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'Der preisgekrönte amerikanische Autor Ha Jin erzählt in einem großen Entwicklungsroman mit ergreifender Kraft vom Schicksal einer chinesischen Familie in den USA und von der Suche des Menschen nach Liebe und dem richtigen Platz im Leben.
'Der chinesische Student Nan Wu und seine Frau Pingping entschließen sich im Sommer 1989, kurz nach den Ereignissen auf dem Platz des Himmlischen Friedens, in den USA zu bleiben und dort ein neues Leben zu beginnen. Es sollte nur ein Studienaufenthalt werden, doch mit jedem Jahr in den Staaten steigt die Wut auf die politischen Verhältnisse in der fernen…mehr

Produktbeschreibung
'Der preisgekrönte amerikanische Autor Ha Jin erzählt in einem großen Entwicklungsroman mit ergreifender Kraft vom Schicksal einer chinesischen Familie in den USA und von der Suche des Menschen nach Liebe und dem richtigen Platz im Leben.
'Der chinesische Student Nan Wu und seine Frau Pingping entschließen sich im Sommer 1989, kurz nach den Ereignissen auf dem Platz des Himmlischen Friedens, in den USA zu bleiben und dort ein neues Leben zu beginnen. Es sollte nur ein Studienaufenthalt werden, doch mit jedem Jahr in den Staaten steigt die Wut auf die politischen Verhältnisse in der fernen Heimat. Endlich dürfen sie nun auch ihren sechsjährigen Sohn Taotao zu sich holen, der sich schnell an die neue Umgebung gewöhnt. Nan aber träumt davon, ein großer Dichter zu sein, und hat es wesentlich schwerer: Ihn plagen Schuldgefühle seiner Frau gegenüber, der er sich eher solidarisch als in Liebe verbunden fühlt, weil er seine Jugendfreundin Beina nicht vergessen kann; schwer wiegt auch die Verantwortung, seiner Familie ein sicheres Auskommen zu ermöglichen. Über zwölf Jahre begleiten wir Leser den Alltag der Familie Wu, ihr tägliches Ringen um Heimat, Liebe und Glück. Seite für Seite wachsen sie uns ans Herz, weil unsere eigenen Träume sich in den ihren spiegeln.
Autorenporträt
Ha Jin, geb. 1956 in der nordchinesischen Stadt Jinzhou, wo sein Vater, ein Offizier, stationiert war, trat mit 14 trat in die Volksbefreiungsarmee ein. 1977 wurden die im Zuge der Kulturrevolution geschlossenen Universitäten wieder eröffnet und Ha Jin begann an der Heilonjiang Universität Englisch zu studieren. Er wechselte einige Jahre später an die Shandong Universität, wo er seine Frau Lisha Bian kennen lernte, eine Mathematikdozentin. 1985 ging er in die USA, um an der Brandeis University in Waltham zu promovieren. 1987 begann er Gedichte in englischer Sprache zu verfassen, seit 1989 auch literarische Prosa. Er hat seit 1993 eine Professur für Englische Literatur an der Emory University inne und lebt mit seiner Frau und seinem Sohn Wen in der Nähe von Atlanta. Seit 1997 ist er amerikanischer Staatsbürger. Von den Eltern seiner Frau, die Ärzte bei der Armee waren, hörte er die Geschichte eines Militärarztes, der 18 Jahre auf seine Scheidung wartete. Anfang der Neunziger begann er 'Warten' zu schreiben.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.03.2009

Heimkehr auf Umwegen
Ha Jin erzählt von chinesischen Migranten in Amerika

Angetan mit Seide und Brokat sollen sie wiederkommen und ihre Vorfahren preisen, verlangt ein chinesisches Sprichwort von denen, die das Land verlassen haben. "Doch da die meisten von uns nicht nach Hause zurückkönnen, müssen wir unsere eigenen Ithakas suchen", schreibt der sinoamerikanische Autor Ha Jin, Professor für englische Literatur an der Boston University und zweifacher PEN/Faulkner-Preisträger. In seinem Roman "Ein freies Leben" wird die Langwierigkeit dieser Suche fast schon körperlich spürbar: Auf über 700 Seiten protokolliert Ha Jin mit buchhalterischer Genauigkeit den langsamen Aufstieg der Familie Wu in einem Land, das lange Zeit in dem Ruf stand, selbst den Tellerwäscher mit königlichem Gewinn zu entlohnen, so er strebsam sei.

Die finanzielle und soziale Erfolgsgeschichte der Wus verläuft allerdings ausnehmend unspektakulär. Nach dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989 beschließt Nan, der ursprünglich nur seiner Promotion wegen in die Vereinigten Staaten gekommen war, nicht mehr nach China zurückzukehren - das sind die einzigen autobiographischen Elemente des Romans. Auch die Politologie ist Nan zuwider. Und so gibt er die akademische Karriere auf für ein Arbeiterdasein, das zwar seinen intellektuellen Ansprüchen nicht genügt, dafür aber seine Frau Pingping und seinen Sohn Taotao ernährt. Demut und Aufopferung prägen das Selbstverständnis der Zuwanderer, deren bescheidenes Ziel ein solides Mittelschichtdasein in dem kapitalistischsten aller Länder ist. Die leisen Hoffnungen und kleinen Enttäuschungen, die den Weg dorthin prägen, bilden den Rhythmus ihrer Geschichte.

Obgleich vollauf beschäftigt mit dem Leiden an der eigenen Spießbürgerlichkeit, schmerzhaften Erinnerungen an eine frühere Geliebte und den Zumutungen rassistischer Ressentiments, ist Nan ein Träumer, der seine eigentliche Bestimmung in der Dichtkunst sieht und schubweise unter dem Ausbleiben literarischen Ruhmes leidet. Doch in einer Welt, in der jede Aktivität einen Gegenwert in Dollar hat, ist für derlei Romantizismen kein Platz: Nan ergibt sich der Realität und wird kein genialischer Dichter, aber immerhin ein solider Handwerker der englischen Sprache.

Wenn Nan unter der körperlichen Belastung seiner Nachtschichten als Fabrikwächter fast zusammenbricht, beschreibt Ha Jin das, ohne Mitleid für seinen Helden zu heischen. Nur selten bricht Nans Verzweiflung über die eigene Hilflosigkeit durch: "Egal wie hart ich a-beite, ich bin doch bloß eine Sozialvea-sicherungsnummer", stellt er dann fest, doch mit seinem Akzent klingt die bittere Erkenntnis lediglich anrührend, ebenso wie sein Schwanken zwischen hochfahrenden Ambitionen und dem Ekel vor der Mittelmäßigkeit. Den eitlen Gedanken, wie Nabokov, Joyce und Buddha seine herausoperierten Weisheitszähne für die Nachwelt aufzubewahren, verwirft er schnell: "Wie wertlos seine kaputten Zähne waren, weil er es im Leben zu nichts gebracht hatte!"

Das Ausbleiben dramatischer Höhepunkte und der emotionslose, dokumentarische Duktus gestalten die Lektüre streckenweise beschwerlich. Ha Jins Sprache ist so unprätentiös, als solle sie ganz hinter dem Erzählten zurücktreten: den schlichten Alltagssituationen, die die Nöte einer sozial benachteiligten Migrantenfamilie illustrieren. Es geht um das tastende Ausloten der eigenen Möglichkeiten im fremden Land, die latente Furcht vor dem Missverständnis, die ständige Erwartung, übers Ohr gehauen zu werden.

Der Titel ist dabei nicht gänzlich ironisch gemeint. Heimat wird bei Ha Jin zum Versprechen, für dessen Erfüllung jeder selbst zu sorgen hat. Die Freiheit ist die der Entscheidung, auf welchem Wege man es versucht.

ARIANE BREYER.

Ha Jin: "Ein freies Leben". Roman. Aus dem Englischen von Sonja Hauser und Susanne Hornfeck. Ullstein Verlag, Berlin 2009. 738 S., geb., 24,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.03.2009

Schwarzfahrer im inneren Exil
Von China nach Amerika, von der Vorhölle ins Pandämonium: Die Romane „Ein freies Leben” und „Red Dust” schildern die unterschiedlichen Erfahrungen der Generationsgefährten Ha Jin und Ma Jian Von Tilman Spengler
Mit zulässiger philologischer Unverfrorenheit kann man den chinesischen Ausdruck für „Verbannung” im Deutschen auch mit dem Wort „Irrsal” wiedergeben. Der Vertriebene wird achtlos davongespült, an die Grenzen des Reiches oder über diese Grenzen hinaus, dorthin, wo das Befremden zur alltäglichen Erfahrung wird. Das ist die gerechte Strafe für all jene, die durch ihr Aufmüpfen den Schutz der staatlichen Ordnung verwirkt haben. Denn das Fremde ist nicht Verlockung oder kühne Herausforderung, es ist der frostige Ort der Einsamkeit, der Isolation von Familie und Vorfahren. Man lebt nicht länger unter Seinesgleichen. In der Fremde, auch das sagt alles, kann man als Chinese nicht einmal mehr gescheit essen. Zugestanden, es kommt zu aufregenden, zu gänzlich neuen Erfahrungen mit der Natur, manchmal auch zu wunderlichen Begegnungen mit den Fremden. Eine Entschädigung ist das nicht, denn gerade das Bizarre erinnert nur umso schmerzlicher an das verlorene Vertraute.
Das Schicksal der Vertreibung hängt als Drohung über den Biographien chinesischer Dichter und Denker, seitdem es diesen Berufsstand gibt. Kein Wunder, dass in oder aus den erzwungenen Verhängnissen einige der schönsten Gedichte und Prosastücke der chinesischen, der Weltliteratur entstanden. Wie immer haben die dafür verantwortlichen Herrschenden keinen Grund, sich diese ungewollten Geschenke ihrer Politik als Verdienst anzurechnen.
Auf der Frankfurter Buchmesse im Herbst dieses Jahres wird die chinesische Literatur den Schwerpunkt setzen, doch die Neugier will schon vorher gereizt sein. Zwei Werke sind gerade auf dem hiesigen Markt erschienen, die auf höchst unterschiedliche Weise das Motiv des Fremdseins in der chinesischen Gesellschaft zu ihrem Leitfaden machen. Ha Jin, der seit einem guten Jahrzehnt bereits mit zahlreichen amerikanischen Preisen ausgezeichnete Autor, berichtet in seinem neuen Roman „Ein freies Leben” von dem Versuch eines in den USA gestrandeten Studenten aus dem Norden Chinas, für sich „den amerikanischen Traum” zu verwirklichen. Sein um drei Jahre älterer Landsmann Ma Jian erzählt in „Red Dust” von seiner mehrjährigen Flucht aus der chinesischen Hauptstadt in das Innere (und das bedeutet das Äußere) des Landes.
Die zwei Werke können als Entwicklungsromane gelesen werden: Nan Wu, der Held in „Ein freies Leben” steigt vom Studenten auf zum Restaurantbesitzer und erfüllt sich seinen (unamerikanischen) Traum von einem Leben als Dichter. Der Ich-Erzähler in Ma Jians „Red Dust” beginnt als staatlicher Angestellter in der chinesischen Hauptstadt und endet als Landstreicher. Am Schluss gilt für beide der Satz: „Wo ich her bin, das gibt es nicht mehr.” Und dennoch bleibt China die einzige Bezugsgröße, die ihrem Leben einen Sinn verleihen kann.
Beide Autoren, der aus Harbin stammende Ha Jin wie sein Kollege Ma Jian, sind jetzt knapp über Fünfzig, Angehörige derselben Generation. Beide mussten 1985, wenige Jahre vor dem Blutbad am Platz des Himmlischen Friedens, fast zeitgleich die Volksrepublik verlassen, beide schreiben jetzt ihre Bücher auf Englisch. Als ihr Schicksal zum Irrsal wurde, hatte in der Volksrepublik gerade eine politische Kampagne ihren traurigen Höhepunkt erreicht, die den „Kampf gegen geistige Umweltverschmutzung” auf ihr Panier geschrieben hatte. Diese Losung hätte von George Orwell stammen können, die Opfer, vom intellektuellen Dissidenten bis zum Hooligan, hat bis heute niemand verlässlich gezählt.
Schon weil er eine auffällig milde, freundlich Respekt erheischende Erscheinung ist, käme der Autor Ha Jin in diesem Besetzungsplan möglicher Opfer jener Kampagne nie als Kandidat für die Rolle des Hooligan in Frage. Ha Jin ist mittlerweile Professor für englische Literatur in Boston und also ein Bücherwurm wie sein Held Nan Wu, wenn er nicht als Koch vor dem Herd steht. Dieser gescheiterte Student der Politikwissenschaften, lange unglücklich verliebt und ebenso lange unglücklich verheiratet, entdeckt, dass Eigentum die erste Bestimmung der Unabhängigkeit ist, und baut seiner Familie mit viel Fleiß und Entbehrung ein kleines Reich der Freiheit in Form eines China-Restaurants.
Dieses Reich liegt auf amerikanischem Boden, doch seine Bewohner, Besucher und Nachbarn sind mit wenigen Ausnahmen chinesische Landsleute. Ihre Gefühle, ihre Hoffnungen, ihre Sichtweisen transponieren die zurückgelassene Heimat in die Neue Welt – und naturgemäß ihre Konflikte. Die wahre Befreiung kann Nan Wu nur durch einen radikalen Bruch erreichen. Für ihn bedeutet das eine Existenz als Dichter, der seine Werke auf Englisch schreibt.
Fiktion und Autobiographie sind in „Ein freies Leben” nur selten klar voneinander zu trennen, der Koch trägt viele Züge des Autors Ha Jin, mal findet sich der Leser vor einem Schlüssel-, mal von einem Schüsselroman. Aufschlussreich, packend ist das in jedem Fall. Denn in diesem Prozess der Verwandlung und Umgestaltung einer kulturellen Identität zeigen viele traditionelle Momente eine erstaunliche Beharrungskraft. Der ungelenke, ängstlich verklemmte Umgang mit dem anderen Geschlecht wäre ein Beispiel, die gleichsam kosmische Bedeutung des Essens ein anderes, die Volatilität der Gefühle ein drittes („Er schäumte vor Wut und seine Augen glühten”).
Chinese bleibt der englischsprachige Erzähler auch, wenn er seinem Helden in bester konfuzianischer Manier auferlegt, sich selbst mit moralischen Backpfeifen auf dem rechten Weg zu halten („Besser, man bleibt sich selbst treu!”). Ha Jin hält sich an diese Regel und gewinnt dadurch die Souveränität, uns unaufdringlich in einer Welt einzuquartieren, deren Spannung völlig auf den Reiz des Exotischen verzichten kann. Doch um es noch einmal zu sagen: Diese Welt liegt nicht mehr in China.
Den Dropout, um im Bild des Irrsals zu bleiben, den Wilden, jenen gnadenlosen Schwarzfahrer in das chinesische Rätsel gibt dagegen Ma Jian, der nichts zu verlieren hat, weil ihm, dem Photographen, der sich nicht anpassen wollte, alles genommen wurde. Das beginnt – für westliche Augen – harmlos genug in der verlotterten Wohnung des Erzählers mit ein paar ausgelasseneren Künstlerfesten, bei denen der Höhepunkt der Frivolität schon erreicht ist, wenn die jungen Leute den Schlagern einer Sängerin aus Taiwan lauschen. Diese Sängerin, das ist Teil des Skandals, trägt denselben Nachnamen wie der damals mächtigste Mann der Volksrepublik, Deng Xiaoping.
In einer so feinhörigen Diktatur wie der chinesischen achtete eine selten wohlgesinnte Umwelt sehr wohl darauf, welchem Deng die größere Verehrung galt. Nein, ein Verbrechen ist das noch nicht, doch im Zusammenhang mit anderen Disziplinlosigkeiten, einer gescheiterten Ehe, einigen beruflichen Beschwerden . . . Ma Jian jedenfalls durchläuft die schnelle Vorhölle eines parteiinternen Mobbing und sucht dann das Weite. Wie weiland Mao, als ihm die Vernichtung drohte, macht sich Ma auf einen Langen Marsch durch sein Land, um den feindlichen Machthabern zu entgehen.
Keine Reise in das Herz der Finsternis, denn das liegt für ihn ja eher in der Hauptstadt, dafür eine Irrfahrt durch die Pandämonien der chinesischen Gesellschaft in all ihren lokalen Eigenarten. So kunterbunt, so bizarr, so hautnah sind die Regionen, die sich bislang der touristischen Erfassung entzogen, noch nicht beschrieben worden – und das aus der Perspektive eines Photographen, der, „als die Welt noch in Ordnung war”, für eine staatlich geförderte Zeitschrift Propagandaaufnahmen machte. Ja, das alles steckt auch in mir, erkennt Ma Jian, für den die Reise durch das eigene Land zum großen analytischen Selbstversuch mit offenem Ausgang wird.
Das Wort vom offenen Ausgang kann sich im Chinesischen auch auf das Exil beziehen, in dem diese beiden Bücher, hervorragend übersetzt, erschienen sind. In China finden sie nur Leser, die sich auf die List der elektronischen Kommunikation verstehen. Die chinesische Zensur hat in beiden Fällen den Knüppel aus dem Sack geholt. Das soll aber weder das letzte Wort noch der letzte Schlag gewesen sein.
Ha Jin
Ein freies Leben
Roman. Aus dem Amerikanischen von Sonja Hauser und Susanne Hornfeck. Ullstein Verlag, Berlin 2009. 639 Seiten, 24,90 Euro.
Ma Jian
Red Dust
Roman. Aus dem Englischen von Barbara Heller. Schirmer Graf Verlag, München 2009. 422 Seiten, 25,80 Euro.
Am Schluss gilt für beide Helden der Satz: „Wo ich her bin, das gibt es nicht mehr.”
Die Kampagne „Kampf gegen geistige Umweltverschmutzung” klang sehr nach George Orwell
Vor 200 Jahren lebten die Menschen auf dem Land. Nur drei Prozent der Weltbevölkerung besiedelten Städte, heute sind es fünfzig. In einem „urbanen Millennium” gehört den Städten die Zukunft. Der Philosoph Paul Virilio aber sagt den Metropolen „das große Scheitern” vorher. Sie seien die betonharten Brutstätten von Terror, Angst und Hässlichkeit. Ganz anders betrachtet der Fotokünstler H. G. Esch die Stadt: als faszinierende, bildmächtige Konstrukte. In einem von Kristin Feireiss herausgegebenen, prächtigen Bildband (City and Structure, Hatje Cantz Verlag, 256 S., 359 Abb., 39,80 Euro) versammelt er staunenswerte Stadtansichten von Shanghai (oben) bis New York. zig
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ariane Breyer schätzt Ha Jins Roman über chinesische Migranten in den USA. Im Mittelpunkt des umfangreichen Werks sieht sie die Geschichte des beschwerlichen Aufstiegs der Familie Wu, deren Hoffnungen und Enttäuschungen auf dem Weg zu einem soliden Mittelschichtsdasein. Die Lektüre des Romans findet Breyer bisweilen ähnlich mühsam wie das Leben der Wus, auch weil die Schreibweise des Autors sehr "emotionslos?, ja "dokumentarisch? ist. Sie attestiert Ha Jin geradezu eine "buchhalterischer Genauigkeit? beim Erzählen. Die Sprache scheint ihr hinter das Erzählte zurückzutreten, so dass der triste Alltag und die Nöte der Migrantenfamilie umso deutlicher zum Vorschein kommen.

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