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Die Hauptvorwürfe in Jürgen Flieges Streitschrift: -George W. Bush vergiftet den Glauben. -Der mächtigste Mann der Welt missbraucht die Bibel für Kriegstreiberei. -Bushs Sprache entlarvt seine fundamentalistische Einstellung. -In der wortmächtige Tradition Martin Luthers schlägt Fliege den frömmelnden Präsidenten mit seiner eigenen Waffe: der Bibel.

Produktbeschreibung
Die Hauptvorwürfe in Jürgen Flieges Streitschrift:
-George W. Bush vergiftet den Glauben.
-Der mächtigste Mann der Welt missbraucht die Bibel für Kriegstreiberei.
-Bushs Sprache entlarvt seine fundamentalistische Einstellung.
-In der wortmächtige Tradition Martin Luthers schlägt Fliege den frömmelnden Präsidenten mit seiner eigenen Waffe: der Bibel.
Autorenporträt
Jürgen Fliege, geb. 1947, ist Deutschlands bekannteste Pfarrer. Der TV- und Radiomoderator ist Autor zahlreicher Bücher und Artikel. Neben seinen zahlreichen Medienaktivitäten gründete er 1999 ein privates Institut für Seelsorge und Kommunikation. Herausgeber der Zeitschrift 'Fliege'. Für seine Verdienste erhielt er 2009 das Bundesverdienstkreuz.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.07.2003

Kurz und knapp
JÜRGEN FLIEGE: Der falsche Prophet. Wie US-Präsident George W. Bush den Glauben vergiftet. Claudius Verlag, München 2003. 72 Seiten, 5 Euro.
„Gepriesen seiest du, heilige Mutter Kirche!” So möchte man jubeln, wenn man dem Klappentext dieses vom Autoren selbst Pamphlet genannten Büchleins Glauben schenkt, das Jürgen Fliege aus Anlass des Irakkrieges verfasst hat: „In der wortmächtigen Tradition Martin Luthers schlägt Fliege den frömmelnden Präsidenten mit seiner eigenen Waffe, der Bibel”, heißt es da. Leider aber legt der TV-Moderator nur eine Bruchlandung vor. Denn des Reformators Anliegen war es doch gerade, die Bibel nicht als Waffe gegen die Menschen zu richten, sondern sie ihnen als Quelle zu erschließen.
Nichts erinnert in diesem Band an den wortmächtigen Bibelübersetzer. Statt glänzender Rhetorik endlose Reihen ermüdender Adjektive: Bush sei linkisch, erbarmungslos, ängstlich, kriegssüchtig, sektiererisch. Statt rhetorischer Brillanz rhetorische Fragen. Dieses Stilmittel der Achtundsechziger zur Erzeugung von Betroffenheit taucht bis zu zehn Mal pro Seite auf: „Können Sie nachts eigentlich gut schlafen?”, fragt er den Präsidenten. Mit solchen Plattheiten hat sich Luther im Streit mit dem Bischof von Rom gar nicht erst aufgehalten. Die schlichte Wahrheit heißt daher: Fundamentalismus ist mit Moralismus nicht beizukommen. Sie sind Brüder und haben dieselbe Mutter – die Intoleranz.
Dieses Pamphlet wirkt, als sei es die Verarbeitung einer Enttäuschung – der Enttäuschung darüber, dass Bush nicht zu fassen ist. Fliege greift sogar zum Äußersten und vergleicht den amerikanischen Präsidenten mit Adolf Hitler. So opfert er die Singularität der nationalsozialistischen Judenverfolgung, um den Absatz des Buches zu steigern.
Sodann spricht der Talkmeister den Glaubensbann über den „lieben Bruder George” – wir erinnern uns: bei Luther war es umgekehrt! – und stellt ihn außerhalb der Christengemeinde. So einfach geht das. Von der zivilreligiösen Prägung amerikanischer Politik will Fliege verständlicherweise nichts wissen.
Karl Barth hat vor genau 70 Jahren in seiner Schrift „Theologische Existenz heute” gezeigt, was ein theologisches Traktat bewirken kann, wenn es Hand- und nicht Blendwerk ist. Davon ist Fliege weit entfernt. Wir müssen also weiter auf einen neuen Luther warten.
MATTHIAS SCHREIBER
Der Autor ist Öffentlichkeitsdezernent der Evangelischen Kirche im Rheinland.
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Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Matthias Schreiber kann dem Buch, das der Fernsehpastor Jürgen Fliege aus Anlass des Irak-Krieges geschrieben hat und das sich gegen den amerikanischen Präsidenten George Busch wendet, nichts abgewinnen. Auf ihn wirkt der Vergleich des Klappentextes mit Martin Luthers Schriften gegen den Bischof von Rom wie blanker Hohn. Statt Luthers "rhetorischer Brillanz" hat er lediglich "rhetorische Fragen" gefunden, die er zudem als veraltetes Stilmittel der 68er geißelt. Schreiber ärgert sich über argumentative "Plattheiten" und wirft dem Autor "Moralismus" vor. Dass Fliege dann auch noch Bush mit Adolf Hitler vergleicht, erbost den Rezensenten besonders, weil er die "Singularität der Judenverfolgung" im Nationalsozialismus geopfert sieht, um den Umsatz anzuheizen. Eine glatte "Bruchlandung" urteilt der Rezensent kategorisch über dieses Buch.

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