22,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

3 Kundenbewertungen

In einem Bus, dem täglich zwischen Wien und Belgrad verkehrenden "Gastarbeiter-Express", rollt der Erzähler durch die ungarische Einöde. Jener Stadt entgegen, in der er aufgewachsen ist. Die Bomben, der Krieg, Milosevic, den er zuerst lieben, dann hassen gelernt hat, und der Vater, für dessen Ideologie und Opportunismus er nur noch Verachtung empfindet, hatten ihn ins Exil getrieben. Entkommen ist er dem Balkan auch dort nicht. In beeindruckenden Bildern erzählt Marko Dinic zwanzig Jahre nach dem Bombardement von Belgrad von einer traumatisierten Generation, die sich weder zu Hause noch in der…mehr

Produktbeschreibung
In einem Bus, dem täglich zwischen Wien und Belgrad verkehrenden "Gastarbeiter-Express", rollt der Erzähler durch die ungarische Einöde. Jener Stadt entgegen, in der er aufgewachsen ist. Die Bomben, der Krieg, Milosevic, den er zuerst lieben, dann hassen gelernt hat, und der Vater, für dessen Ideologie und Opportunismus er nur noch Verachtung empfindet, hatten ihn ins Exil getrieben. Entkommen ist er dem Balkan auch dort nicht. In beeindruckenden Bildern erzählt Marko Dinic zwanzig Jahre nach dem Bombardement von Belgrad von einer traumatisierten Generation, die sich weder zu Hause noch in der Fremde verstanden fühlt, die versucht die eigene Vergangenheit zu begreifen und um eine Zukunft ringt.
Autorenporträt
Marko Dinic wurde 1988 in Wien geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Belgrad. Er studierte in Salzburg Germanistik und Jüdische Kulturgeschichte. Die guten Tage ist sein erster Roman.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.03.2019

Ein Krieg, der einfach nicht enden will
Marko Dinics Romandebüt "Die guten Tage" über die Rückkehr eines zornigen jungen Mannes nach Serbien

Einmal geschieht Außerordentliches. Eine serbische Familie wartet auf den Bus, Kinder tollen herum, schlagen Lärm, der abseits stehende Beobachter wird zunehmend nervöser. Jeden Augenblick erwartet er einen der üblichen Wutausbrüche des Vaters der Kinder, und nichts geschieht. Noch dazu küsst der Mann seine Frau verstohlen. Das Ereignis ist unerhört, weil der Erzähler Seite um Seite Belege für unberechenbare, willkürliche Gewalt anführt. Die Szene sticht heraus aus einem Roman, in dem ein großes Wutprogramm abläuft.

Die Hitze - unerträglich. Die Menschen - grobschlächtig. Die Aussichten - deprimierend. So sieht es aus im Romandebüt von Marko Dinic, der an Serbien kein gutes Haar lässt. Kein Wunder, das Buch ist eine Abrechnung, und Gerechtigkeit darf man davon sowieso nicht erwarten. Ausgewogenheit ist kein Kriterium, das für Literatur das Maß abgibt. Der Erzähler ist im Alter des 1988 geborenen Autors und hat in Belgrad als Kind den Krieg erlebt. Prägender Eindruck war das Nato-Bombardement von 1999, das den Zusammenhalt der Bevölkerung gegen "die Nato, Tony Blair, Bill Clinton" stärkt. Für den Jugendlichen ist es schwer, die Trostlosigkeit und ein Leben ohne Perspektive auszuhalten. Mit seinen Kumpeln - das Wort "Freunde" will einem nicht recht über die Lippen kommen - hängt er herum, sie saufen, kiffen, dröhnen sich zu. Das kann nicht alles sein, vermutet der Erzähler und macht sich aus dem Staub, sobald er die Schule abgeschlossen hat. Er zieht nach Wien, in die "Diaspora", wie er nicht müde wird zu behaupten, und fasst dort tatsächlich Fuß. Mit seiner Familie hat er abgeschlossen.

Er kommt nicht umhin, nach vielen Jahren wieder nach Belgrad zu reisen. Seine Großmutter ist gestorben, der einzige Mensch, dem er in Liebe verbunden war. Das ist Anlass genug, die Vergangenheit wieder ablaufen zu lassen. Im Bus reist er unter lauter schrecklichen Leuten zurück in eine Stadt, der er nur Abscheu entgegenbringt. Der Erzähler panzert sich innerlich ab, weist alle Annäherungen anderer schroff von sich. Das ist seiner Emanzipation von den Zurichtungen in seiner Kindheit geschuldet.

Eine mächtige Portion Hass treibt den Erzähler an, sein Feindobjekt ist der Vater. Kaum wird er im ersten von zwei Teilen des Romans genannt, bekommt er entwürdigende Attribute an die Seite gestellt: "der Drecksack", "die Missgeburt", "das Stachelschwein". Er ist der Hauptgegner, an dem sich die ganze Misere Serbiens festmachen lässt. "Mein Vater und sein ältester Bruder arbeiteten im Innenministerium, die zwei anderen schlachteten in Teilen Kroatiens und Bosniens." Früher ein überzeugter Anhänger Titos, wandelte der Vater sich unter anderen politischen Voraussetzungen zum radikalen Nationalisten. Der ehemals stolze Atheist ließ später seine Heirat von der orthodoxen Kirche bestätigen. Dieser Vater ist das Symbol für die Kriegsgeneration der Windfähnchen, die stets rechtfertigten und unterstützen, was ihnen gerade nützte.

Der Roman von Dinic leistet für Serbien das, was die Achtundsechziger-Generation in der deutschen Literatur zustande brachte: Es braucht rund zwanzig Jahre, bis sich jene, die als Kinder den Krieg durchmachten, vom Schutt der eigenen Geschichte befreit haben, um sich literarisch Luft zu verschaffen. Dann zählen sie den Vätern ihre Fehler auf. Und von einem kleinen Wirtschaftswunder ist auch hier die Rede, wenn, was früher undenkbar war, ein Supermarkt mit vollgefüllten Regalen prunkt.

Der rücksichtslos harte Ton zielt aufs Verletzen ab. Dinic hat den Roman zur Stunde geschrieben, da in Serbien Massenkundgebungen gegen die Regierung von Aleksandar Vucic stattfinden. Von ihm stammt die Drohung aus dem Bosnien-Krieg, dass für jeden getöteten Serben hundert Muslime sterben müssten. Mit solch nationalistischer Scharfmacherei räumt Dinic unerbittlich auf.

Der Erzähler wirft seinem Vater vor, die Familie indoktriniert und mit Propaganda vollgestopft zu haben. Er ist der greifbare Gegner, gemeint ist die Generation der Täter, die den Kindern die Liebe zum "schweinsgesichtigen Milosevic" eingeredet hat. Verändert hat sich gar nichts. "Politiker werden zu Zigeunern erklärt, Milosevic zum Märtyrer, Radovan Karadzic zum Volkshelden und Srebrenica zur notwendigen Heldentat." Wenn der Erzähler im Bus seine Reisegefährten beobachtet, wird er stumpfer, gewaltbereiter Kerle ansichtig. Das ist das Zermürbende, dass eine erschreckende Geschichtsvergessenheit keine Hoffnung zulässt, dass sich jene Einsicht einstellt, die eine friedliche Zukunft zulässt.

Hier schreibt kein Feingeist, man sieht Marko Dinics Buch an, dass es brennt im Herzen des Autors. Das erklärt die doch etwas rohe Art der Personenführung. Ein mieser Zeitgenosse muss auch optisch als ein solcher ausgestellt werden. Als Antipode zur kollektiven Beschränktheit fungiert die Großmutter, der Liebe und Respekt des Erzählers zuteil werden. Sie ist die Einzige, die sich ein bisschen freigespielt hat und den Vater in die Schranken zu verweisen vermag. Mit deren Tod ist auch die Hoffnung gestorben. Vielleicht nicht ganz. Einen jungen Mann, der Kinder Kinder sein lässt und die Liebe zu seiner Frau offen eingesteht, gibt es immerhin. Es bedeutet aber etwas, wenn ihm nur wenige Zeilen gewidmet werden.

ANTON THUSWALDNER

Marko Dinic: "Die guten Tage". Roman.

Zsolnay Verlag, Wien 2019. 240 S., geb., 22,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Rezensentin Christiane Müller-Lobeck fährt mit Mako Dinic im Bus die Balkanroute in entgegengesetzter Richtung ab. Wie sich das anfühlt im "Gastarbeiter-Express" von Salzburg nach Nis in Serbien, kann ihr der Autor hautnah fühlbar machen, bis zum Schweißgeruch, dem Machogehabe dickwanstiger Männer und der klappernden Klotür. Balkanromantik - Fehlanzeige, warnt Müller-Lobeck. Die leichte Erzählweise des Autors, die frei von Lamento ist, aber nicht frei von einer kritischen Sicht auf die serbische Vergangenheit, auf Nationalismus, Massaker und andauernde Kriegsverbrecherverehrung, gefällt der Rezensentin gut. Mit Seitenblick auf die Entwicklungen im Handlungsjahr 2015, meint sie, entsteht eine perspektiv- und formenreiche Auseinandersetzung mit Serbien.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.04.2019

Verfahrenslehren der Kälte
Marko Dinić erzählt so hart von der jugoslawischen Diaspora, dass es
fast herzlos klingt. Dahinter aber verbirgt sich ein echter Schmerz
VON BURKHARD MÜLLER
Lehrern kann man nicht trauen. Sie sind unterbezahlt, zynisch und vom Krieg verstört. Am ehesten akzeptieren in Marko Dinić’ Roman „ Die guten Tage“ die Schüler vom Belgrader Gymnasium Nummer XVI, einem umgebauten Frauengefängnis, noch den Geschichtslehrer Marko: Der ist ein Arschloch und steht dazu. Er belehrt seine Klasse, die kurz vor dem Abitur steht, dass das Schöne am Krieg darin liege, dass er einen bis ans Lebensende mit Anekdoten versorge. Beispiel gefällig? Die Klasse ächzt, aber kann es nicht verhindern.
Marko war in Sarajevo dabei, und an seiner Seite ein Typ, der sich als Scharfschütze betätigte. Nachdem Friede eingekehrt war (das heißt, jedenfalls nicht mehr geschossen wird), sitzt besagter Typ am Tresen seiner Stammkneipe, und ein anderer setzt sich neben ihn. Der Typ lädt den anderen zu einem ausdrücklich erstklassigen Cognac ein. Der Eingeladene lehnt ab mit der Begründung, er sei Muslim und trinke nicht. Darauf der Typ, für den Marko offenbar gewisse Sympathien hegt: „Du sollst trinken und dein Leben feiern – damals in Sarajevo, als ich gerade dein Gesicht, ja: dein Gesicht!, vor der Linse hatte … Normalerweise hätte ich unter solch perfekten Bedingungen sofort abgedrückt, doch irgendetwas hielt mich davon ab … Ich habe dein Leben verschont und fühlte mich gut dabei! Deshalb, m e i n F r e u n d, vergiss deine Religion, erinnere dich daran, dass wir einmal keine Freunde waren, und feiere verdammt noch mal dein jämmerliches Leben!“ Über die 46-köpfige Klasse senkt sich Schweigen. Dann meldet sich der Schüler Dane: „Und, Professor, hat der Mann den Cognac getrunken?“
Die Story wäre schlecht erzählt, wenn darauf eine direkte Antwort käme. Stattdessen folgt eine ziellos erregte Diskussion in der Klasse. Schließlich schaltet sich der Lehrer wieder ein: „‚Dane‘, erwidert Marko bedächtig, den Ausdruck falscher Väter im Gesicht, ,würdest du einmal in deinem Leben zuhören, wüsstest du, dass es in meiner Geschichte nicht um den Cognac geht. Es geht ja nicht einmal um den Krieg!‘ ,Um was geht es dann, Professor?‘ ,Um Gott, mein lieber Junge, und nichts anderes. Ich wollte unserem deutschen Freund hier beweisen, dass es so etwas wie einen Z u f a l l nicht geben kann. Es gibt nur eins, nämlich die Gnade unseres Gottes. Und diejenigen, denen sie widerfährt, dürfen sich zu den glücklichsten unter den Wirbeltieren zählen.‘“
Und er fährt damit fort, wie er im Krieg zum Musiker geworden sei. „,Was spielen Sie denn, Professor‘, fragt Jovana, die dumme Bonzentochter, noch ein letztes Mal. ,Was wohl, Jovana, Cello natürlich.‘ Und wie ein Irrer, der im entscheidenden Augenblick seinen Verstand verliert, lacht er tief in die Klasse hinein und streicht wie mit einem Bogen seine rechte Hand über die steife linke. Durchschneidet unsichtbare Kehlen mit unsichtbarem Messer.“
Es ist eine Episode, in der es einem kalt über den Rücken rieselt. Sie umschließt den Kern dessen, was Dinić über die Nachkriegszeit in jener Region zu sagen hat, die einmal Jugoslawien hieß und heute in sieben Kleinstaaten zersplittert ist. Der Krieg mag vorbei sein, vergangen ist er nicht. Weder für die Generation der Väter, der Täter, die immer falsche Väter sind, auch wo es sich um die echten handelt (ja, gerade dann besonders); noch für die der Söhne, deren Kindheit von den Bombardements der Nato und deren Jugend von der Perspektivlosigkeit eines geschlagenen und verarmten Landes überschattet wurde. Mütter und Töchter spielen keine Rolle, sie haben die Klappe zu halten.
Der Ich-Erzähler, dessen Biografie große Ähnlichkeit mit der des 1988 geborenen Dinić aufweist, hat keinen Namen. Dass sie ihn Švabo nennen, den Schwaben, bedeutet nur, dass er gut im Fach Deutsch ist, eine Bezeichnung, in der sich Bewunderung und Häme mischen. Seine Sprachkenntnisse werden sein Ticket in die Welt; nach dem Abitur wandert er nach Wien aus, schlägt sich erst mit Jobs auf Baustellen durch und wird schließlich eine Art von Geschäftsführer in einer renommierten Bar. Dabei entkommt er, so sehr er es auch versucht, nicht der „Diaspora“ der Ex-Jugoslawen, die jetzt in bestimmten Wiener Stadtvierteln wieder so durcheinander leben wie früher daheim, vor der gewaltsamen ethnischen Entmischung durch den Krieg.
In der Gesellschaft dieser Diaspora befindet er sich auch jetzt wieder, auf einer Busreise mit dem „Gastarbeiterexpress“ von Wien nach Belgrad, die er antritt, um am Begräbnis seiner geliebten Großmutter teilzunehmen, des einzigen Menschen, zu dem er je ein enges Verhältnis besaß. Wie traurig es ist, wenn einer auf der Welt niemanden außer seiner Großmutter hat; und die ist weit weg und tot. Auch der Autor hat das Buch seiner Großmutter gewidmet. Reise und Beerdigung bilden die von zahlreichen Rückblenden durchbrochene Rahmenhandlung des Buchs.
Dieser Rahmen komprimiert die beiden nur scheinbar widersprüchlichen Bedingungen der Migrantenexistenz: immer unterwegs zu sein und doch der eigenen Herkunft nicht entrinnen zu können. Es gibt im Bus kein Ausweichen vor der physischen Nähe der anderen, den durchdringenden Gerüchen von Knoblauch, Schnaps und Kinderscheiße, dem nervtötenden, überlauten Jugo-Pop, dem angeberischen, aggressiven Verhalten der Männer, die ihre blöden rassistischen Witze über Muslime, Kroaten und Amerikaner reißen, ihre Kinder schlagen und ihre Frauen vor den Ohren aller demütigen, ein „Biotop aus Kuriositäten und Schweinereien“.
Am wenigsten kann man dem Sitznachbarn ausweichen, einem schon etwas älteren Mann mit fettfleckigem Pullover, dem der Schweiß die wenigen noch übrigen Haare auf die Glatze pappt, wenn er einem unbedingt ein Ohr abkauen will. Es sei dies, erklärt er dem Erzähler, bereits seine sechsundzwanzigste Recherche-Reise. Was er denn recherchiere? Ob er Schriftsteller sei? Oh, nichts weniger als das, er ist Elektriker, will aber ein Buch schreiben, die kontaminierten Orte sehen, die Leute treffen, denen Leid angetan wurde, und davon berichten. Dieser schreibende Elektriker ist die einzige Figur, die man dem Buch nicht so recht glaubt. Doch vielleicht lag das ja in Dinić’ Absicht: So wie dieser Reisegefährte will er es jedenfalls nicht machen.
Literatur über die jugoslawischen Kriege und ihre Folgen gibt es mehr als genug, auch und gerade von Migranten, die auf Deutsch schreiben. Nicol Ljubić hat versucht, das Trauma im Rahmen einer Liebesgeschichte zu verarbeiten, Marica Bodrožić hat darauf mit poetischen Mitteln reagiert – Dinić hat etwas anderes vor. Die Affekte liegen bei ihm roher zutage; und er ringt erkennbar darum, ihnen eine künstlerische Form zu geben. Sein Verfahren ist die Kälte, die dem, was wehtut, mit bewusst gesetzten Abstufungen von Hohn und Abscheu begegnet. Das klingt zuweilen verleumderisch und herzlos. Doch hinter alldem fühlt der Leser die Echtheit eines Schmerzes, die sich, trotz gegenteiligen Anscheins, denkbar weit vom Zynismus hält.
BURKHARD MÜLLER
Der Krieg mag
vorbei sein, vergangen
ist er nicht
In dem Gastarbeiterbus gibt es
kein Ausweichen vor der
physischen Nähe der anderen
Heute ist der Blick über Sarajevo wieder ein Motiv für Touristen. Während des jugoslawischen Bürgerkriegs war es die Perspektive der Scharfschützen auf die Stadt.
Foto: Pika Žvan/unsplash
Marko Dinić: Die guten Tage. Roman. Zsolnay Verlag, Wien 2019. 240 Seiten, 22 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr
"Mit 'Die guten Tage' legt Dinic sein Debüt vor, völlig frei von migrantischer Heimat-Nostalgie. Der Text wirkt weder einfach so dahinerzählt, noch handelt es sich - trotz aller Wut des Ich-Erzählers - um eine Suada. Und das ist sehr beachtlich in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur." Christiane Müller-Lobeck, taz, 3.08.19

"Ein bildstarkes Debüt." Julian Schütt, 52 beste Bücher, srf, 23.06.19

"Kraftvoll und desillusionierend. Ein Buch, das man so schnell nicht vergessen wird." Ralph Gerstenberg, SWR2, 02.06.19

"Dinic hat mit 'Die guten Tage' einen intensiven und entschlossenen Debütroman geschrieben. Stark." Stefan Gmünder, Der Standard, 11.04.19

"Marko Dinics Verfahren ist die Kälte, die dem, was wehtut, mit bewusst gesetzten Abstufungen von Hohn und Abscheu begegnet. ... Hinter alldem fühlt der Leser die Echtheit eines Schmerzes, die sich, trotz gegenteiligen Anscheins, denkbar weit vom Zynismus hält." Burkhard Müller, Süddeutsche Zeitung, 02.04.19

"Ein wütender Monolog eines um seine Zukunft betrogenen Sohnes, ein Abgesang auf Chauvinismus und Nationalismus, ein düsterer Anti-Heimatroman. Dinic übersetzt die Wut in eine lebendig-derbe, vorwärtsdrängende Sprache, die einen mitzieht." Martina Läubli, NZZ am Sonntag, 31.03.19

"Dinic hat den Roman zur Stunde geschrieben. ... Hier schreibt kein Freigeist, man sieht seinem Buch an, dass es brennt im Herzen des Autors." Anton Thuswaldner, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.03.19

"Dinic hat das Temparament des Balkans sprachmächtig in Worte gekleidet. ... Man liest einen gesellschaftlichen Befund von der großen emotionalen Not, in die Menschen über Generationen hinweg durch die Weitergabe von patriarchal bestimmter Gewalt an die nächste geraten sind." Gudrun Braunsperger, Die Presse, 02.03.19

"Marko Dinic schreibt hart und weich zugleich, beherrscht mehrere Tonlagen und spielt sie zuweilen sogar parallel. ... Er hat einen vielschichtigen Roman und ein wichtiges Buch über Europa und Nationalismus geschrieben." Sebastian Fasthuber, Falter, 27.02.19

"'Die guten Tage' ist ein Buch von großem sprachlichen Furor. ... Ein bemerkenswerter Roman, weil er die Zerissenheit von Identitäten sichtbar macht." Christoph Schröder, Der Tagesspiegel, 24.02.19

"Ein Buch über das Fremdsein, auch im eigenen Leben, geschrieben mit unglaublicher Virtuosität und sprachlicher Brillanz." Christiane Irrgang, NDR Kultur, 21.02.19

"Ein literarisches Meisterstück! Unglaubliche Sätze! Sätze, die man sich anstreichen und zitieren möchte. Hier betritt ein Autor die literarische Bühne, von dem man sicherlich noch viel hören wird." Annemarie Stoltenberg, NDR Gemischtes Doppel, 19.02.19
…mehr