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Der Jahresbericht 2000 gibt Auskunft über die Menschenrechtssituation in aller Welt. Er dokumentiert die weltweiten Bemühungen von amnesty international um die Freilassung gewaltloser politischer Gefangener und um die Abschaffung von Folter und Todesstrafe.

Produktbeschreibung
Der Jahresbericht 2000 gibt Auskunft über die Menschenrechtssituation in aller Welt. Er dokumentiert die weltweiten Bemühungen von amnesty international um die Freilassung gewaltloser politischer Gefangener und um die Abschaffung von Folter und Todesstrafe.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.09.2000

Bewußtseinsschärfend

MENSCHENRECHTSVERLETZUNG. Der Jahresbericht von amnesty international für den Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 1999 versteht sich als "Dokumentation über Menschenrechtsverletzungen in aller Welt". Er gibt "Auskunft über die weltweiten Bemühungen" der Organisation "um Freilassung gewaltloser politischer Gefangener und um Abschaffung von Folter und Todesstrafe". Die Einleitung stellt die nach Einschätzung von amnesty international besonders gravierenden Entwicklungen während des Berichtszeitraumes vor. Eingehendere Erwähnung finden die Vorgänge im Kosovo und in Osttimor, aber auch die "vergessenen Opfer", zum Beispiel in China oder in Saudi-Arabien. Eigene Schwerpunkte bilden das Thema "Straflosigkeit", in diesem Jahr dokumentiert am Fall Pinochet, die "Frauenrechte" und die "Rechte von Kindern". Mit guten Gründen weisen die Autoren anläßlich des zehnten Jahrestages der Verabschiedung des Übereinkommens über die Rechte des Kindes durch die Vereinten Nationen darauf hin, daß diese festzuschreiben nur der erste Schritt sein könne, "sie in die Praxis umzusetzen" aber die "eigentliche Herausforderung" sei. Die täglich zunehmende Zahl sogenannter Kindersoldaten, die inzwischen in die Hunderttausende geht, bestätigt diesen Befund. Den Schwerpunkt des Berichtes bildet wieder die Länderübersicht, und so gesehen ist der Jahresbericht von amnesty international eine nützliche Ergänzung des Jahrbuchs Menschenrechte 2000. Selbstverständlich findet sich in der Länderübersicht auch Deutschland, und zwar zwischen der Elfenbeinküste und der Dominikanischen Republik, da das westafrikanische Land als einziges mit seinem französischsprachigen Staatsnamen aufgeführt wird. Im Falle Deutschlands geht es vor allem um den Umgang mit Flüchtlingen und Asylbewerbern. Fragwürdig bleibt, daß die Informationsquellen in der Regel nicht genannt werden, sondern daß durchweg von "vorliegenden Meldungen" oder nicht näher definierten "Berichten" die Rede ist. Offenbar stützen sich die Informationen auf vor Ort durch die eigenen Mitarbeiter gemachte Beobachtungen. Wie repräsentativ diese sind, läßt sich nicht sagen. Außer Frage steht, daß die Arbeit der Organisation in vielen Einzelfällen Menschen vor Folter, Hinrichtung oder unbegründeter Haft bewahrt hat. Der Jahresbericht schärft das Bewußtsein der Bewohner der nördlichen Halbkugel, daß nach wie vor die Mehrheit der Weltbevölkerung in "Repression, Armut und Krieg" lebt. (amnesty international Jahresbericht 2000. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2000. 622 Seiten, 21,90 Mark.)

GREGOR SCHÖLLGEN

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Gregor Schöllgen hat an diesem Buch zwar einiges auszusetzen - so bemängelt er etwa die unklaren Informationsquellen, die stets als `vorliegende Meldungen` bzw. `Berichte` bezeichnet werden, aber nicht überprüfbar sind. Insgesamt weiß er jedoch die Tätigkeit von amnesty international durchaus sehr zu schätzen - nicht zuletzt, weil es den privilegierten Teil der Weltbevölkerung daran erinnert, wie viele Menschen auch heute noch unter Terror, Folter und Krieg zu leiden haben. Schwerpunkte dieses Bandes sieht Schöllgen in den Themen `Straflosigkeit` (z. B. Pinochet), `Frauenrechte` und `Rechte von Kindern`, wobei er deutliche Zustimmung äußert, wenn die Autoren die mangelnde Umsetzung der Rechte in der Praxis anklagen. Mit der Länderübersicht bildet der Band seiner Ansicht nach darüber hinaus eine sinnvolle Ergänzung zum "Jahrbuch der Menschenrechte 2000".

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