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Hillary und Bill Clinton - privat und politisch eine untrennbare Einheit - sind das Power-Paar der amerikanischen Politik. Wie kaum ein anderes Ehepaar verknüpfen sie ihre persönliche Beziehung mit ihrer gemeinsamen politischen Karriere. In kritischen Momenten seiner politischen Laufbahn rettete Hillary ihren Mann mit der Entschlossenheit einer Löwin. Alle Angriffe wehrte sie ab, als sie ihm im ersten Präsidentschaftswahlkampf öffentlich seine Affären verzieh. Als Sonderermittler Kenneth Starr dem Whitewater-Immobilienskandal aufdeckte, beschwor sie vor der Nation ihrer beider Unschuld. Und…mehr

Produktbeschreibung
Hillary und Bill Clinton - privat und politisch eine untrennbare Einheit - sind das Power-Paar der amerikanischen Politik. Wie kaum ein anderes Ehepaar verknüpfen sie ihre persönliche Beziehung mit ihrer gemeinsamen politischen Karriere. In kritischen Momenten seiner politischen Laufbahn rettete Hillary ihren Mann mit der Entschlossenheit einer Löwin. Alle Angriffe wehrte sie ab, als sie ihm im ersten Präsidentschaftswahlkampf öffentlich seine Affären verzieh. Als Sonderermittler Kenneth Starr dem Whitewater-Immobilienskandal aufdeckte, beschwor sie vor der Nation ihrer beider Unschuld. Und auch als Monika Lewinskys Geständnisse Amerika schockierten, stellte sie sich vor ihn und sprach von einer Verschwörung der Rechten. Selbst die öffentliche Demütigung durch die Lewinsky-Affäre verzieh Hillery dem notorischen Frauenhelden Bill. Aber auch er richtete sie immer wieder auf, wenn ihre politischen Ziele torpediert und zunichte gemacht wurden.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.04.2000

Was von Bill bleibt, von Hillary vielleicht nicht
Christopher Andersen schreibt Ehe-Geschichten

Christopher Andersen: Hillary und Bill. Die Geschichte einer Ehe. Aus dem Amerikanischen von Marcel Bieger. Verlag Marion von Schröder, München 1999. 432 Seiten, Abbildungen, 39,90 Mark.

Die Amtszeit William Jefferson Clintons steht kurz vor ihrem Ende. Clintons Präsidentschaft kann auf ein beeindruckendes Wirtschaftswachstum zurückblicken, aber auch auf den größten Skandal im Weißen Haus seit Richard Nixons Watergate: die von ihm anfänglich geleugnete außereheliche Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky, welche in einem - schließlich gescheiterten - Amtsenthebungsverfahren endete. Wie gebannt blickten die amerikanische Bevölkerung und die Weltöffentlichkeit auf dieses Verfahren. Es warf zwei Fragen auf: Wie viel darf die Öffentlichkeit über das Privatleben von Politikern erfahren, und wie viel muss sie erfahren, um deren Amtsbefähigung einschätzen zu können?

Christopher Andersen, Journalist und Autor vieler Biographien über Personen des öffentlichen Lebens, hält sich nicht lang mit diesen Fragen auf. Er schreibt eine Geschichte über die Ehe der Clintons: wahre Liebe oder eine Partnerschaft "aus kühler Berechnung und zur Erlangung der Macht"? Andersen zeichnet den Weg Hillary Rodhams und Bill Clintons nach, über Kindheit, Jugend und Aufstieg zur Macht. Das Bild, das er zeichnet, ist das zweier gleichermaßen von politischem Ehrgeiz Getriebenen, die an ihre eigene Mission genauso fest glaubten wie an die Begabung des Partners. Er, der charismatische Südstaatler, der Leute an sich zu binden vermag wie kaum jemand anders, findet früh bei den Demokraten seine politische Heimat und beginnt eine Schwindel erregende Karriere. Gleichzeitig zeichnet sich schon bald die negative Seite seines Charakters ab: unzählige Frauengeschichten, die er auch nach seiner Heirat nicht unterbricht, chronische Unzuverlässigkeit, ein jähzorniges, rücksichtsloses Wesen, das er vor Kameras gekonnt zu verstecken gelernt hat. Sie, während des Vietnam-Kriegs von den Republikanern zu den Demokraten gewechselt, eine erfolgreiche Anwältin mit scharfem politischen Instinkt, die für Clintons Karriere ihre eigene zurückstellt und unerschütterlich zu ihm hält.

Der Autor beschreibt den Weg des "mächtigsten Paares in der Geschichte der Menschheit" von der gemeinsamen Studienzeit in Yale über den zehnjährigen Aufenthalt in der Gouverneursvilla von Arkansas und den Aufstieg ins Weiße Haus bis zu den Peinlichkeiten und für europäische Beobachter oft absurden Auswüchsen der von Sonderermittler Kenneth Starr und den Republikanern vorangetriebenen Präsidentenanklage. Er erzählt, gestützt vor allem auf Interviews, als sei er dabei gewesen: die unzählbaren Affären, Lügen, Ausflüchte, Ehekrisen. Auch sexuelle Nötigung, sogar eine Vergewaltigung sollen nach Andersens Darstellung zu Clintons bisheriger Lebensgeschichte gehören, ebenso wie die Einschüchterung von Frauen, die ihre Erlebnisse mit ihm der Öffentlichkeit kundtun wollten. Selbst wenn Andersens lockerer Umgang mit Quellenmaterial und seine romanhafte Darstellungsweise für die Authentizität seines Berichts problematische Folgen haben, es fällt dem Leser schwer, sich einem negativen Eindruck von Clintons Persönlichkeit zu entziehen. Clinton erscheint als ein fast pathologisch von der Gier nach Sex besessener, unbeherrschter Mann, der ungeachtet seiner offiziell progressiven Frauenpolitik persönlich Frauen oftmals nur als Objekt betrachtete und nicht vor dem Missbrauch der Macht zur Befriedigung seiner sexuellen Bedürfnisse zurückschreckte. Die Frage, ob diese Charakterzüge auf seine Kindheit zurückgeführt werden könnten - der Vater war gewalttätiger Alkoholiker und die Mutter führte ein ausschweifendes Leben mit vielen Liebhabern -, deutet der Autor nur an. Immer wieder wird deutlich, wie Clinton auch in seinem sexuellen Verhalten seinem großen Idol John F. Kennedy nachzueifern versuchte. Kennedys Frauengeschichten wurden erst lange nach seinem Tod bekannt. "Die Medien haben Kennedy stets gedeckt", lässt Andersen Clinton sagen, "warum, zum Himmeldonnerwetter, wollen sie mich heute ans Kreuz nageln?"

Wird man, um zur Ausgangsfrage zurückzukehren, diese Ehebiographie in Romanform lesen, wenn man sich ein Urteil über den Politiker Bill Clinton bilden will? Der eher an politischen als an erotischen Details interessierte Leser greift wohl lieber zu einer anderen Biographie. Die wichtigsten Projekte der Clintons, so etwa der Versuch der Reform des Gesundheitswesens, tauchen in Andersens Buch jedenfalls nur am Rande auf. Irritierend ist sein quasiobjektiver Stil. Andersen erzählt nur mündlich überlieferte Berichte über Clintons Ausschweifungen zwar durchaus spannend, enthält sich aber weitgehend einer Analyse seiner Quellen oder einer Gesamtwertung.

Eines jedoch wird deutlich: "Das wichtigste Vermächtnis der Clinton-Ära", wie Andersen eine Parteiaktivistin zitiert, "wird Hillary Rodham Clinton sein." Sie erscheint als die eindeutig stärkere Persönlichkeit, ihr Beitrag zum politischen Aufstieg Clintons kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Trotz aller öffentlichen Demütigungen warf sie sich immer wieder in den Kampf gegen die Angriffe auf Clinton, die sie als Komplott der politischen Rechten auffasst. Für eine Prognose zur politischen Zukunft der First Lady, die sich zurzeit um einen der beiden Senatorenposten des Bundesstaats New York bewirbt, ist die Frage, ob auch Hillary Clinton die Ehe gebrochen hat, allerdings nur am Rande interessant.   

CHRISTIAN BOULANGER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Christian Boulanger findet die Ehebiographie Andersens für einen politisch interessierten Leser wenig ergiebig, halte sich der Autor doch größtenteils mit Berichten über die sexuellen Ausschweifungen Bill Clintons auf. Das Buch sei eine Biographie in "Romanform", der Umgang mit Quellen allzu "locker". Richtiggehend "Irritiert" sieht sich der Rezensent durch den "quasiobjektiven Stil". Er gibt aber zu, dass das Buch spannend zu lesen sei und trotz zweifelhafter Authentizität beim Leser einen Eindruck hinterlasse. Nämlich, dass Bill Clinton ein "pathologisch von der Gier nach Sex besessener, unbeherrschter Mann", die wichtigere politische Figur von beiden aber Hillary Clinton sei.

© Perlentaucher Medien GmbH