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Coco, eine schöne und eigenwillige Asiatin, verlässt Shanghai und zieht nach New York. In Manhattan begegnet sie dem Japaner Muju, mit dem sie eine tiefe Leidenschaft verbindet. Doch bald tritt der reiche und glamouröse New Yorker Nick in ihr Leben, und ihre Beziehung zu Muju gerät in Gefahr. Sie flüchtet nach China und findet hier endlich ihren lang ersehnten inneren Frieden. Doch als sie nach Shanghai zurückkehrt, lassen Muju und Nick nicht lange auf sich warten - und Coco kann sich wieder nicht entscheiden. Nach der Abreise der beiden ist sie schwanger - doch von wem?

Produktbeschreibung
Coco, eine schöne und eigenwillige Asiatin, verlässt Shanghai und zieht nach New York. In Manhattan begegnet sie dem Japaner Muju, mit dem sie eine tiefe Leidenschaft verbindet. Doch bald tritt der reiche und glamouröse New Yorker Nick in ihr Leben, und ihre Beziehung zu Muju gerät in Gefahr. Sie flüchtet nach China und findet hier endlich ihren lang ersehnten inneren Frieden. Doch als sie nach Shanghai zurückkehrt, lassen Muju und Nick nicht lange auf sich warten - und Coco kann sich wieder nicht entscheiden. Nach der Abreise der beiden ist sie schwanger - doch von wem?

Autorenporträt
Zhou Wei Hui (geboren 1973 in Ningbo nahe Shanghai) ist eine chinesische Schriftstellerin.

Ihr Vater war ein hochrangiger Militär, weshalb sie mit ihren Eltern in ihrer Kindheit häufig umzog.

Nach dem Abschluss ihres Studiums der chinesischen Sprache und Literatur an der Fudan-Universität im Jahr 1995 hat sie in verschiedenen Berufen, unter anderem als Journalistin und Fernsehredakteurin, gearbeitet. Sie veröffentlichte in China einige Erzählsammlungen und Romane.

Mit 25 Jahren veröffentlichte sie den Roman Shanghai Baby, der anfangs in China wegen der überdeutlichen Darstellung romantischer Szenen verboten war. Nach seiner Veröffentlichung fand der Roman viele begeisterte Leser, bevor ihn die KP wegen "sexueller Exzesse" verbot und den Verlag vorübergehend schloss. Inzwischen wurde das Buch in 31 Sprachen übersetzt und erschien in 45 Ländern. Im Jahre 2007 wird auf der Berlinale der Kinofilm mit der Hauptdarstellerin Bai Ling unter der Regie und Produktion von Berengar Pfahl vorgestellt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.10.2005

DAS LEICHTE FACH
Kohärent ist nur der Tod
So hungrig und nur selten müde: Wei Huis „Marrying Buddha”
Viele Bücher, die in einer Redaktion eingehen, sind vom leichten Fach. Weil es so viele sind, quillt ihr Fach schnell über. Manche haben ein gewisses Etwas - ein charmantes, ärgerliches oder schlicht überraschendes Etwas. Wir stellen sie fortan unter dieser Rubrik vor.
SZ
Sie redet ohne Punkt und Komma, weil das Leben selbst einem ja auch keine Zeit lässt. Aber manchmal muss sie eben doch Luft holen - und dann sieht man sie förmlich vor sich, wie sie ihre Hände zu einer Einhalt gebietenden Positur aufrichtet, die Augen kurz schließt und tief durchatmet. Es sind Besinnungspausen in einem hochtourigen Leben. Denn Coco, die schöne Chinesin aus Shanghai, ist hin und her gerissen zwischen Vita actica (Sex, Drugs und Rock ’n’ Roll) und Vita contemplativa (Schaumbäder, Buddhismus und Meersalz-Peeling). Wenn ihr der Trubel über den Kopf wächst und der Kater von der letzten Party sie herunterzieht, dann sehnt sie sich nach jener Weisheit, die die Philosophen seit je als Bedürfnislosigkeit definiert haben. Dauert die beschauliche Idylle aber zu lange an, verlangt der Lebenshunger wieder seinen Teil, und schon kribbelt es Coco in den Fingern, und sie stürzt sich voll anmutiger Hingabe ins Nachtleben.
Ja, wie soll man leben? Ein Logiker würde Coco womöglich an das Axiom der Widerspruchsfreiheit erinnern. Er würde sagen: „Entweder Vita activa oder Vita contemplativa. Solange dein Leben nicht aus einem Guss ist, wirst du nicht zur Ruhe kommen.” Aber wenn Coco den Ausdruck „zur Ruhe kommen” nur lange genug auf sich wirken lässt, würde sie wahrscheinlich ausrufen: „Aber um Gottes willen, zur Ruhe kommen, das klingt nach Friedhof, das will ich doch gar nicht.” Und sie würde an die chinesische Redewendung „lebende Leiche, wandelndes Fleisch” denken, die auf jene gemünzt ist, die zwar noch von keinem Sterberegister geführt werden, aber dem Begriff Leben nur mehr im allergenügsamsten, biologischen Sinne gerecht werden.
Nein, das Liebenswürdige an Coco ist, dass sie die Frage, wie man leben soll, zwar stellt, aber jede dogmatische Antwort darauf als zu kleinmütig zurückweist. Ohnehin geht es nicht um theoretische Erkenntnis, sondern um praktischen Lebensvollzug. Und diese Praxis verträgt viele Widersprüche. Man könnte fast sagen: Je mehr Widersprüche ein Leben integriert, desto voller ist es. Kohärent ist nur der Tod.
Coco, die Heldin von Wei Huis neuem Roman „Marrying Buddha”, teilt viele Eigenschaften mit ihrer Erfinderin. Beide nämlich sind Anfang dreißig und haben in ihren Zwanzigern den Weltbestseller „Shanghai Baby” geschrieben, der von der chinesischen Regierung verboten wurde, weil ihr der Mix aus Markenlogos, Feierlust und gutgelaunten Sexszenen westlich dekadent und politisch hochverdächtig vorkam. Genervt von den staatlichen Restriktionen, aber auch überdrüssig des Nachtlebens der Boom-Metropole Shanghai, zieht Coco nach New York. Dass sie sich sehr bald auch in der New Yorker Szene wie ein Fisch im Wasser bewegt, überrascht nicht wirklich. Ohnehin scheint die Weltgesellschaft - und „Marrying Buddha” ist ein durch und durch globalisierter Roman - zwischen Shanghai und Manhattan sich nicht so sehr zu unterscheiden, allenfalls sind die amerikanischen Männer noch bescheuerter als die chinesischen. Weshalb sich Coco in einen Japaner, Muju, verliebt und plötzlich vom trauten Heim mit Kinderglück träumt. Doch hält dieses Gefühl ewig an? Nick jedenfalls mit seinem George Clooney-Gesicht ist ganz anders als Muju, und am Ende ist Coco schwanger und weiß nicht von wem.
Nein, der Traum vom endlichen Angekommensein ist eine Illusion - und die Ungewissheit der Vaterschaft vielleicht ein Glück und die genau richtige Balance zwischen Stabilität und Bewegung, zwischen innerem Frieden und vitaler Aufgedrehtheit. Auch als Mutter wird Coco bestimmt keine wandelnde Leiche sein. „Heirate Buddha”, ruft Coco ihre innere Stimme zu. Sagen wir so: Sollte Coco je Buddha heiraten, so dürfte sie stets die zärtlichsten Gefühle für ihn hegen, treu bleiben würde sie ihm aber vermutlich nicht. Doch vielleicht sieht das Buddha gar nicht so streng.
IJOMA MANGOLD
WEI HUI: Marrying Buddha. Roman. Aus der englischen Fassung übersetzt von Susanne Hornfeck. Ullstein Verlag, Berlin 2005. 287 Seiten, 18 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

"Ein gewisses Etwas" bescheinigt der Rezensent Ijoma Mangold diesem Roman. Nicht nur ob der Schönheit der Chinesin Coco, sondern auch ob ihrer immerwährenden Hin- und Hergerissenheiten zwischen den zwei Polen der Existenz, der rauschenden "vita activa" und der gepflegt entspannten "vita contemplativa". Zwar liebäugele sie immer wieder mit der uralten Weisheit des Buddhismus, die die Bedürfnislosigkeit zum höchsten Gut erklärt, doch auf Dauer sei sie nicht in der Lage, darunter etwas anderes als Leblosigkeit zu verstehen. Da sie mit ihrer Schöpferin Wei Hui einiges gemeinsam hat, wie der Rezensent erklärt, nämlich ein unbequem frivoles Buch geschrieben zu haben, zieht auch sie, da sie von der chinesischen Gedankenaufsicht schikaniert wird, von Shanghai nach New York (das Shanghai im Grunde sehr ähnlich ist), verliebt sich in einen Japaner, wird schwanger und kann doch dadurch der Stabilität entrinnen, dass sie nicht weiß, ob das Kind von ihm ist. "Liebenswürdig" findet der Rezensent an Coco, "dass sie die Frage, wie man leben soll, zwar stellt, aber jede dogmatische Antwort darauf als zu kleinmütig zurückweist", schließlich gehe es ihr um den "praktischen Lebensvollzug". Und der komme um Widersprüche nicht herum. Gott sei Dank, denn "je mehr Widersprüche ein Leben integriert, desto voller ist es. Kohärent ist nur der Tod."

© Perlentaucher Medien GmbH
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"Chinas populärste Schriftstellerin ... Wei Hui sieht sich als eine Feministin, die den Frauen ihrer Generation hilft, zu sich zu finden." (New York Times)

"Chinas Autoritäten zufolge ist Wei Hui 'dekadent, zügellos und eine Sklavin ausländischer Kulturen'. Tatsächlich ist sie eine intelligente und leidenschaftliche Fürsprecherin der Frauen des modernen China." (Marie Claire)