An die Stelle der klassischen Intellektuellen sind heute vor allem Naturwissenschaftler getreten. John Brockman führt in diese neue intellektuelle Szene ein. Er macht uns mit den bahnbrechenden Erkenntnissen der wichtigsten Denker unserer Zeit bekannt. Er liefert die Innenansicht eines sich radikal verändernden Weltbildes, das jeden von uns betrifft.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Ganz ernst nehmen kann Klaus Lüber diese Essaysammlung von John Brockman über "Wissenschaftler, die unser Weltbild verändern" zwar nicht. Gleichwohl findet er sie "sehr unterhaltsam" und immerhin "leicht zu lesen". Brockman, Herausgeber zahlreicher Bücher von amerikanischen Elite-Wissenschaftlern, hatte den Begriff der "dritten Kultur" geprägt, informiert Lüber, und immer wieder das Ende der Geisteswissenschaften verkündet. Vorliegende Texte lesen sich nach Einschätzung Lübers streckenweise so, als handle sich um die Protokolle von Drogenexperimenten an Elite-Wissenschaftlern: "Mit Leichtigkeit und stilistischer Eleganz fabulieren dort Professoren der angesehensten amerikanischen Universitäten zwar ausgesprochen phantasiereich aber in geradezu frappierender Einseitigkeit und in großen argumentativen Sprüngen über die Zukunft technologischer Entwicklung." Lüber erklärt diesen Eindruck damit, dass sich Brockman "die editorische Freiheit" genommen hat, die versammelten Texte auf der Grundlage von Interviews in Aufsatzform zu verfassen. So bleibe dem Leser nichts anderes übrig, als durch den editorischen Zerrspiegel des Herausgebers zwar sehr viel von kuriosen und zugegebenermaßen unterhaltsamen Visionen wie dem Herauf- und Herunterregeln von Hundeohren (Stephen M. Kosslyn), der Lizenz zum Ausdrucken eines Tisches (Jordan B. Pollack) oder umherfliegenden Cyberbodies (David Gelernter) zu erfahren, "aber nur sehr wenig von den möglichen Gefahren einer technologisch dominierten Zukunft".
© Perlentaucher Medien GmbH
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