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Nach den Umstürzen in der Arabischen Welt und der Atomkatastrophe von Japan steht fest: Wir brauchen eine Abkehr von fossilen Energien und mit Atomkraft ist die Wende nicht zu machen. Kanzlerin Merkel will Deutschland zum Ökostromland umbauen, doch der Ausstieg aus der Kernenergie hat seinen Preis für Bürger, Unternehmen und die Politik. Er wird die Fundamente der Gesellschaft verändern. Schon heute entstehen Tag für Tag ganze Stadtteile, in denen eine neue Ära von Mobilität, Wohnen, Bildung und Energiegewinnung Wirklichkeit wird – und Jeremy Rifkin ist ihr Chefplaner. Er berichtet von den…mehr

Produktbeschreibung
Nach den Umstürzen in der Arabischen Welt und der Atomkatastrophe von Japan steht fest: Wir brauchen eine Abkehr von fossilen Energien und mit Atomkraft ist die Wende nicht zu machen. Kanzlerin Merkel will Deutschland zum Ökostromland umbauen, doch der Ausstieg aus der Kernenergie hat seinen Preis für Bürger, Unternehmen und die Politik. Er wird die Fundamente der Gesellschaft verändern. Schon heute entstehen Tag für Tag ganze Stadtteile, in denen eine neue Ära von Mobilität, Wohnen, Bildung und Energiegewinnung Wirklichkeit wird – und Jeremy Rifkin ist ihr Chefplaner. Er berichtet von den Begegnungen mit den Topmanagern großer Konzerne wie IBM, Siemens, EnBW, Daimler und nimmt den Leser mit in die Hinterzimmer von Spitzenpolitikern wie Angela Merkel, David Cameron oder Romano Prodi, wo er unermüdlich für eine neue Welt eintritt. Sein Buch ist der faszinierende Werkstattbericht eines Insiders über Zukunftstechnologien, die grüne Exportschlager werden können.
Autorenporträt
Jeremy Rifkin ist einer der bekanntesten gesellschaftlichen Vordenker unserer Zeit und ein international anerkannter Regierungsberater. Seine Bücher, in mehr als 30 Sprachen übersetzt, bringen die großen wirtschaftlichen und politischen Zukunftsthemen auf den Punkt. Er ist Autor vieler Bestseller, darunter "Die empathische Zivilisation" (2010), "Der Europäische Traum" (2004, internationaler Buchpreis "Corine"), "Das Ende der Arbeit" (1995), "Access" (2000, Bruno-Kreisky-Preis für das politischeBuch). Jeremy Rifkin ist Gründer und Vorsitzender der Foundationon Economic Trends in Washington,D.C., und lehrt an der renommiertenWharton School of Business.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.09.2011

Eine anmutige Vision
Jeremy Rifkin ruft ein neues Energiezeitalter aus

Der amerikanische Ökonom und Soziologe Jeremy Rifkin denkt und schreibt gerne über die ganz großen Zusammenhänge, die wichtigsten Fragen der Menschheit. Mit einem Augenzwinkern kann man sogar sagen: Darunter macht er's schlicht und einfach nicht. Sein neuestes Buch mit dem anspruchsvollen Titel "Die dritte industrielle Revolution" bleibt diesem Ansatz treu. Rifkin plädiert darin für nicht weniger, als ein neues Energiezeitalter einzuläuten. Wesentlich soll es auf erneuerbaren Energien beruhen: auf Sonne, Wind, Wasser, Gezeiten, Biomasse und Erdwärme.

Sein Ausgangspunkt ist der Befund, dass fossile Energieträger wie Öl und Kohle, auf denen die Stromerzeugung und bedeutende andere Industriezweige der Gegenwart fußen, zur Neige gehen. Beziehungsweise, dass wir immer tiefer graben müssen in immer entlegeneren Regionen über und unter Wasser, um an sie zu gelangen - also immer mehr fossile Energieträger aufwenden, um neue fossile Energieträger zu bekommen.

Die Explosion der Bohrinsel Deep Water Horizon im Golf von Mexiko und die lange Zeit, die Ingenieure brauchten, um ihre Folgen zu beherrschen, führt er als Beleg für die Risiken an, die damit verbunden sind. Die Katastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima ist sein aktuellstes Beispiel dafür, warum Kernenergie aus seiner Sicht nicht in die sich auftuende Energiebresche springen kann. Das ist für viele Menschen nachvollziehbar, erst recht in der pointierten, klaren Ausdrucksweise, die Rifkin verwendet.

Viel schwieriger ist es, dazu eine Alternative anzubieten. Alleine die Benennung anderer umweltfreundlicher Energiequellen, das weiß und schreibt auch Rifkin, reicht nicht. Um Menschen überzeugen und begeistern zu können, muss eine Geschichte her, die von einem (besseren) Leben insgesamt in der Zukunft erzählt und die eben auch davon handelt, wo der Strom herkommt. Rifkins Geschichte erzählt von einer Welt, in der wir alle kleine oder größere selbständige Stromerzeuger sind. Unsere Häuser sind - zum Beispiel mittels Solarzellen - allesamt zu Mikrokraftwerken umgerüstet. Erneuerbare Energie wird also vor Ort, lokal, hergestellt. Und gelagert etwa in technisch perfektionierten Wasserstoffspeichern. Außerdem fahren wir Autos, die entweder durch Brennstoffzellen angetrieben oder regelmäßig schlicht mit Strom aus der Steckdose aufgeladen werden.

Hinzu kommen Wind- und Wasserkraftanlagen sowie Erdwärme und Biomasse, wobei Rifkin die Energiegewinnung aus Nutzpflanzen für fragwürdig hält. Der phantastische Höhepunkt der Erzählung ist die Verbindung der vielen kleinen Kraftwerke über intelligente Stromnetze, die auf moderner Internettechnologie basieren. Überschüsse in der Energieproduktion an einem Ort werden so automatisch dorthin geleitet, wo gerade Bedarf ist. Dass das moderne Internet Kommunikation auf der ganzen Welt fundamental verändert und neu ermöglicht, ist für Rifkin wesentlich. Denn auch die beiden vorangegangenen industriellen Zeitalter seien aus der Symbiose jeweils einer neuen Energiequelle und einer neuen Kommunikationstechnologie entstanden: Zunächst durch Kohle und die Dampfdruckpresse, hernach durch Öl und die Telefonie.

Ob unsere Gesellschaft im Laufe dieses Jahrhunderts irgendwann als große Energieunternehmergemeinschaft nicht mehr auf fossilen Brennstoffen beruht, ist natürlich nicht vorhersehbar. "Nichts am Aufenthalt des Menschen auf der Erde ist vorgeschrieben", schreibt Rifkin. Der "dezentrale Kapitalismus" und der "teilweise Umstieg von Märkten auf Netze", in den hinein seine Vorstellung von Stromherstellung eingebettet wäre, sei indessen zuweilen schon Wirklichkeit geworden. Das Betriebssystem Linux, das Internetlexikon Wikipedia im Kontrast zur Encyclopedia Britannica und das Soziale Netzwerk Facebook nennt er als Beispiele.

Als Paten für die Fortschritte in der Elektromobilität dienen auch die Namen der beiden großen deutschen Unternehmen Daimler und Siemens. Vieles, was Rifkin sonst vorschwebt, bleibt im Ganzen nicht mehr als eine Vision. Das ist aber gar nicht schlimm. Denn Gedanken darüber, wie unser Leben in vielen Jahrzehnten gelingen könnte, bekommen wir selten so faszinierend mitgeteilt.

ALEXANDER ARMBRUSTER.

Jeremy Rifkin: Die dritte industrielle Revolution.

Campus-Verlag. Frankfurt am Main 2011. 304 Seiten. 24,99 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.10.2011

Erzähl uns was
von der Zukunft
Monatelang habe er sich mit dem Titel seines Buches herumgequält, so Jeremy Rifkin. „Industrielle“ Revolution? Wo doch die Industrie, wie wir sie kennen, bald der Vergangenheit angehört? Das schien nicht recht zu passen. Nun heißt es „Die dritte industrielle Revolution“. Nichts anderes beschreibt Rifkin ja auch: den Übergang zu einer Welt, in der Energie dezentral erzeugt wird und durch intelligente Netze stets dorthin gelangt, wo sie vonnöten ist; in der viele Individuen gemeinsam Strom, Wärme und Antriebsenergie erzeugen. Mit Wind, mit Sonne, und mit Häusern, die gleichsam kleine Kraftwerke sind. „Die Metamorphose von einer industriellen zu einer kollaborativen Revolution ist einer der großen Wendepunkte der Menschheitsgeschichte“, schreibt er. Drunter geht es nicht für den amerikanischen Bestseller-Autor. Industrie hin oder her.
Der Autor verrät keine Geheimnisse, er kombiniert die Dinge nur neu. Die Erkenntnis, dass Energie sich am besten dezentral und erneuerbar erzeugen lässt, ist mittlerweile ebenso Gemeingut wie die Hoffnung, Entfernungen künftig ohne Öl überbrücken zu können, etwa im Elektromobil. Dass ein solcher Umbau ein intelligentes Stromnetz braucht, ist hierzulande so wenig bestritten wie die Notwendigkeit möglichst großer Stromspeicher, sollten Wind und Sonne mal versagen. Und doch liefert Rifkin einen neuen Zugang zu der Debatte: Er erzählt der Welt von der Wende.
Rifkin selbst nennt es das „Narrativ“, die Story hinter der Wende. Letztendlich ist das ein Kniff, eine Botschaft in zwei Teilen. Teil eins der Erzählung handelt von der Zwangsläufigkeit: Wie schon zweimal in der Weltgeschichte träfen Umbrüche in der Energieerzeugung und in der Kommunikation derzeit aufeinander. Die erste industrielle Revolution habe mit der Dampfmaschine auch die Dampfdruckpresse hervorgebracht, die den massenhaften Druck von Zeitungen und Büchern erlaubte. Wissen ließ sich so leichter verbreiten, Gesellschaften reiften. In der zweiten Revolution trafen die elektrische Kommunikation und der ölgetriebene Verbrennungsmotor aufeinander. Das Auto veränderte das Verhältnis der Gesellschaft zu Raum und Zeit.
Und jetzt? „Die Paarung von Internettechnologie und erneuerbaren Energien führt zu einer dritten Industriellen Revolution“, schreibt Rifkin. Eine Wahl bleibe den Menschen ohnehin nicht, angesichts begrenzter Ressourcen und eines voranschreitenden Klimawandels. „Nie zuvor sah sich die Menschheit mit der realen Möglichkeit ihres totalen Aussterbens konfrontiert“, warnt er. Deshalb, und das ist Teil zwei der Erzählung, müsse sich die Gesellschaft auf die Revolution einlassen – samt Umbau der Energieerzeugung, Abkehr vom Öl, samt intelligenter Systeme vieler kleiner, sauberer Energiequellen. Fünf Säulen nennt der Autor, die nun zu errichten seien. „Falls es einen Plan B geben sollte, habe zumindest ich davon noch nichts gehört.“
Auch vieles an Plan A bleibt noch unausgegoren, selbst der Visionär Rifkin hat keine Glaskugel. Doch es gelingt ihm, eine Mammutaufgabe auf ein handliches Maß zu reduzieren, ohne wesentliche Fakten zu unterschlagen. Zwei Bedingungen für die Revolution, fünf Dinge, die zu erledigen sind: Das wirkt machbar und zwingend, eine Energiewende zum Abhaken. Und obwohl Rifkin bei den Gefahren alle Register zieht, von einer Endlos-Wirtschaftskrise durch knappes Öl bis hin zum Untergang infolge des Klimawandels, bleibt es doch ein positives Buch: Rifkin stellt Chancen über Risiken, inklusive der Chancen für Volkswirtschaften, für ganze Gesellschaften, für die Arbeitswelt. Eben eine Revolution – wenn es klappt.
Michael Bauchmüller
Jeremy Rifkin: Die dritte industrielle Revolution. Die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter. Aus dem Englischen von Bernhard Schmid. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2011. 303 Seiten. 24,99 Euro.
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"Rifkin verbindet die zwei Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts - das Internet und erneuerbare Energien - zu einer beeindruckenden neuen wirtschaftlichen Vision. Uns, die wir die Wirtschaft wiederbeleben, Millionen von Arbeitsplätzen schaffen und unseren Kindern eine nachhaltige Zukunft ermöglichen wollen, gibt Die Dritte Industrielle Revolution einen unverzichtbaren Wegweiser an die Hand." Arianna Huffington, Herausgeberin der Huffington Post

"Rifkin legt dar, welchen Herausforderungen unsere Weltgemeinschaft entgegensieht und schafft eine Vision für Wirtschaftslenker, Regierungen und Bürger." John Chambers, Chairman und CEO, Cisco

"Das kreative Denken Jeremy Rifkins inspiriert Politiker und Bürger gleichermaßen. Dieses Buch zeigt, dass erneuerbare Energien und moderne Technologien eine Schlüsselrolle im Übergang zu einer emissionsarmen Wirtschaft einnehmen." José Manuel Barroso, Präsident der Europäischen Kommission

"Jeremy Rifkins Buch entwirft ein glänzendes, neues wirtschaftliches Paradigma, das der Menschheit auf ihrer Reise durch das 21. Jahrhundert den Weg weisen wird. Seine umfassende Vision einer dritten Industriellen Revolution bildet den Kern des Entwicklungsplans der Stadt Rom und hat für jede Stadt der Welt Modellcharakter für die Erschaffung einer prosperierenden Gesellschaft." Gianni Alemanno, Bürgermeister von Rom

"So faszinierend wie provokant, ist Die Dritte Industrielle Revolution die Blaupause zum Umbau der globalen Energieversorgung. Dieses Buch formuliert die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lösungen, die den 1,5 Milliarden ärmsten Menschen der Welt endlich Zugang zu sauberer, verlässlicher und effizienter Energie verschaffen." Dr. Kandeh R. Yumkellah, Generaldirektor der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung

"Mehr als anregend... ein Weckruf an alle Entscheider in Politik und Wirtschaft, unsere wirtschaftliche wie gesellschaftliche Zukunft zu sichern, in der Innovation und Nachhaltigkeit zusammengehören und die von erneuerbarer und nachhaltiger Energie angetrieben wird." Rudy Provoost, CEO, Philips Lighting

"Jeremys intellektuelle Konsequenz in Verbindung mit seiner lebendigen Prosa hat ein so wichtiges wie nötiges Werk hervorgebracht. Es zeigt, wie wir unsere Energiequellen diversifizieren können, um eine Welt zu schaffen, in der Menschen gut leben können, ohne die Natur zu zerstören."
Björn Stigson, President, World Business Council for Sustainable Development

"Sehr überzeugend ... während viele Experten sich mit dem Umbau unserer Energieversorgung beschäftigen, bieten nur wenige eine derart umfassende ökonomische und soziale Vision wie Jeremy Rifkin. Das "Energie-Internet" wird nicht nur die Welt in eine neue Dimension des Wirtschaftswachstums führen, sondern auch Lösungen für den Klimawandel und unsere Energiesicherheit bereithalten. Pflichtlektüre!"
Guido Bartels, Chairman, Global Smart Grid Federation

"Eine inspirierende Vision einer Gesellschaft nach der fossilen Energie. Rifkin verankert grüne Technologie in einer hochentwickelten Infrastruktur und definiert damit den Begriff der Mobilität neu. Dies könnte nichts geringeres sein als die Zukunft des Verkehrs." Alan Lloyd, President of the International Council on Clean Transportation

"So gelehrt wie unterhaltsam ... Jeremy Rifkin sieht in der Dritten Industriellen Revolution eine Realität, welche die Konventionen der Volkswirtschaftslehre auf den Kopf stellen, politische Ideologien abschaffen und den Kapitalismus selbst neu definieren wird. Niemand, der sich ernsthaft mit diesen Fragen beschäftigt, kommt um dieses Buch herum." Stéphane Rambaud-Measso, President of Passengers, Bombardier Transportation

Wie die Wirtschaft 2050 funktionieren sollte
"Rifkin entwirft eine Idee von der Wirtschaft im Jahr 2050, die sich richtig gut und auch durchaus realistisch anhört ... Wie schon in den Vorgängerbüchern macht es auch diesmal Spaß, Rifki
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Nichts Geringeres als eine konkrete Utopie erkennt Erhard Eppler in diesem Buch von Jeremy Rifkin. Die Wirtschaft nach dem Atomzeitalter, die der Autor in seinem Buch recht konkret anhand verschiedener Aspekte skizziert, seine Definition von Lebensqualität und der Beschaffenheit zwischenmenschlicher Beziehungen (lateral, nicht vertikal) - all das scheint Eppler zuzusagen. Für den Gegenwind aus den Büros der marktradikalen Ökonomen wünscht Eppler dem Autor Standvermögen, ist aber überzeugt davon, dass Rifkins Menschenbild ein so radikal anderes ist, dass er keinen Schaden nimmt. Auch wenn diese Utopie nie Wirklichkeit werden wird, wie Eppler erklärt, auch wenn der Autor nicht in allem Recht hat, auf die Richtung kommt es an, und die weist Rifkin dem Rezensenten mit respektabler Deutlichkeit.

© Perlentaucher Medien GmbH