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Er arbeitet als Museumswärter, tut seinen Job phantasielos, aber korrekt. Bis auf eine Obsession: er hält sich für das Musterbeispiel an Eleganz und Distinguiertheit. Und dies läßt er seine Besucher spüren, indem er sie maßregelt. Eines Tages stößt er, der eigentlich völlig ungebildet und unbelesen ist, auf die Schriften von Blaise Pascal, auf die "Pensees", und fängt nun seinerseits zu denken an. Diese Lektüre verändert sein Leben, sie gibt seinem Dasein eine philosophische Grundlage. Es ist irrwitzig, aus dem Mund dieses wenig einnehmenden Menschen fundamentale Wahrheiten zu erfahren und…mehr

Produktbeschreibung
Er arbeitet als Museumswärter, tut seinen Job phantasielos, aber korrekt. Bis auf eine Obsession: er hält sich für das Musterbeispiel an Eleganz und Distinguiertheit. Und dies läßt er seine Besucher spüren, indem er sie maßregelt. Eines Tages stößt er, der eigentlich völlig ungebildet und unbelesen ist, auf die Schriften von Blaise Pascal, auf die "Pensees", und fängt nun seinerseits zu denken an. Diese Lektüre verändert sein Leben, sie gibt seinem Dasein eine philosophische Grundlage. Es ist irrwitzig, aus dem Mund dieses wenig einnehmenden Menschen fundamentale Wahrheiten zu erfahren und seine Gesellschaftskritik zu hören.
Doch er, der nicht viel mehr ist als eine lästige Fliege, hat auch eine menschliche Seite, die anrührt: das Kind, das er war. Gedemütigt, geschlagen und "tausendmal getötet" von einem monströsen Vater, der seiner Familie das Leben zur Hölle gemacht hat. Die Angst, die Wut. Bis er eines Tages ausrastet.
Autorenporträt
Lydie Salvayre, Tochter spanischer, aus politischen Gründen emigrierter Eltern, ist Kinderpsychologin und publiziert seit neun Jahren. Ihr Roman, "Das Gewicht der Erinnerung", ein enormer Erfolg in Frankreich, wurde von der literarischen Zeitschrift "Lire" zum besten Buch des Jahres 1998 gewählt und mit dem hochdotierten "Prix Novembre" ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Sacha Verna ist ungemein beeindruckt von diesem Roman. Ein Ich-Erzähler sitzt im Gefängnis und gibt Untersuchungsrichter, Psychiater und Anwalt "verdächtig bereitwillig" Auskunft über sein Leben, das mit einem Verbrechen endete. Schuld sind ein bösartiger Vater, der Mutter und Sohn quälte und Stalin anbetete, und Blaise Pascal. Ausgerechnet dessen Pensées haben den Helden nämlich dazu verführt, sich mit seinem Vater auseinanderzusetzen, erzählt Verna. Fatalerweise wurde er seinem Vater dabei immer ähnlicher, schreibt die Rezensentin fasziniert. Salvayres Roman sei "Psychogramm und Geständnis, Kindheitserinnerung und Krankengeschichte" in einem. Die Rezensentin bewundert die Leichtigkeit, mit der es die Autorin es verstehe, den Leser in den Bann dieses Mannes zu ziehen, der "Lächerlichkeit und verzweifelte Würde" in sich vereine. Kein "sentimentales Histörchen" über einen grausam und zutiefst verletzten Menschen werde hier geliefert, sondern eine "perfid präzise Studie der Spezies Mensch", die Salvayre "meisterhaft" in Szene setzt, lobt Verna. Zudem sei es ihr gelungen, eine "glänzende Satire auf jenes bildungsbeflissene Bürgertum" abzufassen, das in Strandkleidung durch die Museen wetze und Kunstwerke am liebsten auf Kaffeetassen bewundere, meint Verna und fügt in einem letzte Satz an, dass diese "abgründige Prosa" auch Lesern gefallen wird, die nicht unbedingt den "Tiefgang" einlegen wollen.

© Perlentaucher Medien GmbH
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