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Sie war die mächtigste Frau der Wirtschaft - weltweit. Sie wurde bewundert, gehasst und schließlich gestürzt. Hämische Kritik brach über sie herein - sie schwieg, zwei Jahre lang. Jetzt bricht sie ihr Schweigen und erzählt ihre faszinierende Geschichte.

Produktbeschreibung
Sie war die mächtigste Frau der Wirtschaft - weltweit. Sie wurde bewundert, gehasst und schließlich gestürzt. Hämische Kritik brach über sie herein - sie schwieg, zwei Jahre lang. Jetzt bricht sie ihr Schweigen und erzählt ihre faszinierende Geschichte.
Autorenporträt
Carly Fiorina stand von 1999 bis 2005 an der Spitze von Hewlett- Packard. Ehe sie zu HP kam, war sie fast 20 Jahre bei AT & T und Lucent Technologies gewesen, wo sie verschiedene hochrangige Managementpositionen innegehabt hatte. Sie hat einen Bachelor of Arts der Stanford University in Geschichte und Philosophie, einen Master of Business Administration der University of Maryland und einen Master of Science in Wirtschaft der Sloan School am Massachusetts Institute of Technology.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.12.2006

Nach drei Minuten war alles vorbei
Die einstige HP-Chefin Carly Fiorina erzählt, wie es ist, als Topmanagerin gefeuert zu werden. Selbstkritik ist ihr fremd

An Superlativen herrscht bei Carly Fiorina kein Mangel. "Die umstrittenste Managerin der Welt erzählt ihre Geschichte", wirbt das Buchcover. Medien schwärmen vom "Management-Superstar" oder vom "Rockstar des Silicon Valley". Und Beraterin Gertrud Höhler brachte die Geschichte der einstigen HP-Chefin auf einen kurzen und treffenden Nenner: "Carly Fiorina griff nach den Sternen und stürzte grandios ab."

Das ist noch keine Sensation. Geschichten dieser Art hat die Wirtschaftswelt öfter zu bieten. Ständig steigen Topmanager auf und ab, und das, wie Untersuchungen ergeben haben, in immer schnellerem Tempo. Selten jedoch kommentieren sie ihre Erlebnisse in der Öffentlichkeit. Beim Abgang wird meist Schweigen ausbedungen und mit einem ordentlichen Geldfluß unterstützt.

Daß ein Topmanager so rasch und so öffentlich nach dem Weggang redet, ist darum die Ausnahme, die das Buch interessant macht. Daß ein Topmanager dabei so klare Worte findet, erhöht den Aufmerksamkeitsfaktor. Daß der Topmanager eine Frau ist, schadet nicht, ganz im Gegenteil.

Gut, wahrscheinlich hätte es nicht unbedingt 400 Seiten gebraucht, und wahrscheinlich will nicht jeder Leser den Computerkonzern Hewlett-Packard so detailliert kennenlernen. Interessant wird die Autobiographie an den Stellen, wo klar wird, daß auch vermeintlich knallharte und zahlenorientierte Manager ihre schwachen Seiten haben. Und wo sie erzählt, wie es im Fall des Falles in den Topetagen zugeht.

Carly Fiorina ist eine Verkäuferin. Sie weiß, was das Volk interessiert, und beweist es schon mit einem Prolog - das Ende der Geschichte ganz am Anfang. Und das war so: "Am Ende hatten die Verwaltungsräte nicht den Mumm, mir in die Augen zu sehen. Kein Wort des Dankes oder des Abschieds hörte ich von ihnen. Sie erklärten mir ihre Entscheidung nicht und sie begründeten sie nicht. (. . .) Nachdem sie mich nach Chicago zu dem Treffen bestellt hatten, ließen sie mich mehr als drei Stunden in meinem Hotelzimmer warten. (. . .) Der Vorsitzende des Personal- und Führungsausschusses sagte zu mir: ,Carly, der Verwaltungsrat hat entschieden, an der Spitze eine Veränderung vorzunehmen. Es tut mir sehr leid.' (. .'.) Unser Treffen dauerte keine drei Minuten."

So banal und einsam enden also Führungswechsel an der Spitze eines amerikanischen Riesenkonzerns. Nun - diese Schilderung, das ist die eine Seite. Natürlich neigen Menschen dazu, mit sich selbst milde zu sein und mit anderen um so heftiger ins Gericht zu gehen. Vor allem neigen sie dazu, wenn es sich um Führungskräfte handelt, die jetzt mal zurückschlagen wollen und abrechnen; etwas, was für Fiorina beim Abgang im Februar 2005 nicht so leicht möglich war.

Und so bekommen viele in dem Buch ihr Fett weg. Ihr ehemaliger Chef bei Lucent Technologies, Richard McGinn, muß sich sagen lassen: "Wenn er wollte, konnte er sehr umgänglich und charmant sein, doch es mangelte ihm an Charakter." Launisch und unberechenbar sei Michael Capellas gewesen, einstiger Vorstandschef von Compaq - die Firma, die HP unter Fiorinas Führung übernahm. Und den Aufsichtsrat mutiert in ihrer Schilderung zu einem dilettantischen und zerstrittenen Haufen.

"Häme von der Ex" titelten Zeitungen nach dem Erscheinen des Titels in Amerika. Zum Glück ist der Band mehr als das. Natürlich erörtert Carly Fiorina auch die Schwierigkeiten einer Frau auf dem Weg an die Spitze. Die unterscheiden sich häufig gar nicht so sehr von männlichen. Und viele Silicon-Valley-Beobachter sind der Ansicht, das Geschlecht habe im Fall Fiorina kaum eine Rolle gespielt. Die Geschichte einer Chefin, die viele Neuerungen einführt, der Belegschaft viel zumutet und darum Gegenwind zu spüren bekommt, wäre als Chef-Geschichte nicht anders gelaufen.

Mag sein. Doch die Medien haben sie als Frau dennoch anders beurteilt, glaubt Fiorina. "Ich habe mit Interesse männliche Kollegen beobachtet, die Leute gefeuert haben - und als ,entschlossen' bezeichnet wurden. Ich wurde als rachsüchtig abgestempelt." Vielleicht sind jahrhundertealte Geschlechterschemata ja doch nicht von heute auf morgen abzuschütteln.

tih.

Carly Fiorina: Mit harten Bandagen. Die Autobiografie. Campus, 24,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Passabel erscheint Carsten Knop die Autobiografie der einstigen Hewlett-Packard-Chefin Carly Fiorina. Interessiert verfolgt er die steile Karriere der Managerin, die zur Jahrtausendwende als mächtigste Frau der amerikanischen Wirtschaft galt, bis ihr der HP-Verwaltungsrats überraschend das Vertrauen entzog und sie das Unternehmen mit einer Abfindung von 21 Millionen Dollar verließ. Die Stärke des Buchs sieht Knop darin, dass sich Fiorina nicht scheut, ihr Leben konsequent aus einer weiblichen Perspektive zu erzählen. Ansonsten hält das Buch für ihn eher wenige Überraschungen bereit. Auffällig findet er, dass Fiorina mit anderen scharf ins Gericht geht, während sie zur Selbstkritik offensichtlich keinen Anlass sieht.

© Perlentaucher Medien GmbH
Mit harten Bandagen
"Fiorinas Buch ist eine persönliche Abrechnung mit der Männer-Kultur der Wirtschaftselite und ihrem ehemaligen Arbeitgeber." (stern.de, 01.12.2006)

Nach drei Minuten war alles vorbei
"Daß ein Topmanager so rasch und so öffentlich nach seinem Weggang redet ... und dabei so klare Worte findet, ist die Ausnahme, die das Buch interessant macht." (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 10.12.2006)

Mit harten Bandagen
"Fiorinas Autobiografie ist insbesondere für Frauen ein Lehrstück: Wie man sich mit zäher Arbeit nach oben kämpft, aber dann doch an männlich dominierten Strukturen scheitert." (Der Standard, 11.12.2006)

Für Carly Fiorina galten andere Regeln
"Das Buch hält über fast 400 Seiten die Spannung und wirkt immer dann besonders authentisch, wenn Fiorina ihre Gefühle ausdrückt, ihre Ängste zeigt und Fehler einräumt. Es liest sich erfrischend anders als die Erfolgsberichte so mancher ach so cooler Manager." (Frankfurter Rundschau, 23.01.2007)

Absturz einer"Quotentussi"
"Fiorinas Buch lässt sich aus vielerlei Blickwinkeln lesen. Als Buch von, über und für Frauen. Als Blick hinter die Kulissen der amerikanischen Wirtschaft. Als Managementratgeber ... Für den aufmerksamen Leser lassen sich aus dem Mix, den das Buch bietet, interessante Erkenntnisse für das eigene berufliche Fortkommen ziehen."
(Focus Online, 12.02.2007)