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Der Transformationsprozess von der ständischen zur bürgerlichen Gesellschaft wird vor allem in der scharnierartigen Übergangszeit von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts sichtbar. Wie weit reichten die Umbrüche dieser Zeit und neue politische Ordnungsvorstellungen auf kommunaler Ebene? Ralf Pröve geht dieser Frage anhand der civilen Ordnungsformationen - der Bürgerwehren, Kommunalgarden, Schützen- und Sicherheitsvereine - und der Debatten um die Volksbewaffnung nach.
Welche Bedeutung hatten die Ordnungsformationen für die Entwicklung des Frühliberalismus, die Formierung der
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Produktbeschreibung
Der Transformationsprozess von der ständischen zur bürgerlichen Gesellschaft wird vor allem in der scharnierartigen Übergangszeit von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts sichtbar. Wie weit reichten die Umbrüche dieser Zeit und neue politische Ordnungsvorstellungen auf kommunaler Ebene? Ralf Pröve geht dieser Frage anhand der civilen Ordnungsformationen - der Bürgerwehren, Kommunalgarden, Schützen- und Sicherheitsvereine - und der Debatten um die Volksbewaffnung nach.
Welche Bedeutung hatten die Ordnungsformationen für die Entwicklung des Frühliberalismus, die Formierung der bürgerlichen Gesellschaft und die Nachhaltigkeit stadtrepublikanischer Traditionen? Untersucht werden zum einen einzelne Ordnungsformationen vor Ort und die Entwicklungen auf der Ebene der Einzelstaaten, zum anderen die Debatten um Volksbewaffnung, die Kultur und der Alltag der Ordnungsformationen, ihre soziale Struktur, ihre verfassungsrechtliche Einordnung sowie die künstlerische Bearbeitung des Themas.
Dieses Buch geht über die Ebene der politischen Programme und gelehrten Texte hinaus und fragt nach der Rezeption der von wenigen Gebildeten verfassten liberalen Gedanken. Dadurch entsteht ein tiefenscharfer Einblick in die Herausbildung des Liberalismus und in die Formierung der bürgerlichen Gesellschaft.
Autorenporträt
Dr. Ralf Pröve ist Privatdozent für Neuere und Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Bei der Suche nach Gründen für die "Marginalität von Bürgerarmee- und Miliztraditionen in der deutschen Geschichte" leistet das Buch für Rezensent Paul Nolte "wertvolle Dienste". Untersucht würden "Bürgergarden, Bürgerwehren und andere quasimilitärische Organisationsformen" zwischen der napoleonischen Zeit und der Revolution von 1848/49. Den von Autor Ralf Pröve favorisierten Blick auf die sonst eher vernachlässigten kleinen und mittleren Städte, in denen "bürgerliches Engagement" auf den Mechanismen einer engen "face-to-face"-Gemeinschaft beruhte, findet der Rezensent auch im Hinblick auf jüngere Forschungen zu kommunal-republikanischen Traditionen spannend. Trotzdem meint er, dass Pröve tendenziell die Bedeutung seines Gegenstandes überschätzt: "so, als seien die Garden der zentrale Erfahrungsraum frühliberaler Politisierung überhaupt gewesen". Diese Einschätzung aber hält der Rezensent angesichts der Tatsachen für reichlich übertrieben.

© Perlentaucher Medien GmbH