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Samuel ist bei Gott. Seltsam nur, dass es im Himmel stockdunkel ist, die Vögel trotzdem singen und dass er gefesselt ist. Als er vor Gottes Angesicht tritt, sieht der eher aus wie Der Teufel. Und Der Teufel nennt ihn Freitag und verkauft ihn als Sklaven an einen weißen Jungen, der gerade mal so alt ist wie Samuel. Für 600 Dollar. Er kommt auf eine Plantage in Mississippi, wo es keinen interessiert, wer er ist, dass er lesen kann, dass er zu seinem kleinen Bruder muss. Aber der Bürgerkrieg rückt immer näher - und damit auch die Hoffnung auf Freiheit.

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Produktbeschreibung
Samuel ist bei Gott. Seltsam nur, dass es im Himmel stockdunkel ist, die Vögel trotzdem singen und dass er gefesselt ist. Als er vor Gottes Angesicht tritt, sieht der eher aus wie Der Teufel. Und Der Teufel nennt ihn Freitag und verkauft ihn als Sklaven an einen weißen Jungen, der gerade mal so alt ist wie Samuel. Für 600 Dollar. Er kommt auf eine Plantage in Mississippi, wo es keinen interessiert, wer er ist, dass er lesen kann, dass er zu seinem kleinen Bruder muss. Aber der Bürgerkrieg rückt immer näher - und damit auch die Hoffnung auf Freiheit.
Autorenporträt
Walter, Jon
Jon Walter hat Englisch und Theaterwissenschaften studiert, danach verkaufte er eine ganze Zeit lang T-Shirts auf dem Brighton Pier. Er arbeitete als Fotojournalist und legt nun mit "Jenseits des Meeres" sein erstes Buch vor. Jon Walter lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen in der englischen Grafschaft East Sussex.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.09.2017

Herr und Knecht
Für Samuel, der als Sklave auf einer Südstaatenfarm lebt,
ist Lesen und Schreiben ein Schatz
VON MARTINA SCHERF
Als Jon Walter dieses Buch schrieb, konnte er nicht ahnen, welche Aktualität es zwei Jahre später erhalten würde. „My Name’s Not Friday“ erschien 2015 im englischen Original, da regierte in Washington noch Barack Obama, der erste schwarze Präsident der Vereinigten Staaten. Vielen Afroamerikanern gab er die Hoffnung, die Gesellschaft könnte sich eines nicht mehr fernen Tages als vereint betrachten. Diese Hoffnung ist mit Donald Trump zerbrochen.
„Mein Name ist nicht Freitag“ ist ein Jugendbuch über die Sklaverei und die Frage, was sie mit einem Menschen macht. Ein mutiges und hervorragend gelungenes Buch. Es spielt in den Jahren des amerikanischen Bürgerkriegs, zur Zeit also, in der die noch heute spürbaren Risse in der Gesellschaft aufbrachen. Doch es ist kein historischer Roman, keine pädagogische Anleitung zum Humanismus. Walter erzählt zuallererst eine packende Geschichte. Er lässt seine Leser am Alltag des zwölfjährigen Samuel teilhaben und fühlen, was dieser fühlt. Ohne Pathos, ohne Kommentierung, in klaren Bildern. Umso intensiver taucht man in die Atmosphäre auf der Südstaatenplantage ein – und spürt, was es bedeutet, seiner Identität beraubt zu werden.
Samuel lebte vorher mit seinem kleinen Bruder in einem Waisenhaus. Die Kinder waren gut versorgt, solange sie treu an Gott und Teufel glaubten und sich den strengen Regeln des Paters fügten. Samuel, Lieblingsschüler, lernte lesen, rechnen, schreiben, er achtete die Religion. Doch das schützt ihn nicht, als er eines Tages die Schuld an einem Streich seines Bruders auf sich nimmt. Für 600 Dollar verkauft ihn der Pater an einen Sklavenhändler.
Von da an ist Samuel „Freitag“. Hineingeworfen in eine fremde Welt. Leibeigener. Seinen neuen Namen gibt ihm der gleichaltrige Sohn des Plantagenbesitzers. Die Jungen verstehen sich gut, auch wenn stets klar ist, wer Herr und wer Knecht ist. Samuel fügt sich, in die Gepflogenheiten der Weißen und die Hierarchie unter den Schwarzen. Sein Glaube stärkt ihn – und fordert seinen Verstand, als er merkt, dass sein Gott auch der Gott der Sklavenhalter ist. Auch wird ihm bewusst, über welch geheimen Schatz er selbst verfügt: das Lesen und Schreiben. Es ist Sklaven verboten, aber es verschafft ihm Einsichten und Freiheiten, die andere nicht haben.
Die Figuren in diesem wunderbaren Buch sind vielschichtig. Jede hat ihre Stärken und Schwächen, Vorurteile und Ängste, das macht sie so glaubwürdig. Da ist Hubbard, der Sklaven-Vorarbeiter, ein grober Kerl mit einem weichen Kern. Da ist Gerald, Samuels weißer Spielgefährte, der sagt: „Schwarz oder Weiß, das macht doch keinen Unterschied“, was weiß schon ein Kind. Eines aber weiß er genau: Er ist Erbe der Farm. Da ist Mrs Allen, Verwalterin der Plantage, seit ihr Mann im Krieg gegen die Nordstaaten kämpft. Vor allem ist da Samuel, der berichtet, von Auktionen, auf denen Herrenmenschen um fremde Körper feilschen, von weißen Priestern, die Schwarze auspeitschen, von Solidarität und Verrat und geheimen Zeremonien. Je näher die Front rückt, desto größer wird die Hoffnung auf Freiheit. Aber sie erfüllt sich nicht, der Kampf dauert an. (ab 14 Jahre)
Jon Walter: Mein Name ist nicht Freitag. Aus dem Englischen von Josefine Haubold. Königskinder (Carlsen Verlag), Hamburg 2017. 442 Seiten, 18,99 Euro.
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"Ein mutiges und hervorragend gelungenes Buch.", Süddeutsche Zeitung, Martina Scherf, 29.09.2017