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Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2016 (Jugendjury)
Von der preisgekrönten Autorin von 'Verkauft' - Ein Jugendroman über die Schreckensherrschaft der Roten Khmer in Kambodscha
Als Arn Chorn Pond noch ein Junge ist, übernimmt das radikale kommunistische Regime der Roten Khmer die Macht in Kambodscha. Es folgt ein schrecklicher Völkermord, dem zwei Millionen Menschen zum Opfer fallen - ein Viertel der gesamten Bevölkerung. Arn hat überlebt. Doch der Preis dafür war hoch. Denn er ist selbst zum Täter geworden. Und es ist ihm schwer gefallen, den Tiger in seinem Herzen zu…mehr

Produktbeschreibung
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2016 (Jugendjury)

Von der preisgekrönten Autorin von 'Verkauft' - Ein Jugendroman über die Schreckensherrschaft der Roten Khmer in Kambodscha

Als Arn Chorn Pond noch ein Junge ist, übernimmt das radikale kommunistische Regime der Roten Khmer die Macht in Kambodscha. Es folgt ein schrecklicher Völkermord, dem zwei Millionen Menschen zum Opfer fallen - ein Viertel der gesamten Bevölkerung.
Arn hat überlebt. Doch der Preis dafür war hoch. Denn er ist selbst zum Täter geworden. Und es ist ihm schwer gefallen, den Tiger in seinem Herzen zu bändigen.

Schonungslos und brutal erzählt Patricia McCormick von den Killing Fields. Es braucht nachhaltig beeindruckende Bücher wie dieses, um aufzuzeigen, zu welchen Grausamkeiten Menschen fähig sind und welche Fehler sich niemals wiederholen dürfen.

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Autorenporträt
Patricia McCormick arbeitete zunächst als freie Mitarbeiterin für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. Dann studierte sie Kreatives Schreiben und ist seitdem als Autorin tätig. Für ihre Romane erhielt sie zahlreiche internationale Auszeichnungen, u.a. den Gustav-Heinemann-Friedenspreis. Sie lebt mit ihrer Familie in New York, USA.

Literaturpreise:

'Verkauft':
Ausgezeichnet mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis 2009
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2009 (Kritikerjury)
Auf der Auswahlliste zum Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2009
Nominiert für den National Book Award (USA)
Ausgezeichnet mit dem LUCHS
Liste der besten 7 Bücher
Eule des Monats

'Versehrt':
Die besten 7 Bücher für Junge Leser, Oktober 2011

'Der Tiger in meinem Herzen':
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2016 (Jugendjury)
Nominiert für den National Book Award 2012
Beste 7 (Juli 2015)
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Die Lektüre von Patricia McCormicks Roman "Der Tiger in meinem Herzen" kann Rezensentin Petra Steinberger zwar dringend empfehlen, rät aber zugleich, Kinder dabei nicht alleine zu lassen. Denn zum einen ist das, was McCormick hier nach langen Gesprächen  mit dem heute als Menschenrechtler aktiven Arn Chorn-Pond fiktionalisiert und brillant recherchiert über dessen grausame Kindheit in Kambodscha unter der Herrschaft der Roten Khmer erzählt, äußerst verstörend. Zum anderen lässt die aus der direkten Sprache des damals Elfjährigen, der erst in ein Kinderlager, dann in eine Einheit der Khmer-Kindersoldaten gesteckt wurde, erzählte Geschichte Erklärungen über die Hintergründe des grausamen Verbrechens vermissen, bemängelt die Rezensentin, die sich zumindest ein Glossar gewünscht hätte.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.03.2015

Seid wie das Gras, beugt euch tief
Ein Junge erzählt von seiner Kindheit in Kambodscha zur Zeit der Roten Khmer
Arn ist elf Jahre alt, als die Roten Khmer 1975 die Macht in Kambodscha übernehmen. Millionen werden aus den Städten aufs Land getrieben, ohne Rücksicht. „An einem einzigen Tag“, denkt Arn, „kann sich ein Mensch daran gewöhnen, Leichen zu sehen.“ Sie stecken ihn in das berüchtigte Kinderlager am buddhistischen Tempel von Wat Ek. Durch seine Augen sehen wir unfassbaren Horror, sehen Leichenhaufen, die wachsen, „so groß wie ein Berg“. Arn sieht Kinder, die tot umfallen vor Hunger, Kinder, die verschwinden, nur weil sie eine Brille tragen, weil sie Lehrer oder Ärzte als Eltern haben, Kinder, die erschlagen werden, weil sie zu chinesisch oder zu westlich aussehen. Arn hält sich an den Rat seiner Tante, die ihm und seinen Geschwistern beim Abschied sagt: „Seid wie das Gras. Beugt euch tief, beugt euch noch tiefer. So werdet ihr überleben.“
  Und so beugt sich Arn. Er überlebt, weil er Musik machen kann, weil er muss, wenn hochrangige Khmer zu Besuch kommen, oder wenn das tägliche Schlachten von Menschen übertönt werden soll. Ein Viertel aller Kambodschaner wird in nur vier Jahren umkommen: durch Hunger oder in den „Killing Fields“ der Roten Khmer. In „Der Tiger in meinem Herzen“ ist nun mit der Stimme eines Kindes einer der schlimmsten Völkermorde des 20. Jahrhunderts eingefangen worden, beeindruckend geschrieben und sehr verstörend.
  Als die Vietnamesen einmarschieren, um den Steinzeit-Kommunismus der Khmer zu beenden, wird Arn in eine Einheit von Khmer-Kindersoldaten gesteckt. Freunde werden zu Killern, und Arn ist Kanonenfutter und tötet selbst. Wie schuldig haben ihn seine Taten gemacht, wird er sich später immer wieder fragen. Schließlich kann er nach Thailand fliehen, wird im Flüchtlingslager von einem amerikanischen Pastor adoptiert und nach Amerika mitgenommen. Ein glückliches Ende? Das wäre nur möglich, wenn man die Jahre des Terrors auslöschen könnte aus dem Herzen eines Kindes.
  Arn Chorn-Pond gibt es wirklich. Heute ist er ein bekannter Menschenrechtler, setzt sich für Kriegskinder ein und die Wiederbelebung kambodschanischer Musik. Die amerikanische Autorin Patricia McCormick hat in langen Gesprächen mit ihm seine Geschichte recherchiert und die Erinnerungslücken eines Kindes aufgefüllt mit eigenen Nachforschungen in Kambodscha. Die so entstandene fiktionalisierte Erinnerung ist schockierend und brutal. Ich-Erzähler Arn spricht kindlich schlicht, im amerikanischen Original lässt ihn McCormick im gebrochenen, abgehackten Englisch des jungen Kambodschaners von einst sprechen, wohl um seine Geschichte noch authentischer klingen zu lassen. (Die deutsche Übersetzung folgt dem nicht, dafür hätte man gern eine Begründung erfahren.)
  Für kambodschanische Kinder, die von ihrer eigenen Geschichte praktisch nichts erfahren, könnte so ein Buch zur Schullektüre werden. Aber hier, im Westen? Wie viele Zwölf-, Dreizehn-, Vierzehnjährige wissen auch nur in groben Zügen, was so weit weg, vor für sie sehr langer Zeit, in Kambodscha geschehen ist? So liegt genau in dem, was das Buch so stark und verstörend macht (auch für Erwachsene), vielleicht sein Problem. Es lebt von der ungefilterten, direkten Sprache eines Elfjährigen, der vor allem überleben will und gar nicht versteht, warum das Schreckliche geschieht. Es gibt keine Außensicht, keine einordnende Berichterstattung. Der Grund (oder Wahnsinn) für das Morden der Roten Khmer wird in ein paar wenigen Sätzen am Anfang erklärt, am Ende kurz, wenn auch emotional, noch einmal zusammengefasst. Das ist zu wenig. Vielleicht wäre ein kleines Glossar, eine Zeittafel hilfreich gewesen. Denn wenn ein Kind kaum weiß, warum dieser Horror stattgefunden hat, was bringen ihm dann seine Detailschilderungen?
  Dennoch ist das keinesfalls ein Grund, dieses beeindruckende Buch nicht zu lesen. Nur sollte man zumindest manche Kinder nicht mit ihm allein lassen. „Parental guidance“ würde dabeistehen, handelte es sich um einen Film. Denn die Frage „Warum?“ wird oft gestellt werden – und der Sinn dieses Buches liegt darin, diese zu beantworten. (ab 14 Jahre u. Erwachsene)
PETRA STEINBERGER
Patricia McCormick : Der Tiger in meinem Herzen. Aus dem Amerikanischen von Maren Illinger. Fischer 2015. 256 Seiten, 14,99 Euro.
Das Buch lebt von der direkten,
ungefilterten Sprache eines
Elfjährigen, der überleben will
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Ein Text, der grausam und brutal ist und dennoch immer den Glauben an die Menschlichkeit durchscheinen lässt. Marlene Zöhrer, Amnesty Journal 06/07 2015