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Martin Losada fährt im Jahr 1958 nach Havanna, um seinen alten Freund Albert Dalmau Reyes aufzusuchen. Zehn Jahre hat er für ihn im Gefängnis gesessen, nachdem beide gemeinsam eine Bank überfallen hatten. Man sagt ihm, Dalmau sei tot. Doch selbst als er vor dessen Grabstein steht, hat er Zweifel am Tod seines Freundes. Da gibt ihm eine Barfrau einen heißen Tipp... Ein Roman im Stil der Fünfziger-Jahre-Krimis, in dem chromglänzende Straßenkreuzer reicher Mafiabosse ebenso die Straße säumen wie Spielhöllen und heruntergekommene Hotels.

Produktbeschreibung
Martin Losada fährt im Jahr 1958 nach Havanna, um seinen alten Freund Albert Dalmau Reyes aufzusuchen. Zehn Jahre hat er für ihn im Gefängnis gesessen, nachdem beide gemeinsam eine Bank überfallen hatten. Man sagt ihm, Dalmau sei tot. Doch selbst als er vor dessen Grabstein steht, hat er Zweifel am Tod seines Freundes. Da gibt ihm eine Barfrau einen heißen Tipp... Ein Roman im Stil der Fünfziger-Jahre-Krimis, in dem chromglänzende Straßenkreuzer reicher Mafiabosse ebenso die Straße säumen wie Spielhöllen und heruntergekommene Hotels.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.05.2000

Boleros statt Blues
Ein Krimi vor cubanischer Kulisse
Der Spanier Miguel Barroso greift in seinem Romandebüt auf Chandlers bekannte Helden zurück – und hält sich brav an die klassische Vorlage. Gewohnt, in Auflagenhöhen und Verkaufszahlen zu denken, versucht der Geschäftsführer des Medienriesen Fnac auch als Buchautor Risiken zu vermeiden. Passend zum Cuba-Boom und Fifties-Revival spielt der Krimi im vorrevolutionären Havanna. Den Kulissenwechsel erklärte Barroso zum literarischen Experiment: Er habe einen Detektivroman schreiben wollen ohne Wolkenkratzer, Limousinen und leichte Mädchen.
Doch das Szenario aus zwielichtigen Bars, in denen sich Paare statt zum Blues beim Bolero aneinander schmiegen, ist ziemlich abgegriffen. Dem Autor gelingt es nicht, sich vom Klischee zu lösen: Weder der ausgediente Boxer noch die warmherzige Mulattin fehlen, nicht die dicke Zigarren qualmenden Unterwelt-Bosse und bestechlichen Politiker. Die Handlung wird, wie es im Buch in einem Anflug von Selbstironie heißt, durch „Gratislektionen in Soziologie” ergänzt. Nur der Protagonist fällt aus der Rolle. Losada ist kein Zyniker, sondern ein den alten Idealen treuer Veteran des Spanischen Bürgerkriegs. Der Sarkasmus, den ihm sein Autor in den Mund legt, ist nur eine Attitüde, hinter welcher der Moralist zum Vorschein kommt. Am Ende findet der Held in Havanna nicht nur seinen inzwischen zum skrupulösen Gangster verkommenen Freund aus alten Tagen, sondern auch zu der „leuchtenden Erkenntnis: Sobald wir ihm einmal einen Namen gegeben haben, wird das Böse zahm und banal. ” Zahm und banal ist auch Barrosos Krimi.
EVITA BAUER
MIGUEL BARROSO: Wiedersehen in Havanna. Roman. Aus dem Spanischen von Bernhard Straub. Claassen Verlag, München 2000. 342 Seiten, 39,90 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Nicht besonders angetan ist Evita Bauer von diesem auf der Welle des Cuba-Booms schwimmenden Krimi, den der Geschäftsführer des Medienriesen Fnac verfasst hat. "Zahm und banal" nennt sie ihn, zu sehr den Klischees von Bolero, Boxer und warmherzigen Mulattinnen, "dicke Zigarren qualmenden Unterweltbossen und bestechlichen Politikern" verpflichtet. Zwar sei der Protagonist kein Zyniker, sondern ein idealistischer Veteran des Spanischen Bürgerkriegs, aber auch sein Sarkasmus sei wenig mehr als Moralismus. Ein freundlicher Verriss.

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