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Warum wir weniger Staat und mehr Selbstvertrauen brauchen
Was unsere Gesellschaft dringend braucht, ist weit mehr, als hier und da an einer Reformschraube zu drehen. Solange der Staat nicht zu einem völlig neuen Selbstverständnis findet und die Bürger in die Selbstverantwortung entlässt, werden wir im rasenden Stillstand verharren.

Produktbeschreibung
Warum wir weniger Staat und mehr Selbstvertrauen brauchen

Was unsere Gesellschaft dringend braucht, ist weit mehr, als hier und da an einer Reformschraube zu drehen. Solange der Staat nicht zu einem völlig neuen Selbstverständnis findet und die Bürger in die Selbstverantwortung entlässt, werden wir im rasenden Stillstand verharren.

Autorenporträt
Dr. Reinhard K. Sprenger, "Deutschlands meistgelesener Managementautor" (Der Spiegel), ist 1953 geboren und lebt in Essen und Santa Fe, New Mexico. Er ist Doktor der Philosophie. Nach seinem Studium war Sprenger wissenschaftlicher Referent beim Kultusministerium in Nordrhein-Westfalen. Seine Stellung als Leiter der Personalentwicklung bei 3M gab er auf, um einer der gefragtesten Berater für Personalentwicklung und Managementtraining zu werden. Er berät nationale wie internationale Firmen wie Coca-Cola, 3M, BASF, Philip Morris, Hewlett Packard, Thyssen Handelsunion, Siemens, Daimler-Benz . Außerdem ist er Lehrbeauftragter an den Universitäten Berlin, Bochum, Essen und Köln. Er gilt als der profilierteste Führungsexperte Deutschlands. Zu seinen Kunden zählen nahezu alle Dax-100-Unternehmen. Seine Bestseller Mythos Motivation, Das Prinzip Selbstverantwortung, Die Entscheidung liegt bei Dir und Aufstand des Individuums haben ihn zu einem der meistgelesenen Managementautoren gemacht.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.02.2005

Wirtschaftsbuch
Zum Thema
Die Arbeitswelt morgen
Andreas Grosz/Jochen Witt (Hg.): Living at Work. Trendbuch Leben und Arbeiten in der Zukunft. Hanser Verlag, München 2004, 19,90 Euro.
40 hochkarätige Autoren, Vordenker und Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft, schreiben über die Arbeitswelt von morgen: Wie werden Leben und Arbeiten künftig zusammengehen?
Erfolg aus eigener Hand
Reinhard K. Sprenger: Das Prinzip Selbstverantwortung. Jubiläumsausgabe. Campus Verlag, Frankfurt 2004, 14,90 Euro.
Der Klassiker. Mit der Grundthese, die sich durch alle Bücher Sprengers zieht: Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Privat und am Arbeitsplatz.
Freiheit statt Staat
Notbremse, anhalten, aussteigen, selbst mobil werden - das fordert der Managementberater Reinhard K. Sprenger von den Bürgern. Sie sollen ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen und auf eigene Kraft und Leistung vertrauen. Was natürlich so einfach nicht ist.
Jahrzehntelang blickten die Deutschen auf blühende Landschaften. Weshalb der Staat, so Sprenger, in 50 Jahren Sonderkonjunktur die Menschen glauben gemacht habe, „sie hätten einen Rechtsanspruch auf permanent steigenden Wohlstand gepaart mit einem dicht gewebten Sicherheitsnetz”. Die persönliche Verantwortung wurde an der Garderobe des Staates abgegeben. Doch über die Jahrzehnte blähte sich der Staat zum Alleinvertreter des Bürgers auf.
Diese staatliche Eroberung individueller Lebenswelten ist für Sprenger die Wurzel allen Übels. Die Deutschen werden seit Jahrzehnten von Menschen regiert, „die ihnen nicht vertrauen, nicht viel zutrauen und deshalb auch nichts zumuten”. Folge: Die Bürger verlieren das Vertrauen in sich. Wo aber kein Vertrauen herrscht, muss alles reguliert werden - der Vorschriftenstaat übernimmt das Regiment. Hier ist Sprenger in seinem Element: Von der 17-seitigen Blumenkohlverordnung bis zu den Hinweis- und Verbotsschildern auf Kinderspielplätzen - genüsslich buchstabiert er den Bürokratiewahn. Das Menschenbild dahinter: Der Einzelne ist schwach, er braucht Hilfe - und Förderprogramme. „Es wird gefördert, dass sich die Balken biegen. Die Innenstädte, die Außenbezirke, die angehenden Azubis, die abgehenden Azubis, die Hochbegabten, die Minderbegabten, die jungen Wissenschaftler, die älteren Arbeitslosen, die Literatur, die Wirtschaft, die Kunst, der Sport, der Osten, der Westen.”
Der Staat denkt, der Staat lenkt. Das Regieren reicht tief hinein in die individuelle Lebensführung. Um das zu finanzieren, sagt Sprenger, wird der Einzelne zur Ader gelassen, wo immer es geht. „Ein und dieselben Erträge werden im Leben eines Steuerzahlers immer wieder erneut belastet. Erst das Einkommen, dann die Erträge aus dem Einkommen, dann die Vererbung des Ersparten.”
Sprenger legt den Finger noch tiefer in die Wunde. Mit Akribie seziert er die unbeabsichtigten Nebenwirkungen der Eingriffe in die Freiheit der Bürger. Zum Beispiel die Schwarzarbeit, um den eigenen Wohlstand zu sichern. Oder die Steuerhinterziehung, für Sprenger ein kollektiver Notwehrakt von Bürgern, die sich als Opfer des Staates sehen.
Deshalb gibt es für ihn nur einen Ausweg. Die Freiheit und Vielfalt der Lebensentwürfe vor der zupackenden Hand des Staates zu schützen. Freiheit im Kant’schen Sinne: sein eigener Herr sein zu können, ohne nötigende Willkür eines Anderen - auch wenn dadurch Ungleichheit entsteht. Das sei immer noch besser, als vom Fürsorger Staat zu Tode erdrückt zu werden, meint Sprenger.
Und der Staat? Er wird „reduziert auf das Erlassen allgemeiner Regeln, des äußeren Schutzes und des Rechts”. Die neue Präambel der Staatlichkeit müsse deshalb lauten: „Platz machen, Raum geben für unterschiedliche Lebenswirklichkeiten, für ein selbst gesteuertes Leben”.
Am Ende macht Sprenger einige Vorschläge. Erstens: Steuern sollen auf einen Proportionaltarif von zehn Prozent sinken - und den Menschen mehr Geld geben, um damit Binnennachfrage und Konjunktur anzukurbeln. Zweitens: Abbau aller Subventionen. Drittens: Steuern subjektivieren - der Bürger soll teilweise selbst entscheiden, wohin seine Abgaben fließen, etwa in konkrete Projekte in seiner Umgebung. Viertens: Abschied vom Beamtentum. So, glaubt Sprenger, bekomme der Bürger seinen Staat wieder in den Griff.
Peter Felixberger
Reinhard K. Sprenger:
Der dressierte Bürger.
Warum wir weniger Staat und mehr Selbstvertrauen brauchen. Campus Verlag, Frankfurt 2005, 196 Seiten. 19,90 Euro
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Auf scharfen Widerspruch stößt Reinhard K. Sprengers "Dressierter Bürger" bei Rezensent Rudolf Speth. Das Erscheinen dieser "Vision eines individualistischen (Neo-)Liberalismus" sei äußerst unpassend in einer Zeit, in der Münteferings Kapitalismuskritik selbst in CDU-Kreisen vielerorts auf Zustimmung stoße, empört sich Speth. Eine "Polemik gegen den Staat, der den Bürger entmündigt" habe, will dieses Buch sein, das mit seiner Forderung nach weniger Staat und mehr bürgerschaftlichem Engagement laut Rezensentenmeinung einen Irrweg weise. Sprengers zugrunde liegende Behauptung, der Markt übe eine erzieherische Funktion auch auf dem Gebiete der Moral aus, unterschlage nämlich, dass Engagement erst in einer Kombination aus Eigennutz und der Motivation, 'für andere etwas zu tun', entstehen könne, wie der Rezensent belehrt. Denn Speth weiß: "Moralische Gefühle erlernen wir in der Familie, in Gemeinschaften wie Kirchengruppen und zivilgesellschaftlichen Vereinigungen - gewiss aber nicht durch den Markt."

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