defizite seiner Eideshelfer: Nietzsche vermag die Langeweile der Zivilisation nicht zu überwinden, weil er – hierin eines Geistes mit Marx und Freud – keine Macht anerkennt, „die aus der Wirklichkeit in die seelische Realität hineingreift”, weshalb es nichts Langweiligeres gibt als die Ewige Wiederkunft des Gleichen, die wirtschaftlichen Produktivkräfte und das Mit- und Gegeneinander der Triebe. Georges Versagen besteht darin, dass er nicht begreifen wollte, was Hellas, wer Christus ist, dass er dem griechischen Bild des durch und durch hinfälligen, auf die Huld der Götter angewiesenen Menschen ebenso fremd gegenübersteht wie der christlichen Einsicht in seine Erlösungsbedürftigkeit. Und Borchardts Sprache fehlt die Transzendenz, sie bereite zwar den Empfang der Mächte vor, aber die Ankunft bleibe aus.
Der George-Aufsatz stammt aus einem der letzten Bücher Gerhard Nebels unter mehr als dreißig Publikationen, dem 1970 erschienenen Essay-Band Der Sprung von des Tigers Rücken. Das Raubtier, auf dessen Rücken wir alle dahin getragen werden, ist „unsere Welt der Autos, des Penicillins, der Atombombe, des verjauchten Wassers, der erodierten Böden, der chemisierten Umwelt, des mythoslosen Menschseins”. Die Bewegung, die sie hervorgebracht hat, ist unumkehrbar. „Ich taste unablässig die Situation ab, aber eine andere als eine unheilvolle Prognose will sich nicht einstellen. ” Es gibt nur die individuelle Lösung, die Chance und das Recht des Einzelnen, aus dem Prozess auszusteigen. Nebels aus dem Schmerz des Vermissens hervorgetriebenen Verlustanzeigen führen diese individuelle Lösung, den Sprung vom Tigerrücken vor – in jener rauen sprachlichen Fügung, deren Geschichte bis in die Antike zurückreicht und die in polarem Gegensatz zu den glatten Texten steht, die sich lesen lassen, „als ob man in Filzpantoffeln über einen gebohnerten Boden rutscht”. Wir haben es mit einem Meister der rauhen Fügung, mit Essayistik großen Stils zu tun.
ALBERT VON SCHIRNDING
GERHARD NEBEL: Schmerz des Vermissens. Essays. Ausgewählt von Gerald Zschorsch. Mit einem Nachwort von Sebastian Kleinschmidt. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2000. 287 S. , 39,80 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
…mehr

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.01.2001

Weinrausch und Unendlichkeit
Gerhard Nebel in einer neuen Auswahl · Von Lorenz Jäger

Kann man anderes über Gerhard Nebel sagen, als daß er im schönsten Sinn des Wortes ein ganzer Mann war? Mut, Kraft und vitale Freiheit - das ist der Eindruck, den dieser Denker auch heute auf den Leser macht. Kein Militarist, dazu hatte er zu lange in Strafbataillonen dienen müssen, sondern durchaus mit ausgebildetem Sinn für Schönheit, ja für liebenswürdige Schwächen. Aber einer, der wußte, daß es Lagen geben kann, in denen das Gespräch nicht weiterführt, und dann ließ er die Fäuste sprechen. An den Schluß seiner Auswahl aus den Schriften Nebels hat Gerald Zschorsch den Essay "Betta Splendens" gestellt, das Porträt eines kleinen siamesischen Kampffisches, den er im Aquarium beobachtete. "Es fehlt ihm", schreibt Nebel, "das Räuberische wie das Spielerische - dieser Kategorie steht er überhaupt sehr fern -, dagegen tritt der Zug des Überlegenden sehr stark hervor. In der Brunstzeit regiert er als schreckenerregender Despot das ganze Becken, er jagt große kräftige Haplochilusmännchen, deren Maul den dreifachen Umfang des seinen hat und gegen deren Raubtierfigur er den Eindruck eines behäbigen Spießbürgers macht, in die Ecken und hält sie dort, bis das Nest gebaut und die Jungen den Eiern entschlüpft sind." Nach allem, was man aus mündlicher Überlieferung von Gerhard Nebel weiß, darf man hier ein Selbstpoträt vermuten.

Wer indes in Nebel nur den Künder der Natur und eines neu-alten Mythos sieht, kennt seine Anfänge nicht. Diese lagen auf der politischen Linken; er gehörte der unorthodoxen "Sozialistischen Arbeiterpartei" an, die auch Willy Brandt zu ihren Mitgliedern zählte. Als nach 1933 an eine Fortsetzung der Lehrer-Laufbahn nicht mehr zu denken war, blieb er seiner abenteuerlichen Natur treu und ging erst nach Ägypten, später nach Kenia. Einen seiner bedeutendsten Essays veröffentlichte er im Krieg in der "Neuen Rundschau" unter dem unscheinbaren Titel "Im Fliegerhorst". Wie kaum eine andere Schrift dieser Zeit ist sie geeignet, einen Begriff von geistigem Widerstand zu geben: Nebel wischt jede veredelnde Bilderrede über die modernen Kampfflugzeuge beiseite, also die Metaphern des Raubvogels, des Adlers. Ihn erinnert alles nur an den uneleganten Flug der Insekten, das Motorengebrumm verwandelt sich in das böse Surren der Wespen - unausgesprochen, aber um so zwingender enthüllt sich der Sinn der Gleichnisrede: Es ist der Insektenstaat. Nebel wurde strafversetzt, der verantwortliche Redakteur der "Neuen Rundschau" entging der Verhaftung nur dadurch, daß er sich sofort freiwillig zur Wehrmacht meldete.

Alles verwandelte sich für Nebel in gewaltige, farbig-bedeutende Bilder. Der studierte Philosoph und Altphilologe entdeckte die Götter Griechenlands und die Natur in ihren von den Vorsokratikern bestimmten vier Elementarkräften, als Erde und Wasser, Luft und Feuer. Für den Verfasser zahlreicher Reisebücher, als der Nebel nach dem Krieg hervortrat, lag hier ein gangbarer Weg, Landschaften über die wissenschaftliche Beschreibung hinaus faßlich zu machen und in ihren konkreten Mischungsverhältnissen und Temperierungen darzustellen.

Dieser Stärke von Nebels Blick ist eine eigentümliche Taubheit verschwistert, die vor allem in seinen afrikanischen Impressionen, erschienen unter dem Elementar-Titel "Feuer und Wasser", hervortritt. Die anschaulichste Schilderung der Landschaft des Kontinents geht so völlig aus der menschlichen Umwelt der weißen kolonialen Herrenschicht hervor, daß man an dem Autor verzweifeln könnte. Nebel blieb befangen. Er ging so weit, Afrika die Kultur schlechtweg abzusprechen, und nicht mit den Ethnologen und dichterisch-spekulativen Anthropologen hat er sich identifiziert, nicht mit Frobenius oder Michel Leiris, sondern mit den abenteuernden Eroberern, mit einem Karl Peters oder Cecil Rhodes. Gewiß: Nach 1945 waren ihm die eigenen Schriften fragwürdig geworden; auch hier hatte er den Mut, das eigene Irren klar auszusprechen. Trotzdem bleibt ein schmerzlicher Eindruck zurück, wenn man sich vergegenwärtigt, was aus diesem Autor in Afrika hätte werden können, wenn er nicht schon das Wort "Soziologie" verabscheut hätte. Dort jedenfalls blieben die Götter für ihn stumm.

Man wird an solche merkwürdig unbelichteten Stellen denken, wenn man auch in dieser Auswahl auf Stellen trifft, die vollmundig das Ende der Kultur in der technischen Weltzivilisation diagnostizieren. Aber gerade weil Nebels Versuch, mit dem Mythos zu denken, nicht einfach abgetan ist, muß man ihn auch nicht idealisieren. Er war ein Autor, der bei aller Kontemplation ohne ein gerüttelt Maß an Kampfstellung und Provokation gegen die aufgeklärte Öde einer Zeit, die sich im Bild der Organisation erkannte, keine Seite schreiben konnte.

Es ist einer der interessantesten Züge der von Gerald Zschorsch getroffenen Auswahl, daß ein Dichter sie getroffen hat. Nebels Gedanken über die Sprache bilden gleichsam ihre Säulen, man findet die großen Essays über Hamann und Stefan George. Zum zweiten ist es eine Auswahl, die der mittleren Generation unter den Heutigen besonders wertvoll sein muß, weil sie hier ihre Jugend in merkwürdigen Spiegelungen wiederfinden können. Nicht nur die durchaus unerwartete Sympathie, die der ehemalige Lehrer für die "Gammler" in der Mitte der sechziger Jahre aufbringt, gehört dazu. Der Essay "Weinrausch und Unendlichkeit", erstmals 1970 erschienen, gibt eine Analyse der Drogenkultur in ihren Anfängen. Gewiß: Vieles ist auch hier von außen gesehen, literarisch gefiltert durch Lewins legendäre "Phantastica" und Baudelaires "Künstliche Paradiese". Aber der Kern ist echt: "Meine geistige Entwicklung ging von Rausch zu Rausch", schreibt Nebel, der ein Zecher von Graden gewesen sein muß. Neben dem sehr verständigen Lob des Weins und dem differenzierteren der Biere, dem Preis der Symposien finden sich aber auch Ausfälle gegen die modernen Partys und ihr spezifisches Stimulanz, den Sekt: Ohne solches gelegentliches Poltern wäre Nebel eben nicht der gewesen, der er war.

Das eigentlich Große aller Lebens- und Gedankenexperimente, mit denen Nebel der verwalteten Welt zu entkommen suchte, ist freilich die geistige Gewissenhaftigkeit dieses Mannes, der sich mit einem ästhetisierenden Neuheidentum nicht begnügen wollte. Der Kommentar zu Jüngers Diktum "Gott und Götter" dürfte zum Besten gehören, was Nebel geschrieben hat. Anachronistisch mutet der Glaube an, der ihn den Gott des Paulus, Luthers und Hamanns finden ließ, aber er ist auch der Widerstand, der Nebels Gedanken erst herausfordert. "Ursprünge des Denkens sind ja Freiheit und Entwurzelung", schreibt er einmal. Der konservative Anarchist hat den Modernisten Adorno, mit dem ihm der Geburtsjahrgang 1903 gemeinsam war, nicht geschätzt. Aber in diesem einen Satz treffen sich die Antipoden.

Nebel suchte nach den Momenten, in denen dieses Leben auf ein höheres auftrifft. Analysen der Zeiterfahrung, der Langeweile wie der hohen Momente sind es, die den philosophischen Hintergrund seiner Schriften bilden. Der Mythos - das ist ja nicht nur die literarische, rhetorisch konstruierte Göttererzählung. Mythen sind Inbegriffe von Wirklichkeiten. Der Rückweg zur Wirklichkeit und zur Erfahrung, der nach dem Ende der Ideologien fällig ist, geht über einen Weg, auf dem auch Gerhard Nebel war.

Gerhard Nebel: "Schmerz des Vermissens". Essays. Ausgewählt von Gerald Zschorsch. Mit einem Nachwort von Sebastian Kleinschmidt. Klett-Cotta-Verlag, Stuttgart 2000. 286 S., geb., 39,80 DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Rezensent Ralf Vollmann fühlt sich von diesen vergessenen Essays des Ernst-Jünger-Freundes nicht mehr angesprochen. Dessen Sätze findet er halb beschwörend, halb polternd, halb fließend und halb abrupt. Nebel selbst wird vom Rezensenten als "Brausekopf" beschrieben: "polemisch, unsachlich beleidigend, überheblich". Nur im Ernst-Jünger-Kontext hat dieser Autor in Vollmanns Augen noch eine Bedeutung.

© Perlentaucher Medien GmbH